14.09.1937 - 80 Jahre Zweiter Chinesisch-Japanischer Krieg

 

Vor 80 Jahren wurden im Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieg auch einige alte chinesische Torpedoträger von Flugzeugen der japanischen Marine versenkt (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Darunter waren das Torpedoboot Hu Peng von 1906 und der Zerstörer Chien Kang von 1912.

Das Original: Torpedoboot Hu Peng

Das chinesische Torpedoboot Hu Peng (湖鹏) war das erste von vier von Kawasaki in Japan für die chinesische Marine 1906-07 gebauten Schiffe. Seine Schwesterschiffe waren Hu Oah, Hu Ying und Hu Chen.

Die Hu Peng war 41,1 m lang, 4,9 m breit und verdrängte 120 t. Der Antrieb erfolgte zwei Kessel und eine Dreifachexpansionsdampfmaschine mit 1200 PS, womit 23 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 34 Mann.

Bewaffnung
2 x 4,7 cm L/40 Hotchkiss
2 x 45 cm-Torpedorohre (eines fest im Bug, eines schwenkbar)

Die Hu Peng wurde am 1. Oktober 1937 von japanischen Flugzeugen bei Jiangyin versenkt. Sie soll 1938 von den Japanern gehoben und eventuell wieder in Dienst gestellt worden sein, was angesichts des Alters des Boots überraschen würde.

Das Original: Zerstörer Chien Kang

Der chinesische Zerstörer Chien Kang (經註) wurde ursprünglich als Fu Po (福坡) von Schichau für die chinesische Marine gebaut und war das Typschiff einer Klasse von drei Schiffen, zu der auch Chang Feng (ex Yu Chang) und Fei Hung (ex Tung An) gehörten. Die Klasse ähnelten den deutschen Zerstörern (Hochseetorpedobooten) der S 90-Klasse.

Die Chien Kang war 60,4 m lang, 6,5 m breit und verdrängte 390 t. Der Antrieb erfolgte vier Kesseln und einer Dreifachexpansionsdampfmaschine mit 6500 PS, womit 32 kn (bei Probefahrten sogar 36,8 kn) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 69 Mann.

Bewaffnung
2 x 7,62 cm L/40 Armstrong
2 x 4,7 cm L/40 Hotchkiss
2 x 45 cm-Torpedorohre

Die Chien Kang wurde 1910-12 bei Schichau in Elbing gebaut. Sie wurde am 26. September 1937 bei Jiangyin auf dem Yangtse von Flugzeugen des japanischen Flugzeugträgers Kaga versenkt. 1938 wurde sie von den Japanern gehoben und soll als Yamasemi wieder in Dienst gestellt worden sein. Später soll sie als Hai Sui an das Marionettenregime in Nanjing (Nanking) übergeben worden sein. Nach anderen Quellen soll sie dagegen schon 1939 abgewrackt worden sein.

Die Modelle

China setzte eine Reihe von Torpedobooten aus der Jahrhundertwende ein. Da die damaligen Boote der meisten Staaten von ein paar Grundentwürfen aus Deutschland, England und Frankreich stammten, ähneln sich viele recht stark. Auch Boote aus der Produktion von Japan und Russland stammen von diesen Entwürfen ab oder sind direkte Lizenzbauten. Es gibt eine ganze Reihe von Modellen guter Qualität für T-Boote dieser Zeit. Ich entschied mich hier für die Hu Peng von S-Model und die Chien Kang aus dem Bausatz Chang Feng von Oceanmoon.

Der Hu Peng Bausatz von S-Model ist ein Spritzgussbausatz. Er ersetzte bei mir den alten Bausatz von Fairy Kikaku. Der Bausatz ist sehr übersichtlich aus wenigen Teilen schnell zusammengebaut. Die Passgenauigkeit ist perfekt. Auch Kleinteile wie Geschütze und Masten sind ausreichend detailliert.

Gespritzt habe ich das Boot in schwarz und des Maßstabseffekts wegen etwas aufgehellt. Ob es 1937 noch schwarz war, ist jedoch nicht belegt.

Die Chien Kang wurde aus dem Bausatz für die Chang Feng von Oceanmoon gebaut. Wesentliche Unterschiede der beiden Schwesterschiffe sind mir nicht bekannt. Der Bausatz ist aufgebaut wie die meisten mittleren Oceanmoon-Bausätze: Der Rumpf ist ein Stück mit einige angegossenen Details. Aufbauten und weitere Teile wie Geschütze sind aus Resin. Dazu kommt der Standard-Oceanmoon-Spritzling für Boote, Davids, Lüfter und manchem mehr. Dazu kommt noch ein Ätzteilsatz für Relings und viele Kleinteile.

Die Teile sind in gutem Zustand, die Wasserlinie musste etwas zurechtgeschliffen werden.

Die Bauanleitung ist wie bei Oceanmoon üblich extrem knapp, aber durchaus ausreichend.

Für die Masten verwende ich gezogenen Metalldraht statt der Bausatzteile. Relings lagen bei, aber zu kurz. Da mir ohnehin Relings von Saemann am Besten liegen, fiel die Entscheidung dafür nicht schwer. Die von Saemann sind für kleinere Schiffe zwar ein wenig zu hoch, lassen sich aber durch Ihre Eigenstabilität hervorragend verarbeiten. Geklebt werden diese mit Gator Acrylkleber. Durch die cremige Konsistenz lassen sich Kleinteile gut anbringen, beim Trocknen verschwindet er quasi unsichtbar.

Die Verspannung ziehe ich aus dünnem Kupferdraht oder ummantelten Basteldraht 0,15 mm.

Bemalungsangaben hatte ich keine und entschied mich für eine der Zeit entsprechende graue Haut und ein hölzernes Deck. Bemalt habe ich per Spritzpistole mit diversen Grau- und Brauntönen von Revell Aquacolor. Die Alterung erfolgt mit Jax Kreiden, die ich auf Schleifpaper zerreibe und dann mit einem fast ganz abgeschnittenen Pinsel auf dem Modell aufbringe. Versiegelt wird mit Future per Spritzpistole. Dies holt auch die Kontraste stärker raus. Abschließend eliminiert eine hauchdünne Schicht aus Vallejo Seidenmatt zu viel Glanz.

Jürgen Klüser
www.klueser.eu

(Text über Original von Lars)