Das Original

Der Schulflugzeugträger USS Wolverine (IX-64) wurde 1942 aus dem 1913 fertig gestellten Schaufelraddampfer Seeandbee umgebaut. Zusammen mit der ähnlichen USS Sable (IX-81, ex Greater Buffalo) diente sie dazu auf dem Lake Michigan Piloten und Landungsleitoffiziere für die Flugzeugträger der US Navy auszubilden. Die Schaufelraddampfer auf einem der Großen Seen wurden ausgewählt, da man annahm, dass deren Umbau die Kapazitäten, die für den Schiffsbau gebraucht wurden, nur minimal binden würden. Die Kombination aus Schaufelradantrieb und dem Einsatz auf einem Süßwassersee macht diese beiden Träger besonders.

Die Wolverine war 170 m lang, 29,8 m breit und verdrängte 7300 t. Der Antrieb erfolgte über zwölf Kessel und zwei Dampfmaschinen, die 12.000 PS leisteten, womit 19 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 270 Mann.

Die Wolverine diente von 1942 bis 1945 als Schulträger. 1947 wurde sie zum Abwracken verkauft.

Das Modell

Der Bausatz enthält einige Resinteile wie Rumpf, Flugdeck, Beiboote, Brückenkomplex usw. und auf zwei Platinen viele, viele Ätzteile. Auf der dickeren 0,3 mm starkem Messingblech-Platine (Fret A) befinden sich die Querstreben mit Haltern der Laufgänge Backbord und Steuerbord für die Unterseite des Flugdecks, die seitlichen Schaufelräder und die Längs-Fachwerkträger vorne und achtern. Auf der dünneren 0,1 mm Platine (Fret B) finden wir Reling, Netze, Laufstege sowie die Auf- und Abstiege auf die seitlichen Decks und Fallreeps.

Damit die Streben sauber sitzen, müssen die Nuten auf der Unterseite des Flugdecks alle auf das gleiche Niveau gefeilt werden. Des weiteren ist es sinnvoll, die Nuten etwas zu verbreitern, damit sich die Ätzteile leichter ausrichten lassen. Dies geht am Besten mit einer schmalen Flach- oder kleinen Vierkantfeile oder einem schmalen Stichel. Zum Kleben hat sich schnelltrocknender Weißleim bewährt, denn er lässt während des Einbaus noch Korrekturen zu. Erst wenn das komplette Gerippe unter dem Flugdeck ausgerichtet ist kann mit Sekundenkleber das Fachwerk fixiert werden. Dies ist besonders wichtig, da der Weißleim die Teile während der Trocknungsphase noch verziehen kann. Jetzt erfolgt die erste Anprobe auf dem Aufbau. Vorsichtig wird das Flugdeck aufgelegt und wenn keine Hindernisse vorhanden sind, sachte auf den Rumpf gedrückt. Frühere Anproben sind natürlich auch sinnvoll.

Eine weitere Herausforderung sind die untergehängten Laufstege, die vom Aufbau nach außen zu den Walkways führen. Bitte öfters die Abstände der Querstreben zu den Walkways und den seitlichen Netzen in Längsrichtung prüfen und die Abweichungen möglichst klein halten.

Die Bezeichnung der Schaufelräder ist in der Bauanleitung leider falsch und muss getauscht werden. Bitte beachten: die Schaufeln drücken das Wasser nach achtern, wenn sich das Schiff nach vorne bewegt, dann ist der Einbau richtig.

Die Abweiserbalken aus Resin außen an den Radkästen waren leider nicht zu gebrauchen, so musste ich sie selbst herstellen - Evergreen sei Dank. Auch die Flaschen mit Löschschaum sind aus Polystyrol-Draht selbst gefertigt.

Nach dem Aufsetzen des Flugdecks auf den Rumpf folgt die Lackierung des Flugdecks, danach werden die Flugdeckstreifen mit der beigelegten Maske aufgetragen und jetzt erst können die Bremsseile montiert werden. Die Bauanleitung enthält Farbangaben der US Navy, jedoch keine Firmenempfehlung. Verschiedene Hersteller bieten speziell gemischte Farben für diesen Fall an.

Die Flugzeuge sind aus meinem Fundus und tragen eine spezielle Bemalung als Schulflugzeuge. Natürlich gehören auch Leute auf das Flugdeck.

Das Fazit

Auch für fortgeschrittene Modellbauer gibt es noch Herausforderungen. Der Aufbau der vielen Ätzteile zu einem Fachwerk sollte vor der Auswahl dieses Modells in Betracht gezogen werden. Spaß und Frust sind mögliche Begleiter. Es ist ein sehr interessantes Modell das nicht jeder hat ! Nur für erfahrene Modellbauer zu empfehlen.

Reiner Vögel

(Text über Original von Lars)