Das Original

DE/FF-1038 USS McCloy ist das zweite und letzte Schiff der Fregatten der Bronstein-Klasse. Es handelt sich dabei um die 3. Geleitschiffgeneration der US Navy, die nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen wurde und die erste mit der das Bugsonarsystem SQS-26 sowie ASROC auf Geleitschiffen eingeführt wurde. Beide Schiffe, USS Bronstein und USS McCloy, sind gut 750 ts leichter als die nachfolgende Garcia-Klasse. Sie mussten daher auf einen Hubschrauberhangar und auf das Geschützkaliber 12,7 cm verzichten. Zudem waren beide Fregatten zu langsam und hatten eine zu geringe Reichweite für den U-Jagd-Dienst. Dies ist auch der Grund dafür, dass es nur bei zwei Schiffen geblieben ist. Bei Fertigstellung dieser Klasse hatten die Einheiten ein weiteres 7,6 cm L / 50 Geschütz in offener Anordnung auf dem Achterschiff. Mitte der 70er-Jahre wurde es entfernt und an die Stelle kam die Sonaranlage SQR-15 TASS mit Schleppsonar.

(Quelle: Seemacht USA, Stefan Terzibaschitsch)

Die USS McCloy wurde am 15.09.1961 auf Kiel gelegt und lief am 09.06.1962 vom Stapel. Ihre Indienststellung als Destroyer Escort fand am 21.10.1963 in der Marine Werft Charleston statt und sie wurde der 10. Escort Squadron in Newport zugeteilt. Ab Frühjahr 1973 war ihr Heimathafen Norfolk. Am 30.06.1975 wurde McCloy von Geleitzerstörer (DE-1038) zu Fregatte (FF-1038) umklassifiziert. Von Januar bis Juni 1980 wurde sie im Mittelmeer eingesetzt. Hier wurde das Schleppsonar erfolgreich gegen U-Boote und zu deren Verfolgung verwendet.

Am 31.10.1983 verfing sich das sowjetische Atom-U-Boot K-324, ein Angriffs-U-Boot der Viktor III-Klasse, im Schleppsonar der McCloy und sein Propeller wurde beschädigt. Das U-Boot musste von den Sowjets nach Cienfuegos auf Kuba zur Reparatur geschleppt werden.

Ende der 1980er wurde McCloy in der Karibik im Kampf gegen Drogenschmuggler eingesetzt.

Am 14.12.1990 wurde McCloy nach 27 Jahren und 2 Monaten außer Dienst gestellt und im Oktober 1991 aus der Schiffsliste der US Navy gestrichen. Beide Fregatten der Bronstein-Klasse wurden am 16.11.1993 an Mexiko verschenkt. McCloy wurde als Nicolás Bravo mit Kennung F201 in Dienst gestellt und erst April 2017 aus dem Dienst der mexikanischen Marine entlassen.

(Quelle: Wikipedia)

Länge                        113,2 m
Breite                          12,3 m
Tiefgang                        7,0 m
Besatzung                  208 Mann
Verdrängung              2.360 ts, max. 2.650 ts
Antriebsleistung          35.000 WPS, 1 Schraube
Geschwindigkeit          24 kn
Reichweite                 2300sm/20 kn
Bewaffnung               3 x 3inch L/50 (2x Mk 33, 1x Einzel)
                                2 x Drillingssatz TR 323,3 mm  Mk 32
                                1 x 8 fach FK-Starter Mk16 für ASROC
Sensoren                   1   AN/SPS-10 Seeraumradar
                                1   AN/SPS-40 Luftraumradar
                                1   AN/SPG-35 Feuerleitgerät
                                1   AN/SQS-26 Bugsonar
                                1   AN/SQR-15 TASS Schleppsonar

Das Modell

Der Bausatz von JAG erlaubt nur ein Wasserlinienmodell der USS McCloy. Der Wasserpass wird abgeklebt und gemalt. Der Ätzteilsatz meines Bausatzes ist leider grob und nicht mit den heutigen zu vergleichen, weshalb ich auf Ätzteile von GMM, Rainbow und FlyHawk auswich. Die Teile des Bausatzes selbst bereiten keine Probleme. Wer jedoch detailliertere Bauteile einsetzen möchte, dem ist FineMolds zu empfehlen. Für die Anker, Leitern und Radargeräte habe ich GMM-Ätzteile eingesetzt. Als Reling ist Saemann #3049 verbaut. Die Niedergänge mit anstellbaren Stufen sind im Rainbow-Satz Rb 7037 zu finden.

Die große Radar- und ECM-Plattform auf dem Mack (Schornstein mit Radarplattformen) soll laut Bauanleitung aus mehreren kleinen Ätzteilen bestehen, was unnötigen Ausrichtaufwand bedeutet. Ich habe die Plattform gezeichnet und in einem Stück aus 0,25-mm-Alu-Blech angefertigt. Auf einer Skizze in der Anleitung, die aus dem Buch "U.S. Destroyers" von Norman Friedman stammt, sind die WLR6-Antennen mit ihren Kugeln zu sehen, sie sind jedoch nicht im Bausatz enthalten. Hier ist ein Eigenbau nach Skizze und Fotos zu erstellen. Die vielen Peitschenantennen werden aus 0,3-mm-Messingdraht gefertigt.

Eine Überraschung bieten die Abziehbilder. Sie lassen sich gut abschieben, aber leider nur stückweise. Mit Zahnstocher und viel Geduld werden die Kennungen aufgebracht. Die Landedecksmarkierungen lassen sich leichter abkleben und ausmalen.

Farbangaben

Moderne Kriegsschiffe werden im Original mit seidenmatten Anstrichen versehen, der Glanzgrad liegt zwischen 25% und ca. 60%. Auch dieses Modell der McCloy habe ich mit Seidenmatt gespritzt. Den Glanzgrad kann man mit einem Washing oder Überzugslack einstellen, wobei Probestücke unerlässlich sind. Die Decks und Wege sind meist besandet und sollten am Modell in Matt ausgeführt werden. Farbangaben sind in der Bauanleitung unter Bemerkungen Punkt 6 zu finden.

Fazit

Ohne Erfahrung im Umgang mit kleinen Teilen und feinen Ätzteilen hält sich der Bastelspaß in Grenzen. Für manchen erfahrenen Modellbauer wäre der Bau dagegen nur ein Wochenendprojekt. In einem Diorama mit bewegter See kommt die Fregatte sehr gut zur Geltung, sie ist auf jeden Fall ein Hingucker, klein aber oho.

Reiner Vögel