31.05.1916 - 100 Jahre Skagerrakschlacht/Battle of Jutland

 

17:26 am 31.Mai 1916: die beiden Schlachtkreuzer-Verbände liefen immer noch mit voller Fahrt nach Süden auf die Hochseeflotte zu (siehe Jahrestage auf Modellmarine), als der Schlachtkreuzer Queen Mary im Feuer der deutschen Schlachtkreuzer Derfflinger und Seydlitz explodierte, wodurch 1266 Mann der Besatzug getötet wurden:

HMS Queen Mary nahm unter ihrem Kommandanten Captain Cecil I. Prowse im 1. Schlachtkreuzergeschwader unter Führung von Vize-Admiral Sir David Beatty (Führer der Schlachtkreuzerflotte) am 31. Mai 1916 an der Skagerrakschlacht teil. Nach Sichtung der Deutschen um 16:20 MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) kam um 16:48 Uhr der Befehl zur Kursänderung auf SSO und Feuerfreigabe. Die ersten deutschen Salven trafen schon um 16:49 Uhr bei den Briten ein. Zwischen 16:55 und 16:57 Uhr erhielt Queen Mary zwei Treffer von SMS Seydlitz. HMS Indefatigable explodierte um 17:03 Uhr nachdem sie 15 Minuten in konzentriertem Feuer von SMS Von der Tann lag. Es war der erste Verlust eines Schlachtkreuzers. Bis 17:25 Uhr hatte sich die Gefechtsentfernung auf 13,2 km verkürzt, und die deutschen Granaten fielen wie Hinkelsteine auf die britischen Schiffe. Die Queen Mary erhielt die zwei ausschlaggebenden Treffer. Um 17:26 Uhr explodierte Queen Mary in einer riesigen Explosionswolke, die bis in eine Höhe von ca. 600 - 700 m reichte. Der zweite Schlachtkreuzer war verloren (siehe Karte hier).

Das Original

Der britische Schlachtkreuzer Queen Mary war eine Halbschwester der beiden Schiffe der Lion-Klasse. Für weitere Angaben siehe hier.

Das Modell

Für mein Modell HMS Queen Mary auf dem Weg in die Schlacht kam der Bausatz von NNT mit kleinen Änderungen zum Einsatz. Als Gedankenstütze nützte ich den Baubericht von Jim Baumann auf ModelWarship.com. Einige Tipps konnte ich auch an meiner Queen Mary anwenden.

Mein Modell stellt den Bauzustand am 31.Mai 1916 um 16:45 Uhr MESZ, kurz vor dem Befehl zur Wende und dem ersten Schußwechsel dar. Dafür waren folgende Änderungen notwendig: Kürzen der Masten und Abstützung des Fockmastes nach achtern zu einem Dreibeinmast, Einbau einer zusätzlichen Plattform mit Beobachtungsstand über der Brücke und Anbringung von „Reusenantennen“ (Langwelleantennen). Alle seitlichen Boote mit Davits waren entfernt worden. Die Kommunikation fand mit sehr großen Signalflaggen statt.

Die Wolke

Für den 100. Jahrestag der Skagerrakschlacht wollte ich etwas Besonderes präsentieren. Spektakulär war die Aufnahme der explodierenden Queen Mary und so entstand die Idee, diese Wolke im Maßstab 1/700 nachzubilden.

Nach dem Vermessen des Fotos wurde eine maßstäbliche Zeichnung angefertigt und auf vier Stück 20 mm Styrodurplatten übertragen. Als Basis wurde ein weiß beschichtetes Einlagebrett 20 cm x 80 cm aus dem Baumarkt mit Bohrungen für die Befestigung des Unterteils der Wolke versehen. Dieses Unterteil erhielt einen Holzkern mit Gewindeeinsätzen und Aluminium-Führungsrohr für die aufsteigende Wolke. Die Wolke selbst bekam ebenfalls ein Rohr eingeklebt, damit das Diorama zerlegbar ausgeführt werden konnte. Als Verbindung diente ein Rundstab aus Holz. Mit 5-min. Epoxi wurden alle Teile verklebt. Nun kam die „Drecksarbeit“. Mit Raspel, Feile, Handschleifer und grobem Schleifpapier bearbeitet, schälte sich die Form der Wolke langsam aus dem Styrodurklotz heraus. Nach dem Glätten und Versiegeln der Poren mit Acryl-Einlassgrund und Dispersionsfarbe begann die künstlerische Bearbeitung der Wolkengruppen mit der Airbrush-Pistole. Schablonen waren hier eine große Hilfe, doch Idee und Wirklichkeit hielten eine neue Herausforderung parat.

Ich glaube nicht, dass es eine weitere „Queen Mary Wolke“ als Diorama zu sehen gibt.

Quellen

Reiner Vögel