06.06.1944 - 75 Jahre Landung in der Normandie
Vor 75 Jahren eröffneten die Alliierten mit der Landung von 156.000 Soldaten in der Normandie die Front im Westen (siehe Jahrestage auf Modellmarine und 70 Jahre D-Day). Von den 6939 Schiffen waren 79% britisch und kanadisch, 16,5 % US-amerikanisch und weitere 4,5 % von anderen Alliierten. Diese Schiffe wurden von 195.700 Seeleuten bemannt.
Das Diorama
Eigentlich baue ich ja vorrangig japanische Schiffe, da ich aber noch einige der alten SkyWave Landungsboot-Sets auf Lager hatte und als Kind schon immer ein Stückchen D-Day (in 1/72) nachbauen wollte, habe ich den Jahrestag genutzt, um dieses Vorhaben endlich mal zu realisieren.
Mit meinem Diorama habe ich versucht, möglichst viele Aspekte der alliierten Landungsoperationen auf der relativ kleinen Fläche von ca. 70 x 35 cm darzustellen. Historisch korrekt ist das ganze so natürlich nicht, dafür aber eben vielseitig. Die Größe des Dioramas wurde durch eine Box, in die ich die Landschaft noch einsetzen möchte, vorgegeben. Dazu habe ich mir zwei 1 mm starke Aluminium-Platten schneiden lassen, die ich dann mit Styropor und Modelliermasse gestaltet und dekoriert habe.
Die Modelle
Aus den klassischen SkyWave-Sets stammen die drei LST Mk.2, große Panzerlandungsboote mit Bugtoren und Rampen, die mitgeführte Fahrzeuge direkt am Strand anlanden konnten. Mit einer Zuladung von bis zu 1.900 Tonnen konnten die LSTs etwa ein Dutzend Panzer auf dem unteren und eine Vielzahl weitere Fahrzeuge auf dem oberen Deck transportieren. Außerdem waren sie in der Lage, Sherman-DD Schwimmpanzer durch die Bugtore auf offener See abzusetzen.
Zur Anlandung von Infanteristen kommen auf meinem Diorama zwei amerikanische LCI (SykWave) zu Einsatz, die über Platz für jeweils 200 Soldaten und zwei schmale Bugrampen verfügten.
Ebenfalls aus den Plastik-Sets sind die beiden LCT Mk.4, kleinere Panzerlandungsboote mit Bugrampe, die ausschließlich von den Briten eingesetzt wurden und vier Churchill-Panzer direkt am Strand absetzen konnten. Eine modifizierte Version dieser Boote ist das LCT(R), das Salven von über 1.000 ungelenkten Raketen auf die angegriffenen Strandabschnitte abfeuern konnte. Ich habe versucht, das mit dünnen Stäbchen und Watte nachzuahmen.
Eine Weiterentwicklung des Nachfolgemodells LCT Mk.5 stellen die beiden 3D-gedruckten Modelle von Shapeways dar: ein LCF-Umbau zum Flugabwehr-Schiff – und ein LCGL, das mit zwei 120 mm-Kanonen zum Küstenbeschuss ausgerüstet war. Diese beiden Typen waren nicht zur Anlandung gedacht, sondern sollten die anderen Einheiten lediglich unterstützen.
Dann gibt es noch eine ganze Reihe kleinerer Landungsboote: fünf LCM als Resin-Modelle von Loose Cannon – diese Boote konnten einen einzelnen Panzer oder 100 Soldaten transportieren. Ebenfalls von LooseCannon sind 10 der noch kleineren LCVPs, weitere zwölf Einheiten dieses Typs sind aus den SkyWave-Sets. Außerdem haben noch fünf britische LCA von L'Arsenal ihren Weg ins Diorama gefunden.
Da natürlich auch die alliierte Lufthoheit eine wichtige Rolle am D-Day spielte, habe ich hier nicht mit Modellen gegeizt. Insgesamt wurden drei DC-3 für die Fallschirmtruppen (3D-Druck, Shapeways), drei Horsa- und vier Waco-Gleiter (3D-Druck, NorthViewFoundry), drei P-47 (Plastik, SkyWave) und zwei Hawker Typhoon (Plastik, Pit-Road) verbaut. Für die Maschinen, die sich in der Luft befinden, habe ich die fotogeätzten „dynamic propellers" von Ocean Spirit verwendet. Die fünf Sperrballone stammen aus den SkyWave-Klassikern.
Zusätzlich kommen mehr als 130 Fahrzeuge der unterschiedlichsten Typen zum Einsatz; diese stammen von SkyWave, L'Arsenal, NIKO, Skytrex, MMN und Pitroad und sind aus Plastik, Resin und Weißmetall:
Deutsche:
2x Tiger
1x Jagdpanther
1x Puma
2x SdKfz251
1x 8to Halbkette
1x Krupp Protze
1x Opel Blitz
1x Kübelwagen
1x 20mm Flak-Vierling
Alliierte:
4x Churchill
10x Sherman DD
12x Sherman
1x Sherman Crab
8x M8/M20
3x DUKW
8x M2/M3 Halbkette
48x verschiedene große Trucks
22x verschiedene kleine Trucks und Jeeps
6x US- und UK-Ambulance
4x Bulldozer
Bunker und Küstengeschütze sind von Skytrex, die Häuser und Ruinen sind von Picoarmor bzw. selbst gemacht und die Sani-Zelte am Strand hat Shapeways für mich gedruckt.
Alle Modelle sind mit Revell-Farben bepinselt und gezogenem Plastik-Rod getakelt. Das Wasser habe ich mit verschiedenen Email-Farben gestaltet, noch flüssig ineinander laufen lassen und anschließend mit mehreren Schichten Klarlack lackiert.
Hier noch weitere Fotos des Dioramas:
Hendrik Schütte