Das Original

"Die Bayern-Klasse war eine auf vier Einheiten ausgelegte Klasse von Großlinienschiffen, die während des Ersten Weltkrieges als letzte dieses Schiffstyps für die Kaiserliche Marine gebaut wurden. Sie war eine Weiterentwicklung der König-Klasse, jedoch ging die Kaiserliche Marine bei der Hauptbewaffnung der Bayern-Klasse vom Kaliber 30,5 cm auf 38 cm über. Von den nach deutschen Ländern benannten, 180 m langen und 32.200 t schweren Schiffen wurden lediglich die SMS Bayern und die als Flottenflaggschiff vorgesehene SMS Baden fertiggestellt und 1916 in Dienst gestellt. Der durch Arbeitskräftemangel und geringe Priorität verzögerte Bau der Sachsen und Württemberg musste bei Kriegsende eingestellt werden. Die Bayern versank am 21. Juni 1919 in Scapa Flow, die Baden ging als britisches Zielschiff am 16. August 1921 unter und liegt nun an der tiefsten Stelle im Ärmelkanal nahe Cherbourg. Beide Schiffe waren während des Krieges nicht in Kampfhandlungen mit feindlichen Schiffen verwickelt worden."

(Quelle: Wikipedia)

Das Modell

Die Modelle von WSW sind schon etwas betagt, gehören für mich aber immer noch zur Resin-Spitzenklasse. Sie sind sehr sauber gegossen, mit vielen Details versehen und der Trägerfilm ist schön dünn und lässt sich gut verschleifen. Die Zahl der Teile ist überschaubar, kurzum versprechen diese Bausätze einen hohen Bastelspaß. Lediglich die Mastteile sind in der Regel zu weich und könnten durch Metallteile ersetzt werden.

Der Bausatz der SMS Bayern ist im Zustand der Werftprobefahrten gehalten. Ein sehr schönes gerolltes Torpedonetz ist bereits angegossen, die Spiere dazu sind selbst zu erstellen. Es liegen auch alternative Mastteile für die spätere Variante bei. Ich entschied mich für den Bauzustand nach Umbau, also ohne Netze und mit verändertem Dreibeinmast sowie zweitem Mast. Somit war die Entfernung der Netze angesagt. Genau in diese Arbeit fiel die Ankündigung des Flyhawk-Bausatzes, der wohl im späteren Zustand erscheinen soll. Um den werde ich nicht herumkommen, so plante ich neu. Die WSW-Bayern sollte nun im Zustand nach den Werftprobefahrten, noch vor dem Umbau fertiggestellt werden. Also ohne Netze, die Halterungen an der Rumpfwand sind noch vorhanden, erste Mastkonfiguration. Von genau diesem Zustand habe ich allerdings keine Bilder gefunden. Daher ist manches vielleicht ein wenig hypothetisch.

Nach Grundierung aller Teile, Spritzen mit Revell Hellgrau spritzte ich die Decks mit Holzbraun und die Turmdecken mit Panzergrau. Die weißen Ringe entstanden durch Abdecken mit Schablonen aus dem Architekturbedarf von außen nach innen.

Der Basisaufbau ging rasch vonstatten. Wegen der späteren schlechten Zugänglichkeit habe ich die Relings der Plattformen jeweils gleich angefertigt und aufgebracht. Ich verwende Relings von Saemann. Diese lassen sich aufgrund ihrer Festigkeit hervorragend verarbeiten.

Da ich mit Sekundenkleber auf Kriegsfuß stehe – er verklebt mir die Haare, wenn ich nur an ihn denke – verwende ich gerne den Gator-Acrylkleber. Gerade Kleinteile und Relings lassen sich aufgrund dessen cremiger Konsistenz sehr einfach applizieren. Unsichtbares Garn oder Monofil-Faden sehe ich nicht mehr, daher weiche ich für die Verspannung auf dünnen Draht aus. Nach abmessen rolle ich ihn auf einer Bastelmatte gerade und verklebe ihn wiederum mit Gator. Abschließend wurde das Modell mit Future versiegelt und mit Vallejo Satin Varnish mattiert.

Fazit

Großer Bastelspaß mit einem attraktiven Modell für die Sammlung.

Jürgen Klüser
www.klueser.eu