Das Original
USS Independence ist 2006-10 gebaute Typschiff ihrer Klasse und ist als Littoral Combat Ship klassifiziert, ein Korvetten-artiger Schiffstyp für den Einsatz im Küstenbereich. Die Schiffe sollen verschiedene Aufgaben wie Minensucher, Bekämpfung von Schiffen und insbesondere kleinen Booten sowie U-Jagd erfüllen können, wofür sie mit verschiedenen Modulen ausgestattet werden können - was anderseits bedeutet, dass ein Schiff nicht gleichzeitig für alle diese Aufgaben ausgerüstet sein kann.
Weitere Informationen über das Vorbild:
USS Independence (LCS-2) (Wikipedia, dt.)
Das Modell
Die USS Independence ist mein erster Ausflug in den Schiffsmodellbau seit Jugendzeiten. 1/700 ist wahrlich nicht mein bevorzugter Maßstab, aber das große Vorbild der Independence hat mich vom ersten Augenblick mit seiner ungewöhnlichen Form fasziniert, da kam der Bausatz von cyber-hobby.com gerade recht.
Der Bausatz selbst ist von sehr guter Qualität. Die Details und die Passgenauigkeit sind tadellos. Ein kleiner PE-Bogen für die Fangnetze am Flugdeck und ein paar weitere Details liegt ebenso bei wie ein Decalbogen mit hauchfeinen und exzellent gedruckten Decals.
Beim Bau gibt es keinerlei unangenehme Überraschungen, einzig im Heckbereich war ein klein wenig Spachtelarbeit notwendig. Gebaut wurde out of box, nur die Relings und die Rotoren der Seahawk wurden zusätzlich ergänzt dank einer freundlichen Spende von Carsten.
Der Rumpf ist waagerecht geteilt und bietet die Möglichkeit, zwischen Vollrumpf- und Wasserlinienoption zu wählen, wobei ich mich für Ersteres entschied, um die interessante Rumpfform besser darstellen zu können.
Lackiert wurde mit Tamiya- und Gunze-Acrylfarben mit den folgenden Farbnummern:
- Unterwasserschiff: Tamiya XF-69
- Rumpf: Gunze H61
- Flugdeck: Gunze H75
- Hangartore: Gunze H308
Ich hatte auch die Farbangaben des 1/350er-Modells von Trumpeter studiert und dann anhand von Vorbildfotos die Farben ausgewählt, die für mich der Sache am nächsten kamen.
Da mir jegliche Erfahrung beim Lackieren in dem Maßstab fehlt, habe ich mich notgedrungen an der Vorgehensweise orientiert wie bei meinen Militärmodellen, das heißt konkret:
- Grundfarbe Unterwasserschiff
- Grundfarbe Flugdeck
- Maskieren und Grundfarbe Rumpf
- Schattieren der Flächen mit aufgehellter Grundfarbe
- Bemalen der Details (Pinsel)
- Aufbringen der Decals
- Washing mit Ölfarbe (Umbra gebrannt)
- Filter mit verschiedenen Ölfarben
- Mattlack (Revell Aqua)
- leichtes Verwittern und Verschmutzen mit Farbpigmenten von Kremer
Auf Vorbildfotos sieht man, dass sich je nach Blickwinkel die inneren Deckstrukturen relativ deutlich außen als Schattierungen abzeichnen, aber das habe ich nur andeuten können; in dem kleinen Maßstab übersteigt das meine Fähigkeiten bei weitem.
Als Abschluss wurde das Modell noch mit Messingröhrchen auf einen selbstgemachten Sockel aus Buchenholz geschraubt.
Quellen
Fazit
Insgesamt hat der Bau wirklich Spaß gemacht, und ich bin auch mit dem Ergebnis recht zufrieden. Allerdings muss ich zugeben, dass das wohl auch mein einziger Ausflug in die Welt der 1/700er bleiben wird; das ist einfach zu klein für meine Motorik. Aber es gibt ja auch noch 1/350...
Klaus Hoffmann