Das Original
Die Grumman E-2 Hawkeye geht auf eine Ausschreibung der US Navy von 1956 zurück und wurde als Ersatz für die Grumman E-1 Tracer entwickelt. Sie flog 1960 zum ersten Mal und ist seit 1964 im Einsatz und immer noch in Produktion - seit bald 60 Jahren und damit bisher am längsten in Produktion befindliche Trägerflugzeug! Die Hawkeye ist ein Luftraumüberwachungsflugzeug und dient zur Frühwarnung vor feindlichen Angriffen mit Flugzeugen und Raketen und der Leitung der eigenen Flugzeuge. Hierfür muss das Flugzeug nicht schnell sein, sondern eine lange Verweildauer in der Luft haben, weshalb ein Turboprop-Antrieb gewählt wurde. Auf dem Rumpfrücken ist ein großer Radar angebracht. Der Radar, die anderen Sensoren, die Rechner und die Avionik wurden kontinuierlich durch verbesserte Modelle ersetzt, so dass die Hawkeye immer noch im Einsatz ist.
Die erste Version, E-2A, war nicht zuverlässig, u.a. überhitzten die Rechner leicht, worauf die verbesserte E-2B und schließlich E-2C folgte. Letztere bildete lange in Kombination mit mit Phoenix-Luft-Luft-Raketen ausgerüsteten F-14A Tomcat das Schutzschild der Trägerkampfgruppen. Von der E-2C gibt es zahlreiche Subvarianten, die Variante E-2C Hawkeye 2000 erhielt neue Rechner, Satellitenkommunikationsantennen und verbesserte Kommunikationsfähigkeiten und wurde erstmals 2003 eingesetzt. Inzwischen ist die Variante E-2D in Produktion. Bisher wurden seit 1960 313 Hawkeye gebaut. Diese dienten neben der US Navy noch bei der französischen und mexikanischen Marine sowie der ägyptischen, japanischen und taiwanesischen Luftwaffe, früher auch bei der israelischen Luftwaffe und der US Coast Guard. Hawkeye der US Navy wurden in zahlreichen Kriegen und Konflikten eingesetzt, so im Vietnamkrieg, 1981 und 1986 gegen Libyen, im Zweiten Golfkrieg, Afghanistankrieg und Irakkrieg und im Kampf gegen den Daesh.
Die Grumman E-2C Hawkeye ist 17,6 m lang, hat eine Spannweite von 24,6 m und ein maximales Abfluggewicht von 26 t. Der Antrieb erfolgt durch zwei Turboprob-Triebwerke mit insgesamt 10.200 PS, womit 350 kn (650 km/h) erreicht werden. Die Besatzung besteht aus fünf Personen.
Das Modell
Das Modell der Grumman E-2C Hawkeye ist aus dem Bausatz im Maßstab 1/48 von Kinetic gebaut und stellt die Version E-2C Hawkeye 2000 dar. Der Bausatz ist irgendwie seltsam. Nicht wirklich schlecht, aber für einen halbwegs sauberes Ergebnis braucht er schon viel Zuwendung. Ich habe ein paar Details ergänzt oder korrigiert, wie Antennen/Sensoren, Antennendraht, static dischargers... Aber im großen und ganzen wurde nur folgendes an Zubehör verbaut:
- Eduard Zoom im Cockpit, einfach aus Bequemlichkeit, man sieht ohnehin nichts davon am fertigen Modell
- Resin-Räder von Royal Resin, der Stabilität wegen. Außerdem sind die echt schön gemacht.
- Metallfahrwerk von SAC. Ein simpler Abguss der ohnehin schon recht grob gemachten Bausatzteile, aber in dem Fall von der Stabilität her leider notwendig
Man muss echt viel Ballast unterbringen, es waren am Ende ca. 120 g, bis ich sicher war, dass es halbwegs auf eigenen Beinen stehen bleibt. Auch darum habe ich den Rumpf an den Klebestellen lieber mit Plastikplatten verstärkt. So ließ er sich auch einfacher halbwegs in Passung bringen. Die Höhenruder wurden ausgesägt und angelenkt dargestellt. Die Antennenhalter unter dem Leitwerk sind nicht im Bausatz dargestellt. Ich habe welche gefräst (auf der kleinen Proxxon), die auch halbwegs stabil sind. Die Scheibenwischer sind recht grob, und nachdem der erste gleich schon von der Pinzette sprang, gab es mit ein paar Evergreen-Streifen einen Satz neue.
Lackiert wurde mit Tamiya und Gunze. Basis wie immer bei mir erstmal schwarz. Dann mein nächster Versuch mit Preshading; hat diesmal sogar halbwegs geklappt. Die Walkways sind auflackiert und die Rahmen mit 0,25 mm Decalstreifen gemacht. Die Bausatzdecals fand ich nicht schön, zudem waren sie nicht stimmig.
Ich hab versucht, die im Original meist recht gut gepflegten Maschine mit dezenten Gebrauchsspuren wiederzugeben. Das Modell ist insgesamt sicher sehr weit weg von perfekt, so würde ich z.B. die Bausatzdecals nicht mehr verwenden, weil sie einfach nicht genau stimmen, Gravuren und Nietreihen korrigieren und ergänzen usw. Aber ich mag es trotzdem. Der Vogel fasziniert mich einfach.
Klaus Hoffmann
(Text über Original von Lars)