21.05.1982 - 40 Jahre Falklandkrieg

 


Vor 40 Jahren, am 21. Mai 1982, griffen Douglas A-4 Skyhawk der argentinischen Marine die britische Fregatte HMS Ardent an und trafen sie mit mehreren Bomben sowie ihren Bordkanonen (siehe Jahrestage auf Modellmarine).

Das Original

In den 60er und 70er Jahren kaufte Argentinien knapp 130 Skyhawks von den USA. Darunter 16 A-4Q für die Marineflieger zum Einsatz vom Flugzeugträger ARA Veinticinco de Mayo. Während des Falklandkonfliktes befand sich die Veinticinco de Mayo nördlich der Falklands und sollte die britische Flotte angreifen. Nach der Versenkung des argentinischen Kreuzers ARA General Belgrano kehrte der Träger jedoch in den Hafen zurück. Die Skyhawks der Marineflieger flogen ihre Einsätze ab diesem Zeitpunkt von der Basis Rio Grande auf Feuerland. Am 21 Mai, dem Tag der britischen Landung in der Bucht von San Carlos, griffen neben Skyhawks und Daggern der Luftwaffe auch sechs Skyhawks der Marineflieger in zwei Wellen die Schiffe in der Bucht an. Sie konzentrierten sich dabei auf die HMS Ardent, die sich gerade auf der Rückfahrt vom Ablenkungsangriff auf Goose Green befand. Im Verlauf des Angriffs wurde die HMS Ardent von mehreren Bomben getroffen. Sie fing an zu brennen und musste aufgegeben werden. Sie trieb die Nacht über noch brennend, wobei Teile der Munition explodierten. Am Morgen des darauffolgenden Tages sank sie im flachen Wasser der Bucht.


Laut dem Buch Douglas A-4 Skyhawk von Jim Winchester war jede der Maschinen mit je vier Mark 82 500 Pfund Snake Eye Bomben bewaffnet, die im extremen Tiefflug abgeworfen wurden. Die von Airfix als Markierungsoption vorgesehene Maschine von Teniente de Navio Carlos Lecour war wohl an diesem Angriff beteiligt. Allerdings konnte ich nicht herausfinden, ob ihre Bomben auch trafen.

 

Der Bausatz und Bau

Manchmal passiert es mir, dass ich ein gebautes Modell sehe und mir denke: Das möchte ich jetzt auch bauen! So war es auch in diesem Fall. Auf Scalemates sah ich eine sehr schön gebaute argentinische A-4 von Airfix. Erst dadurch wurde ich auf den relativ aktuellen Bausatz mit Formen von 2012 aufmerksam. Er landete sofort im Einkaufswagen und wurde dann auch direkt in Angriff genommen. Für mich war das ein kleines Projekt zur Entspannung. Ohne ausgiebige Recherche, ohne Nietenzählerei und einfach aus der Schachtel gebaut.

Der Bausatz ist schön detailliert, auch wenn die Gravuren für manche Geschmäcker vielleicht etwas übertrieben wirken. Ich hatte auch keinerlei Probleme mit der Passgenauigkeit. Die einzigen problematischen Stellen sind die Flügelwurzeln mit den Maschinenkanonen. Ich habe die Teile dann einfach so eingeklebt, dass sie auf der Oberseite bündig sind und alle Probleme auf der Unterseite „versteckt“ sind. Ansonsten gibt es beim Bau keine Überraschungen. Alles ließ sich ohne Einsatz von Spachtel sauber zusammenbauen.


Als Bewaffnung liegen dem Bausatz zwei MK82 Bomben oder eine einzelne 1000 Pfund Bombe bei. Damit ist die korrekte Beladung für den Angriff am 21. Mai leider nicht darstellbar. Beim Bau des Bausatzes wusste ich das aber auch noch nicht. Das habe ich alles erst im Rahmen dieses Bauberichtes recherchiert. Unter meiner A4 hängt jetzt eine einzelne 1000 Pfund Bombe.

Bemalung, Decals und Alterung

Die Skyhawk der argentinischen Marineflieger waren auf der Unterseite weiß und auf der Oberseite in Light Gull Gray lackiert. Ich nutzte hier AK Real Colors (RC220 für das Light Gull Gray). Für mich passt der Farbton sehr gut. Da das von anderen so oft praktizierte Pre-Shading bei mir nie so richtig funktionieren will, habe ich mir meine eigene Technik ausgedacht. Zunächst erfolgt eine deckende Lackierung in der Grundfarbe. Dann trage ich rund um die Gravuren Schattierungen aus abgedunkelter Grundfarbe auf. Praktisch eine Art Post-Shading. Danach ist der Kontrast aber meist viel zu stark. Daher nehme ich dann stark verdünnte Grundfarbe und gehe damit so lange über die Schattierung, bis der gewünschte Kontrast erreicht ist.


Nach einer Schicht Glanzlack waren dann die Decals an der Reihe. Besonders an zwei Stellen hatte ich hier etwas Bedenken: An den Lufteinlässen muss sich das Decal in mehrere Richtungen krümmen und das Leitwerk bekommt eine große Argentinische Flagge, die sich an die sehr ausgeprägten Strukturen in diesem Bereich anschmiegen muss. Letztendlich ließen sich die Decals aber gut verarbeiten und zeigten sich sehr kooperativ. Als Weichmacher nutze ich reine Essigessenz. Damit habe ich das Decal am Leitwerk so lange eingepinselt und immer wieder mit einem Pinsel in die Strukturen gedrückt, bis es sich schließlich in sein Schicksal gefügt hat. Abschließend folgt dann noch ein Auftrag von Micro Sol. Die kleinen Falten, die auf den Fotos zu sehen sind, waren nach dem Trocknen dann auch verschwunden.


Nach dem Trocknen wurden die Decals wie üblich mit einer weiteren schickt Glanzlack versiegelt. Es folgte ein Wash mit schwarzem Panelline-Wash von AMIG. Und anschließend eine Schicht seidenmatter Klarlack um für die Ölfarben im nächsten Schritt ein griffigere Oberfläche zu erhalten.

Als Ölfarben verwende ich mittlerweile gerne die Oilbrusher von AMIG, weil dort die Farbe schon etwas dünnflüssiger angemischt ist. In mehreren Arbeitsgängen wurden dann weitere Schatten, farbliche Variationen und Dreckschlieren dargestellt. An den Blechkanten habe ich teilweise noch mit schmalen weißen Linien versucht Lichtreflexe darzustellen. Abschließend erfolgte eine weitere dünne Schicht Seidenmatt um alles zu versiegeln.

 

Das Fazit

Für mich ein sehr kurzweiliger Bastelspaß. Einfach mal wieder ein Modell bauen, weil man gerade jetzt Lust darauf hat. Ganz ohne umfangreiche Recherche und einfach aus der Schachtel. Am Ende ist ein hübsches, wenn vielleicht auch nicht perfektes Modell geworden. Auf jeden Fall hat es von Anfang bis Ende Spaß gemacht – und darum sollte es bei einem Hobby doch eigentlich gehen.


Ingmar Stöhr