Das Original
129 Val nahmen am 7. Dezember 1941 am Angriff auf Pearl Harbor teil. Die damals vorherrschende Lackierung war IJN-Grau über alles mit einem in schwarz eingefassten Motor. Alle Maschinen sahen bis auf die Kennung am Leitwerk und verschiedenfarbige Streifen als Trägerkennung völlig gleich aus. Wie konnten die Flugzeuge im Kampfgeschehen ihre Führungsmaschinen finden und sich orientieren?
Man weiß es nicht! Eine nur durch Augenzeugenberichte aus der Erinnerung überlieferte Theorie: die Führungsmaschinen wurden vor dem Angriff mit grellen Farben präpariert. Für das Führungsflugzeug der Soryu ist ein "flammender Rumpf" überliefert. Hierzu gibt es in der Literatur vielfältige Interpretationen, von scharfzackigen Flammen hin zu gelb-orangen Flecken am ganzen Rumpf, diese von ganz klein bis ganz groß variierend. Ich habe mich für mittelgroße Flecken entschieden, dieses "Muster" hätte sicherlich in kürzester Zeit auf das Flugzeug aufgebracht werden können ... es bleibt Fiktion, Beweise gibt es nicht.
Übrigens: genau dieses Flugzeug ist etwa ein halbes Jahr später fotografisch belegt mit grünen Tragflächenoberseiten und gelbem Leitwerk. Dies ist auch im Zeitkontext korrekt, den kurz nach Pearl Harbor bekamen alle Val grüne Oberseiten. Nur wie es zu Pearl Harbor ausgesehen haben könnte ...
Das Modell
Der Bausatz von CyberHobby ist die neuste Val in 1/72 und hat einige interessante Bausatzoptionen. So lassen sich alle Steuerflächen separat befestigen. Für mich erstmals bei einem 72er, lässt sich die mehrteilige Kanzel geöffnet montieren und das ohne störende Materialdicken. Leider fehlt die Heckwaffe. Die Motorrückseite ist undetailliert, was insbesondere stört, wenn die geöffneten Kühlklappen angebracht werden sollen. Ein weiteres Manko ist die relativ schwache Detaillierung des Tragflächenklappmechanismus.
Kai Hudson