07.05.1942 - 70 Jahre Schlacht im Korallenmeer
In der Schlacht im Korallenmeer vor 70 Jahren wurde u.a. der japanische Leichte Kreuzer Yubari eingesetzt (siehe Jahrestage auf Modellmarine).
Das Original
Die Yubari war ein experimenteller leichter Kreuzer des japanischen Kaiserreiches, der zur Erprobung neuer Konzepte im Schiffbau gebaut und geplant worden war. Die Konstruktion des Schiffs brach mit vielen der konventionellen Grundsätze, nach denen die vorangegangene Sendai-Klasse geplant worden war und bildete die Grundlagen für die technischen Neuerungen der nachfolgenden Agano-Klasse.
Durch die Beschränkungen, die Japan durch die Flottenkonferenz von Washington 1922 auferlegt wurden, war die Marine gezwungen, eine Obergrenze in der Gesamttonnage ihrer Flotte von 300.000 Tonnen zu akzeptieren. Es war demnach wichtig, Schiffe zu entwickeln, die bei möglichst geringer Tonnage eine optimale Verbindung von Bewaffnung, Geschwindigkeit, Reichweite und Panzerschutz erreichten.
Die Yubari-Klasse von 1922 basierte auf Planungen von Admiral Hiraga, dem führenden japanischen Schiffsentwickler und Berater der japanischen Delegation während der Flottenkonferenz. Der Entwurf wurde die Grundlage für Japans anschließende Entwicklungen im Bereich der Schweren Kreuzer und beeinflusste auch die Entwicklung der japanischen Zerstörer und anderer Schiffstypen nachhaltig.
Die Yubari wurde im Juni 1922 in Sasebo auf Kiel gelegt und lief im März 1923 vom Stapel. Sie war an zahlreichen Erprobungen beteiligt und wurde mehrfach bei kleineren Werftaufenthalten modifiziert. 1937 half sie bei der Evakuierung japanischer Staatsbürger aus China und führte Einsätze im Zweiten Japanisch-Chinesischen-Krieg durch. Im Pazifikkrieg war sie zunächst Bestandteil mehrerer Landungsoperationen und wurde im März 1942 bei Salamaua durch Luftangriffe beschädigt. Am 4. Mai startete die Operation „MO“ –Die Invasion von Port Moresby und Tulagi. Im weiteren Verlauf der Operation, die in der Schlacht in der Korallensee ihren Höhepunkt fand, rettete sie Überlebende des versenkten Flugzeugträgers Shoho. Nach zahlreichen weiteren Einsätzen wurde sie am 27. April 1944 von einem Torpedo des U-Bootes USS Bluegill getroffen. Nachdem die Wassereinbrüche in den Maschinenräumen nicht gestoppt werden konnten, ging die Yubari schließlich am 28. April unter.
Das Modell
Die Yubari von Tamiya war eigentlich als kleines „Entspannungsprojekt“ gedacht: Schachtel öffnen, Farbe und Kleber dazugeben, Schachtel schließen und kräftig schütteln, fertig. Aber ganz so einfach war es dann doch nicht. Am vertikalen Rumpf fehlten sämtliche Details wie Bullaugen und das Entmagnetisierungskabel. Da ich aber so gut wie gar nichts über Yubari wusste, war erstmal Recherche angesagt. Drei Reihen Bullaugen waren es bei der Indienststellung, von denen die untere Reihe kurze Zeit später dichtgesetzt wurde. Kriegsaufnahmen zeigten Yubari allerdings nur noch mit der oberen Reihe, was mir nur recht sein sollte, denn (viele) Bullaugen bohren zählt nicht gerade zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Zusätzlich zu den Bullaugen ergänzte ich noch das umlaufende Entmagnetisierungskabel mit PE-Teilen von LionRoar. Desweiteren stellte ich fest das die Form der Tamiya-Davits falsch war, also befestigte ich „Schwanenhals“-Davits aus der Restekiste.
Den Rumpf lackierte ich mit TS-66 von Tamiya, das Linoleumdeck mit Nr. 37 von Revell. Die rudimentäre Takelage erstellte ich aus den Nylonfäden einer ausgedienten Damenstrumpfhose. Zum Schluss noch etwas Reling von GMM und fertig. Denkste! Tamiya hatte dem Bausatz netterweise noch einen Holzsockel beigelegt. Also lackierte ich den Sockel mit einem Gemisch aus TS-67 und AS-8. Nach dem Trocknen platzierte ich eine Pappschablone mit den Umrissen des Schiffes auf dem Sockel und deutete mit Türkis und Weiss das umlaufende Wasser an. Nach einer weiteren Trocknungsphase modellierte ich aus Kunstwasser von Faller das nasse Element. Schablone weg, Schiff von unten verschraubt ins Wasser gesetzt, Kielwasser und Bugwelle mit Weiss angedeutet und FEDDICH!
Ein feiner kleiner Bausatz der viel Freude gemacht hat.
Tino Ehrling