Das Original

Das Jagdflugzeug Sopwith Camel wurde Ersatz für die Sopwith Pup entwickelt und flog Ende 1916 zum ersten Mal. Die Camel zeichnete sich durch sehr gute Wendigkeit und schwere Bewaffnung aus, war aber für Anfänger schwierig zu fliegen, so dass die Camel einerseits das erfolgreichste Jagdflugzeug der Entente mit 1294 Abschüssen war, andererseits es aber auch eine hohe Unfallrate gab. Die Camel flog ab 1917 für die britischen Marineflieger (Royal Naval Air Service, RNAS), zahlreiche Luftwaffen, die US Navy und die griechischen Marineflieger. Insgesamt wurden 5490 Maschinen gebaut.


Bei den britischen Marinefliegern flogen Camel überwiegend bei landgestützten Einheiten, darunter im großen Umfang an der Westfront. Camel flogen aber auch von Schiffen aus, u.a. von Startplattformen von Türmen von Großkampfschiffen aus. Camel flogen auch den ersten Angriff von Trägerflugzeugen der Geschichte, als sie am 19.7. 1918 vom Flugzeugträger HMS Furious aus die Luftschiffhallen in Tondern bombardierten und zwei Zeppeline zerstörten.


Die Sopwith Camel F.1 war 5,7 m lang, hatte eine Spannweite von 8,5 m und ein maximales Startgewicht von 0,7 t. Der Antrieb erfolgte mit einem Sternmotor mit 130 PS, womit 98 kn (182 km/h) erreicht wurden. Die Camel wurde von einem Piloten geflogen, die Bewaffnung bestand aus zwei 0,77-cm-Maschinengewehren und bis zu vier 11,3-kg-Bomben.

 

Das Modell

Mein erstes fertiges Modell 2022 ist die neue Sopwith Camel von Eduard in 1/48. Neu? Ja, Eduard hatte schon eine Camel, aber nachdem es Probleme mit der alten Form gab, ist im Herbst 2021 ein komplett neues Modell auf dem aktuellen Stand der Technik, z.B. mit beweglichen Formen hergestellt, auf den Markt gekommen. Zuerst als Limited Edition Dual Combo, weitere Varianten sind inzwischen erschienen oder folgen noch.

Nachdem der Bausatz ein Geschenk meiner Kollegen war, musste er nach Fertigstellung der Aviatik sofort auf die Werkbank. Bereits als die ersten Bilder des Bausatzes verfügbar waren, hatte ich mich spontan für diese farbenfrohe Lackierung entschieden. Der Pilot war Walter George Raymond Hinchliffe, der Commander der C-Flight der 10 Squadron der RNAS.

 


Eduard wäre nicht Eduard, wenn es dazu nicht jede Menge Zubehör gäbe, von dem ich einiges verwendet habe. Aber trotzdem war noch genug Raum für einige selbst hergestellte Teile:

  • Der Korbsitz (direkter 3D-Druck von Eduard)
  • Einige Leitungen im Cockpit
  • Vickers MG (Eduard Brassin)
  • Ich wollte schon lange ein Löök-Panel ausprobieren, jetzt hatte ich die Gelegenheit dazu
  • Holzstreben (ich möchte ein robustes Modell für den Transport haben)
  • Bentley B.R.1 (direkter 3D-Druck von Eduard)
  • Ein robusteres, aus Messing gelötetes Fahrgestell mit Holz ... mit beweglichen Halbachsen und Federung
  • Rotherham air pump (direkter 3D-Druck von Eduard, mit Ätzteilen)
  • Die Terminals der RAF wires der Verspannung (keine Spannschlösser!) sind von Gaspatch Models
  • Die kleine Abspannspinne ist aus Holz und Metall gefertigt

Die Farben sind von MrPaint, Alclad, Gunze sowie Ölfarben von Schmincke.

 


Hier findet sich ein Baubericht:
https://forum.ww1aircraftmodels.com/index.php?topic=12717.0


Frank Barkhofen

(Text über Original von Lars)