Das Original
Der äußerst robuste und zuverlässige Sikorsky S-58 bzw. H-34 (in seiner militärischen Bezeichnung) flog am 8. März 1954 zum ersten Mal. In den USA beschafften alle vier Teilstreitkräfte den H-34, der für Transportaufgaben, bei der U-Jagd, für Rettungseinsätze und sogar als Testmaschine für eine umfangreiche Kampfhubschrauber-Ausstattung genutzt wurde. Das auffällige Design des Hubschraubers lag auch an dem schräg montierten Kolbentriebwerk in der Nase, dem sich nach hinten die Kabine anschloss, während darüber die Piloten ihren Platz fanden. Durch diese hervorgehobene Position hatte die Crew eine sehr gute Außensicht.
International fand der Hubschrauber schnell Kunden. Insbesondere Frankreich und Großbritannien (wo er unter Lizenz von Westland als „Wessex“ mit einem Turbinenantrieb gefertigt wurde) waren zahlenmäßig große Nutzer. Ein Blick auf die Nutzerstaaten offenbart, dass der H-34 weltweit im Einsatz war. Die Bundeswehr beschaffte Ende der 50er-Jahre ihre ersten Exemplare, die unter der Bezeichnung H-34G.I bzw. G.II und G.III bekannt wurden. Insgesamt wurden so 145 Hubschrauber beschafft, die vornehmlich in der Transportrolle eingesetzt wurden und insbesondere während der 1962er Sturmflut in Norddeutschland als rettende Engel und zuverlässige Lastenesel die Herzen der Bevölkerung gewannen.
Die Marineflieger setzten ihre H-34 von 1963 bis 1975 ein. Zwei Maschinen wurde dabei zur Minenräumung eingesetzt, fünf Maschinen (allerdings in der Version H-34J) waren als U-Jäger im Einsatz. Die übrigen Maschinen der Marineflieger waren im SAR-Einsatz, bis sie 1975 durch die neu zugelaufenen Sea King MK.41 abgelöst wurden.
Das Modell
Bei diesem Modell handelt es sich um den klassischen H34-Bausatz, der sowohl von Italeri als auch Revell vertrieben wird (und in geringer Variation von Hobbyboss). Allerdings fiel mir bei dieser Auflage von Italeri positiv auf, dass beide Fahrwerke inkludiert sind, also sowohl das "J"- als auch das "V"-Fahrgestell. Deshalb wird das mit Sicherheit nicht mein letzter Kauf dieser Auflage. Die enthaltenen Versionen sind neben der deutschen Marineflieger auch noch ein italienischer U-Bootjäger samt Torpedos sowie eine sehr attraktive orange-rote Trainingsversion der US Navy. Bis auf die Figuren im Cockpit sowie im Laderaum, ein angedeutetes gelbes Rettungsfloß und die lange Unterrumpf-Antenne ist der Hubschrauber komplett aus dem Kasten gebaut.
In meinem Bemühen, den Abschluss des Modells nach nicht einmal einer Woche Bauzeit etwas herauszuzögern, habe ich sogar sämtliche Stencils aufgebracht. Hier zeigte sich aber eine Schwachstelle der Bauanleitung, denn zahlreiche der kleinen Wartungshinweise waren entweder nicht korrekt oder gar nicht aufgeführt. Lackiert habe ich mit Revells Aluminium 99 und glänzend Orange 30, aufgetragen auf eine Grundierung Gelb 15.
Hier meine aktuelle Wessex-/Choctaw-Flotte:
Ganz links ein UH-34 von Hobbyboss in den Farben des USMC, dann ein Wessex der RAF von Italeri und im Hintergrund ein Kitbash aus einem Italeri Wessex mit der "alten" Wessex-Nase aus einem Matchbox-Bausatz. Ganz rechts ein Revell UH-34, wie er bei der südvietnamesischen Luftwaffe für Spezialeinsätze während des Krieges genutzt wurde.
Hajo Lippke