Das Modell
2018 bekam ich auf der Modellbau-Ausstellung in Koblenz den sehr überschaubaren Bausatz des Schnellboots S 100 von Trumpeter geschenkt – eine perfekte Gelegenheit, um sich mit der Gestaltung von Wasseroberflächen zu beschäftigen!
Das besteht aus Boot sehr wenigen Teilen, hat aber immerhin eine winzige Ätzteilplatine. Hier ließ sich noch so einiges nachbessern! So wurde von mir ein Großteil der Aufbauten entfernt und durch selbst gebaute Teile ersetzt. Es folgten Relings aus Draht, Rahmen und Antennen aus Gussast und Wasserbomben wurden ebenfalls selbst aufgebaut. Laufschienen und die Bugbewaffnung wurden ebenfalls durch Eigenbauten ersetzt.
Im Anschluss wurde das komplette Boot schwarz grundiert. Der Rumpf wurde in verschiedenen Rottönen mittels Airbrush lackiert, wovon am Endergebnis leider nichts bis kaum etwas zu sehen ist. Dieser wurde noch mit Ölfarben gealtert. Wie so oft weiß einzig der Erbauer, dass diese Zusatzarbeiten da sind. Viele Flugzeugbauer wissen, wovon ich rede…
Das Oberschiff wurde in mehreren Grautönen lackiert und aufgehellt. Die wenigen Decals waren schnell angebracht. Nach der Klarlackversiegelung trug ich ein Wash mit Tamiya Black Wash auf. Rostspuren aus Ölfarbe sind nur dezent aufgetragen. Im Anschluss wurde das Modell mit glänzendem Klarlack versiegelt – schließlich befindet sich der Kahn ja auf hoher See im nassen Element!
Die Besatzung besteht aus Figuren von Eduard. Leider passten die Uniformfarben der vorlackierten „Ätzmänner“ nicht, sodass ich diese in Kleinstarbeit selbst pinseln durfte.
Hier mehr Fotos vom Bau des Modells:
Der Sockel
Grundlage war ein gebeizter Holzsockel, auf dem ich mit Holzleim ein grob zurecht geschnittenes Stück Styrodur befestigte. Anschließend wurden in Holzleim getränkte Klopapierfetzen aufgetragen und zu einer turbulenten See geformt. Nachdem diese ausgehärtet waren, wurde mittels Airbrush in verschiedenen Blau- und Grautönen die Wasseroberfläche eingefärbt. Nun wurde das Schnellboot eingepasst, welches ohne Probleme passte. Um ein authentisches Ergebnis zu erreichen, wurde alles in mehreren Lagen mit Vallejo Still Water bepinselt und die Wellen mit Vallejo Acrylic Water Texture nachmodelliert. Die Gischt wurde mit seidenmatten Weiß trockengepinselt und im Anschluss mit glänzendem Klarlack versehen.
Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Dieses kleine „nasse“ Diorama war mein zweiter Versuch Wasser zu modellieren. Sicherlich ist nicht alles perfekt und besonders die Wellenformen würde ich beim nächsten Modell anders gestalten, aber so schlecht scheint das Resultat nicht zu sein: Im tschechischen Louny brachte mir „Stormy Times“ den zweiten Platz in der Kategorie „Marine“.
Es werden definitiv weitere Wasser-Dioramen folgen – gern auch mit Eisschollen und anderen Herausforderungen!
Sebastian Nemitz