Zu den bekanntesten U-Boot-Klassen der letzten Jahrzehnte gehören die rusischen Raketen-U-Boote des Projekts 949A (Oscar II) und die US-amerikanischen Jagd-U-Boote der Los Angeles-Klasse. Hier stelle ich jeweils ein U-Boot der beiden Klassen vor: die 2000 gesunkene Kursk und die durch die Versenkung des japanischen Fischereischulschiffs Ehime Maru bekannt gewordene USS Greeneville.
Das Original (Kursk)
Die Kursk war eines der als atomgetriebene Raketen-Unterwasserkreuzer klassifizierten, russischen U-Boote des Projekts 949A Antej, das von der NATO Oscar II-Klasse genannt wurde. Die Klasse wurde zur Bekämpfung von Trägerkampfgruppen der US Navy entworfen. Im Gegensatz zum vorangehenden Projekt 670 (Charlie), dessen Anti-Schiffsraketen eine relativ geringe Reichweite von 65 km hatten, wurde bei Projekt 949 wieder auf Raketen mit großer Reichweite gesetzt: die P-700 Granit (SS-N-19 Shipwreck) haben eine Reichweite von bis zu 700 km. Entsprechend wurden die damit ausgerüsteten U-Boote vollkommen anders gestaltet. Statt auf Geschwindigkeit und Wendigkeit optimiert, ist Projekt 949 eine massive Abschussbatterie. Da der Abschuss der Raketen auf große Entfernung erfolgt und die Boote die Ziele nicht selbst orten können, sind sie auf Informationen von externen Quellen angewiesen.
Nach zwei Booten des Projekts 949 wurden elf Boote des verbesserten Projekts 949A gebaut. Drei weitere Boote sind bis heute nicht fertig gestellt und der Bau von vier weiteren geplanten Einheiten wurde nie begonnen. Die U-Boote des Projekts 949A sind 154,7 m lang, 18,2 m breit und verdrängen 15 000 t (getaucht 25 000 t). Die Bewaffnung besteht aus 24 P-700-Granit-Anti-Schiffsraketen, zwei 65 cm- und vier 53,3 cm-Torpedorohren. Die Besatzung besteht aus 107 Mann.
Beide Boote des Projekts 949 wurden inzwischen verschrottet, von den elf U-Booten des Projekts 949A sind noch sechs in Dienst, zwei werden überholt und zwei sollen verschrottet werden bzw. wurden verschrotten. Das elfte U-Boot war die Kursk.
Die Kursk wurde 1990-94 in Sewerodwinsk gebaut und war danach Teil der Nordflotte. Während eines Manövers in der Barentsee explodierte am 12. August 2010 einer der Torpedos (vermutlich durch eine vom Wasserstoffperoxid-Treibstoff verursachte Knallgasreaktion). Wahrscheinlich wurde durch diese und eine darauf folgende zweite Explosion auch die Besatzung in der Kommandozentrale getötet, auf jeden Fall sank das Boot. Niemand der 118 Mann an Bord überlebte. Das Wrack wurde 2001 gehoben, wobei zuvor die zerstörte Bugsektion abgetrennt wurde. 2003 wurde das Wrack verschrottet, der Turm wurde in ein Mahnmal eingebaut.
Das Original (USS Greeneville)
Das US-amerikanische Jagd-U-Boot Greeneville (SSN-772) ist das vorletzte Exemplar der Los Angeles-Klasse. Die vorhergehenden Klassen atomar getriebener Jagd-U-Boote – Skipjack, Tresher (Permit) und Sturgeon – verfügten alle über den gleichen Antrieb, sodass die durch die Ausrüstung bedingte Größenzunahme mit einer Abnahme der Geschwindigkeit verbunden war. Um mit den russischen Jagd-U-Booten des Projekts 627 (November-Klasse) und amerikanischen Trägerkampfgruppen mithalten zu können, war ein stärkerer Antrieb notwendig, der wiederum einen größeren Rumpfdurchmesser bedingte. Die Folge war eine deutliche Größenzunahme der Los Angeles-Klasse. 31 Boote des Flight I wurden gebaut. Darauf folgten acht Boote des Flight II, die Tomahawk nicht nur durch die Torpedorohre, sondern auch von 12 Senkrechtstartern abfeuern können. Beim letzten Los der Klasse, Flight III, wurden die Tiefenruder vom Turm zum Bug verlegt, sodass sie einziehbar waren. Dadurch können die Schiffe durch dickeres Eis hindurch auftauchen und so besser in der Arktis operieren. Von diesem Los wurden 23 Boote gebaut. Heute sind von insgesamt 62 Booten noch 40 in Dienst.
Die Greeneville ist 110 m lang, 10 m breit und verdrängt aufgetaucht 6096 t (getaucht 7038 t). Die Bewaffnung besteht aus zwölf Senkrechtstartern für Tomahawk-Marschflugkörper und vier 53,3 cm-Torpedorohren. Die Besatzung setzt sich aus 110 Personen zusammen.
Die Greeneville wurde von 1992-96 bei Newport News Shipbuilding gebaut und ist heute Teil der Pazifikflotte mit Heimathafen in Pearl Harbor. Ihre Dienstzeit zeichnet eine Kette von schweren Unfällen aus. Am 9. Februar 2001 kollidierte sie bei einer Alarmauftauchübung mit prominenten Zivilisten an Bord mit dem japanischen Fischereischulschiff Ehime Maru, das in der Folge der Kollision sank. Dabei wurden neun Besatzungsmitglieder der Ehime Maru getötet. Am 27. August 2001 lief sie auf ein Riff vor Saipan auf und am 27. Januar 2002 kollidierte sie bei dem Versuch Besatzungsmitglieder zu transferieren mit dem Landungsschiff Odgen (LPD-5), wodurch letzteres größere Mengen Dieseltreibstoff verlor.
Das Modell
Beide Modelle wurden aus den Bausätzen von HobbyBoss der Oscar II-Klasse bzw. der Greeneville gebaut.
Die Bemalung habe ich wie folgt angebracht:
- Die Grundfarbe ist von Gunze Mr. Color. Entlang eingravierter Linien habe ich nachschattiert, außerdem habe ich Schatten hervorgehoben.
- Nachdem ich die Farben mit Glanzlack versiegelt habe, habe ich die Abziehbilder mit den Gunzelösungen für Abziehbilder angebracht. Darauf folgte eine weitere Schicht Glanzlack.
- Danach habe ich von AK Interactive Dark Wash und Streaking Grime (jeweils für Schiffe) aufgebracht. Optimiert habe ich dies durch Entfernung von überschüssiger Farbe mit einem breiten, mit Spiritus befeuchteten Pinsel.
- Nachdem ich die Wasserlinie abgeklebt habe, habe ich mit stark verdünntem Dunkelbraun von Gunze Mr. Color Schmutzwasserreste am Rumpf dargestellt.
- Entlang der Wasserlinie habe ich mit der Ölfarbe UN Weiß von 502 Abteilung (Mig Productions) Punkte aufgetragen und mit einem breiten, mit Spiritus befeuchteten Pinsel nach unten gestrichen, um die Effekte von Salzwasser darzustellen.
- Auf die Oberseiten habe ich mit der Ölfarbe Deutsches Ocker von 502 Abteilung Punkte aufgetragen und die Farbe mit einem mit Spiritus befeuchteten Schwamm verteilt.
- Dies wurde auf den Oberseiten mit der Ölfarbe UN Weiß wiederholt.
- Nach dem Aufbringen eines Mattlacks habe ich das Modell mit einer mittelgrauen Ölfarbe trocken bemalt.
- Zum Abschluss kam ein Seidenmattlack auf das Modell.
David Lengyel
(Text über Original und Übersetzung aus dem Englischen von Lars)