Nachdem mich verschiedene Kollegen von Modellmarine/IG Waterline auf den Ausstellungen und Treffen in Laupheim und Fürstenfeldbruck ermunterten, mein Diorama der deutschen Kriegsmarine mal im Netz zu präsentieren, habe ich mir jetzt einen Ruck gegeben in die „Öffentlichkeit“ zu treten und - violá, hier ist es!

Die Idee zu diesem Dio kam mir, als ich mit dem Modellbau von Schiffen im Maßstab 1/700 Waterline so weit gekommen war, dass ich z.B. von der deutschen Kriegsmarine die wichtigsten, großen Einheiten fertig gebaut hatte. Im Gegensatz zu vielen Kollegen, die einzelne Modelle auch einzeln in kleinen Schaukästen präsentieren, war mir ein Gegenüberstellen der verschiedenen Schiffsklassen, ein gemeinsames Präsentieren kleiner und großer Schiffe in einer „natürlichen“ Umgebung wichtig. Dabei war mir eine exakte, historische Zusammensetzung eines Kampfverbandes oder diverser Einheiten in einem Dio weniger wichtig. Was die deutschen Großkampfschiffe anging, war mir sofort klar, dass ich die „Fleet in being“ in norwegischen Gewässern darstellen wollte. Dem Internet sei Dank, besorgte ich mir dann bei diversen Anbietern noch fehlende Schiffe, bis alle, die ich in diesem Dio präsentieren wollte, beisammen und fertig gestellt waren

Auf eine 90 x 180 cm große Tischlerplatte entwarf ich also eine Fjordlandschaft, in die ich die Schiffe, grob nach Phasen des Zweiten Weltkrieges eingeteilt, verteilte: Frühphase 1939-40 (Admiral Graf Spee, Karlsruhe, Wolfgang Zenker, F 9), 1941-42 (Bismarck, Prinz Eugen, Hilfskreuzer Pinguin), 1942-43 (Scharnhorst, Z 26, T 35), 1944-45 (Admiral Scheer, Z 39) und noch ein paar Ergänzungen und Fiktionen wie die Adolf Lüderitz, Graf Zeppelin, S- und U-Boote, einen Frachter/Versorger und ein Vorpostenboot.

Für die Gestaltung der Berge habe ich zunächst ein Gerippe aus Gussästen gebaut, dieses mit in Tapetenkleister getränktem Lagen Zeitungspapier überzogen, die Feinmodellierung mit Pappmachée vorgenommen und zum Schluss mit Plakafarbe und diversem Landschaftsgrün das Finish erledigt. Die Inseln sind aus Gips, der nach Gestaltung, Durchhärtung und Ankleben ebenfalls mit Plakafarbe und Landschaftsgrün modelliert wurde.

Für das Wasser habe ich zunächst mit Plakafarbe direkt auf die Holzplatte gestrichen, die Untiefen modelliert und nach mehreren Tagen Durchtrocknen drei Schichten Klarlack, die jeweils mit einem harten Pinsel „aufgestippelt“ wurden, aufgebracht. Zum Schluss kamen noch Bug- und Hecksee mit weißer Plakafarbe dazu.

Der Bau des Dioramas und der Schiffe hat kumuliert in Summe ca. zweieinhalb Jahre gedauert. Verbaut wurden Modelle von Tamiya, PitRoad, HP-Models, WSW-Modelle, Fujimi, Dragon und Revell. An vielen Modellen wurden einige Verfeinerungen durch selbst gebaute Teile bzw. Zurüstteile von Samek, WSW, NNT, Eduard oder Teile aus der Restekiste vorgenommen, die Takelung erfolgte an allen Modellen durch gezogene Gussäste.

Frühphase 1939-40

  • Panzerschiff Admiral Graf Spee: Stapellauf Juni 1934, Indienststellung Januar 1936, ab September 1939 Handelskrieg im Südatlantik und Indischen Ozean, im Dezember. 1939 von britischen Kreuzern gestellt (Gefecht vor dem Rio de la Plata), anschließend in der Bucht von Montevideo, Uruguay, selbst versenkt. Bausatz von Fujimi
  • Leichter Kreuzer Karlsruhe, Stapellauf August 1927, Indienststellung November 1929, Einsatz im Norwegen-Feldzug, im April 1940 durch britisches U-Boot im Skagerrak versenkt. Bausatz von HP Models
  • Zerstörer Z 9 Wolfgang Zenker, Stapellauf März 1936, Indienststellung Juli 1938, im April 1940 in norwegischen Fjord nach Gefechtsschäden selbst versenkt. Bausatz von HP Models
  • Flottenbegleiter F 9, Stapellauf Mai 1936, Indienststellung August 1937, im Dezember 1939 von britischem U-Boot in der Nordsee versenkt. Bausatz von WSW

1941-42

  • Schlachtschiff Bismarck, Stapellauf Februar 1939, Indienststellung August 1940, im Mai 1941 im Nordatlantik durch britische Seekräfte versenkt. Bausatz von Pit-Road
  • Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Stapellauf April 1938, Indienststellung August 1940, an allen wichtigen Aktionen in Nord- und Ostsee sowie im Atlantik beteiligt, als Kriegsbeute an USA, bei Atombombenversuchen im Dezember 1946 im Pazifik versenkt. Bausatz von Tamiya
  • Hilfskreuzer Pinguin, Stapellauf November 1936, Indienststellung als HSK 5 Februar 1940, bei den Seychellen durch britischen Kreuzer im Mai 1941 versenkt. Bausatz von HP Models

1942-43

  • Flugzeugträger Graf Zeppelin, Stapellauf Dezember 1938, keine Indienststellung, unfertig 1945 selbst versenkt. Bausatz von Revell, auf Wasserlinie modifiziert
  • Schlachtschiff Scharnhorst, Stapellauf Oktober 1936, Indienststellung Januar 1939, Einsatz im Atlantik und Nordmeer, im Dezember 1943 von britischen Schiffen im Nordmeer versenkt. Bausatz von Tamiya
  • Zerstörer Z 26, Stapellauf April 1940, Indienststellung Januar 1941, Einsätze in Nord- und Ostsee, nach Angriff auf einen Konvoi im März 1942 im Nordmeer durch britischen Kreuzer versenkt. Bausatz von Pit-Road
  • Torpedoboot T 35, Stapellauf Juni 1941, Indienststellung Juni 1942, Einsatz überwiegend im atlantischen Küstenbereich und in der Biskaya, als Kriegsbeute zunächst an England, dann an Frankreich, 1952 verschrottet. Bausatz von WSW

1944-45

  • Schwerer Kreuzer Admiral Scheer, Stapellauf April 1933, Indienststellung November 1934, im Winter 1939/40 umgebaut und zum Schweren Kreuzer umklassifiziert, anschließen Handelskrieg im Nord- und Südatlantik, im April 1945 nach Bombentreffern im Kieler Hafen gekentert. Bausatz von HP Models
  • Zerstörer Z 39, Stapellauf August 1941, Indienststellung August 1943, Einsätze in Nord- und Ostsee sowie im Nordmeer, als Kriegsbeute zunächst an USA, dann an Frankreich, 1964 verschrottet. Bausatz von Dragon
  • S-Boot-Begleitschiff Adolf Lüderitz, Stapellauf Februar 1939, Indienststellung Juni 1940, diverse Einsätze in der Ostsee und in norwegischen Gewässern, als Kriegsbeute an die Sowjetunion, dort bis 1964 im Einsatz, anschließend verschrottet. Bausatz von HP Models

So weit, so gut – wer Fragen, Anmerkungen, Anregungen oder Kritik hat: sehr gerne, ich freue mich auf euer Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.!

Thomas Träger