Das Original
Die Hansa-Brandenburg W.29 war ein Jagdflugzeug der Kaiserlichen Marine, welches Ende 1917 aus dem Doppeldecker Hansa-Brandenburg W.12 entwickelt wurde. Um die Leistungen zu steigern, wurde der obere Flügel entfernt und ein neuer unterer Flügel entworfen. Die Maschinen kamen ab dem Frühjahr 1918 zum Einsatz und dienten primär über der Nordsee zur Bekämpfung von Flugzeugen der Entente.
Insgesamt 78 Maschinen wurden gebaut. Eine davon flog nach dem Krieg bei der Deutschen Luft-Reederei als ziviles Post- und Passagierflugzeug. Die Maschine sollte auch für die Österreichisch-Ungarische Marine bei Ufag in Budapest in Lizenz gebaut werden, von der aber nur eine vor Ende des Ersten Weltkriegs fertig gestellt wurde. Zwei weitere sollen im Auftrag der Ungarischen Räterepublik gebaut worden sein. Nach dem Krieg wurde die Maschine dazu in Dänemark (als HM.1), in Finnland (als A.22) in Japan und in Norwegen (als Kjeller F.F.8) in Lizenz gebaut und diente bis in die 1930er.
Die Hansa-Brandenburg W.29 war 9,4 m lang, hatte eine Spannweite von 13,5 m und ein maximales Startgewicht von 1,5 t. Der Antrieb bestand aus einem Sechszylinderreihenmotor und leistete 150 PS, womit 95 kn (175 km/h) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus zwei Mann, die Bewaffnung aus drei 0,08 cm-Maschinengewehren, von denen zwei starr nach vorne gerichtet waren und eines am hinteren Cockpit schwenkbar eingebaut war.
Das Modell
Das Modell der Hansa Brandenburg von Wingnut Wings ist eines der ersten Modelle der Neuseeländer, das ausverkauft war und welches bis heute zu den meistgesuchten Modellen gehörte und daher auch nur zu teils horrenden Preisen erhältlich war. Mittlerweile hat Wingnut Wings die Hansa Brandenburg W.29 gemeinsam mit der Felixstowe F.2a als "Doppelpack" neu als "The Duellists" aufgelegt und bietet so sehr gute Möglichkeiten, die Hansa Brandenburg wieder zu bekommen.
Das bereits aus der Schachtel gebaute Modell der Hansa Brandenburg W.29 ist bereits hoch detailliert, bietet aber trotzdem noch Platz für kleinere Verfeinerungen. Die tschechische Firma HGW bietet hierfür diverse Zubehörteile an. Zur Verwendung kamen hier Ätzteile von HGW zur weiteren Detaillierung des Rumpfes und der Flügel (Abdeckungen, Klappen, Scharniere) sowie gelaserte Gurte für den Pilotensitz selbiger Firma.
Der Bau folgte im Großen und Ganzen strikt der guten Bauanleitung von Wingnut Wings, wobei der Bau mit dem Motor begonnen wurde. Dieser erhielt eine Verkabelung und weitere Detaillierung mit Draht und Kunststoffprofilen. Nach einer Lackierung mit der Spritzpistole erfolgte eine Politur der Motorwanne sowie weiterer metallener Teile. Diverse Farbaufträge mit verdünnten Braun/Schwarz/Beige (Washing) sorgen für einen benutzten Eindruck, Tamiya Smoke für ausgelaufenes Öl. Einige beigefarbenen Pigmente stellen etwas (wenig) Staub dar. Die Auspuffrohre wurden erst später montiert, an den Enden aufgebohrt, mit dem Rust & Dust Set von Lifecolor bemalt und die Enden mit schwarzen Pigmenten verrust.
Der Gitterrahmen des Innenraums sowie sämtliche Holzteile wurden ausschließlich mit Ölfarbe bemalt, wobei die Farbtöne eher dunkel gewählt wurden. Tank und andere Metallteile wurden auch hier mit Metallicpigmenten poliert und auf Hochglanz gebracht. Details wie Instrumentenringe und Kleinteile wurden anschließend mit dem Pinsel bemalt, bevor dann die Abziehbilder aufgebracht wurden. Mit Micro Crystal Clear wurde die Verglasung der Instrumente ergänzt.
Der Einbau des Rahmens sowie die Montage des Motors in die Rumpfhälften gestaltete sich ebenso unproblematisch wie auch das Anbringen der weiteren Rumpfteile, wobei hier noch mit Ätzteilen weitere Details ergänzt wurden.
Die Lackierung des Rumpfes erfolgt von der Unterseite mit Hellbau von Revell Aqua Color, der Rest wurde mit Tamiya Grau lackiert. Ein Auftrag mit verdünnter schwarzer Ölfarbe sorgt für Tiefgang und ein etwas benutztes Aussehen. Die Tragflächen werden in Sandfarbe von der Unterseite lackiert, anschließend mit 1 mm Streifen Klebeband maskiert und braun übernebelt. Eine weitere Schicht Sandfarbe homogenisiert die Farben der Tragflächen und sorgt für den gewünschten Effekt. Die Lozenge-Tarnung erfolgt mittels der sehr guten Abziehbilder von Wingnut Wings, welche nach dem Trocknen mit Klarlack versiegelt wurden. Auch hier werden 1 mm Streifen Klebeband aufgebracht, bevor dann mit Tamiya Smoke überlackiert wurde. Sämtliche Metallteile wurden als blankes Metall dargestellt und mit AK Interactives Polierfarben bemalt und poliert.
Die Bewaffnung wurde durch Messingteile von Master Model ergänzt und nachdetailliert. Die Lackierung dieser erfolgte mit Schwarz und Pigmenten.
Die Schwimmer wurden lackiert und mit Ölfarbe gealtert, Schäden am ganzen Flugzeug wurden mit einem feinen Pinsel aufgemalt. Abschließend folgt die Endmontage aller Details und letzter Kleinteile sowie letzte Nacharbeiten.
Michael Franz
www.world-in-scale.de
(Text über Original von Lars)