Typ 16 ASW Fregatte 1/700

Typ 16 ASW Fregatte


Zum Vorbild:
Mit Beginn des Kalten Krieges sah die Royal Navy in den russischen Unterseebooten neuester Generation eine Bedrohung, der ihre aus dem Weltkrieg stammenden Geleitstreitkräfte nicht mehr gewachsen waren. Daher sollte bei künftigen Neubauten auf die Ausrüstung mit moderneren Ortungsmitteln, U-Abwehr-Waffen und nicht zuletzt eine hohe Geschwindigkeit Wert gelegt werden. Um den Zeitraum bis zur Indienststellung der ersten Nachkriegsneubauten zu überbrücken, wurde ein Umbauprogramm in Gang gesetzt, in dessen Rahmen eine große Zahl vorhandener Zerstörer der Kriegsbauprogramme in Fregatten des Typs 15 umgebaut wurden; dabei handelte es sich um einen Totalumbau, der zwar effektiv neue und schlagkräftige Einheiten ergab, sich allerdings so in die Länge zog, daß als weitere Zwischenlösung ein einfacheres Umbauprogramm begonnen wurde - die Typ 16 Fregatten. Insgesamt 10 Zerstörer der War Emergency Programme wurden so umgebaut, 7 der T-Klasse und 3 der O-Klasse (HMS Orwell, HMS Paladin und HMS Petard).
<b>Zum Vorbild</b>:<br />Typ 16 ASW Fregatte 1/700
Der Umbau umfaßte folgende Maßnahmen:

  • Entfernung der gesamten Bewaffnung bis auf den achteren Torpedorohrsatz
  • Beibehaltung der alten Aufbauten, Einbau (sofern nicht bereits erfolgt) eines Gittermastes
  • Einbau moderner Ortungselektronik
  • Einbau eines 4in Zwillingsgeschützes in Position B
  • Einbau zweier Squid-Wasserbombenwerfer in Position X, vorausfeuernd
  • Einbau einer 40mm-Zwillings-Bofors in Position des
    2pdr Vierlings
  • Einbau mehrerer 40mm-Einzelgeschütze (von Schiff zu Schiff variierend), etwa in Position Y und den Brückennocken

Zum Basisbausatz:
Das Modell basiert auf dem O-Klasse-Zerstörer von SkyWave/Tamiya, der leider als solcher völlig unbrauchbar ist. Abgesehen davon, daß sich aus dem Bausatz nur der Flottillenführer Onslow bauen läßt (für alle anderen O-/P-Zerstörer ist das achtere Deckshaus zu breit sowie der Decksprung zu weit achtern), sind alle Bauteile mehr oder weniger verbesserungswürdig. Der Rumpf hat keine Bullaugen oder Ähnliches und die Bugform stimmt nicht. Die Aufbautenteile verjüngen sich nach unten zum Hauptdeck hin, die Brückenteile (die ohnehin nicht stimmig sind) verjüngen sich nach oben hin - hier hilft nur der komplette Neubau. Der Schornstein ist an der Schornsteinbasis zu dünn, die Geschütze und der Torpedorohrsatz sind wenig detailliert, taugen aber immerhin noch für die Ersatzteilkiste.
Neben dem Bausatz kamen der ausgezeichnete Ätzteilsatz von WEM sowie verschiedene Zurüstteile (4in-Zwillingsgeschütz, 40mm Einzelgeschütze, Boote) aus dem WEM-Programm zum Einsatz; die Figuren sind von Eduard.
Zum Modell:
Typ 16 ASW Fregatte 1/700
Das Modellbild zeigt die entsprechenden Umbauten, beginnend bei der achteren 40mm (1). Auf dem achteren Deckshaus sitzen die beiden Squid vor einem Aufbau, der als Bereitschaftsmagazin dient (2). Der achtere Torpedorohrsatz (7) sitzt vor dem Deckshaus, auf dem ursprünglich der 2pdr-Vierling saß, den die 40mm-Zwillingskanone ersetzt (3). Auf der Brücke sollte eigentlich der STD-Entfernungsmesser für die 4in-Zwillingskanone sitzen, aber Petard hatte dort offenbar ein weiteres Deckshaus (4). Vor der Brücke die 4in-Zwillingskanone, die auf einer Plattform sitzt, die breiter ist, als das vordere Deckshaus (6).
Typ 16 ASW Fregatte 1/700
Auch wenn nur drei O/P-Klasse Zerstörer in Typ 16 Fregatten umgebaut wurden, unterschieden sich doch alle drei Schiffe voneinander. Eigentlich lassen sich die Unterschiede zwischen den drei Schiffen relativ gut anhand von Photographien festmachen, so dass es ein Leichtes sein müßte, ein relativ genaues Modell zu erstellen.
Wie gesagt, eigentlich. Wenn man allerdings wie ich seine Unterlagen durcheinanderbringt und sich zudem mehrfach umentscheidet, welches der drei Schiffe es denn werden soll, ist die Gefahr groß, etwas zu fabrizieren, was die Wirklichkeit nicht mehr wirklich abbildet.
Genauso ist es dann auch in meinem Fall geschehen - mein Modell vereint Merkmale aller drei Schiffe in sich, was nicht nur reichlich unglücklich ist, sondern auch dazu geführt hat, daß ich darauf verzichtet habe, eine Rumpfnummer anzubringen. So erinnert die Brücke und die Gestaltung des vorderen Deckshaus mit der überstehenden Geschützplattform an die Petard, während die Squid-Anlage eher zur Orwell paßt. Das Deckshaus um den Schornstein schließlich und der Schornstein selbst sind an Photos der Paladin orientiert. Wie gesagt, eher unglücklich.
Typ 16 ASW Fregatte 1/700
Das Modell wurde mit WEM Colourcoats bemalt (Aufbauseiten Hellgrau, Decks grün).
Typ 16 ASW Fregatte 1/700

Fazit


Zwar ist der O-Klasse-Bausatz nicht wirklich gut, aber immerhin bietet er eine einigermaßen annehmbare Basis für Umbauten wie den obigen. Wenn man dann auch noch seine Hausaufgaben richtig macht, und nicht die spezifischen Merkmale von drei Schiffen in eines hineinmengt, bekommt man vielleicht auch ein ganz ansehnliches Ergebnis. In jedem Fall werde ich mich mit dem Thema "Typ 16 Fregatte" nochmals ausführlicher auseinandersetzen.
Von Jorit Wintjes