Tauchboot Turtle (1/35)

MikroMir hat vor kurzem ein Modell der Turtle im Maßstab 1/35 herausgebracht. Ich bin ja auch ein bisschen ein U-Boot-Fan und das kleine Ding erschien mit interessant, vielleicht auch für ein kleines Diorama. Die Geschichte der Turtle kann man gut googeln, nicht nur Wikipedia. Das Original existiert nicht mehr und außer einer Prinzipskizze gibt es nur relativ ungenaue Beschreibungen. Die in Museen präsentierten Nachbauten sind deshalb auch allenfalls Prinzipmodelle. Was besonders auffällt: Diese Modelle weisen alle ein Bauweise in Planken auf, wie vom Küffner gebaut. Die echte Turtle wurde jedoch, das ist sicher, aus einem großen Baum voll massiv gearbeitet. Dies bereits führte zum Entschluss, der Fassbauweise des MikroMir-Bausatzen zu Leibe zu rücken.

Eine gute Beschreibung des Bausatzes findet sich bei Modellmarine.

Tauchboot Turtle (1/35)

Es gibt jedoch zwei akademische Nachbauten, die sich eher an den Überlieferungen orientieren, jedoch ist eines davon etwas halbherzig ausgeführt. Richtig spannend ist der folgende Nachbau, der hier dokumentiert ist, inklusive Video:
www.handshouse.org/bushnell-turtle-submarine

Dieser Nachbau ist voll funktionsfähig, er hat eine Tauchzeit von 30 min. Was ich nicht herausfinden konnte, ist wie die Bombe gezündet werden sollte.

Hier ein Foto des Nachbaus:

Tauchboot Turtle (Nachbau)

Quelle: www.handshouse.org

Das Modell

An diesem Nachbau orientierte ich mich bei meinem Modell. In der Konsequenz hieß dies, dass ich außer den beiden Rumpfhälften und den beiden messinggeätzten Propellern kein weiteres Teil von MikorMir verwendet habe.

Die Rumpfhälften wurden mit 2K-Kleber zu einem Drittel aufgefüllt, um Stabilität und einen Schwerpunkt zu gewinnen. Die "Planken" wurden verschliffen und gefillert. Die Zugangsluke ist eine mit 2-K-Kleber verfüllte Tablettenverpackung. Die Schnorchel sind besonders kleine Stecknadelköpfe. Alles andere sind Plastikstreifen, geätzte Messingstreifen sowie selbstklebende Kupferfolie. Die Bombe ist gedrechselte Buche (auf der Unimat 1 gedrechselt). Das Heissgeschirr ist gebogender Silberdraht, der nach der Biegung flach gehämmert wurde. Die Nieten sind winzige Lötlinge. Wenn man genau hinschaut, erkennt man auch Flügelmuttern, die sind Plastikspritzguss von Bronco. Der Abschluss des Rumpfes nach unten ist ein Stück PU-Schaum, mit Sekundenkleber stabilisiert und verspachtelt.

Tauchboot Turtle (1/35)

Grundierung dann mit Tamiya Spray, danach Tamiya Deck Grey mit der Spritzpistole. Danach mit Öl bemalt, Englisch Rot und Umbra-Töne. Schmiedeeisen ist mit Vallejo Steel und Vallejo Schwarz dargestellt. Die Schattierung erfolgte mit Öl-Wash, danach leichtes Trockenpinseln mit Vallejo Steel. Bronzeguß ist Kreul Dukatengold, darüber dann Tamiya Clear Orange. Schattierung dann wieder Umbra-Öl-Wash und Trockenpinseln mit Kreul hellem Gold. Die Wartezeiten jeweils haben den Bau sich dann auf fast zwei Wochen erstrecken lassen.

Fertig zum Lackieren:

Tauchboot Turtle (1/35)

Bitte bedenken, dass Makros gnadenlos sind. Das Modell ist ca 4,5 cm groß.

Tauchboot Turtle (1/35)

Hans Trauner