Das Original
Der Westland Lynx war von 1981 bis 2017 der Standardbordhubschrauber der britischen Fregatten und Zerstörer. Er diente sowohl zur U-Jagd als auch zur Bekämpfung von Schiffen, zum Absetzen von Enterkommandos, als Such- und Rettungshubschrauber und als Transporthubschrauber. Der Lynx war in den 1960ern als Teil eines britisch-französischen Programms entworfen worden und ersetzte in britischen Diensten die Westland Wasp als Bordhubschrauber.
Die Version Lynx HAS.3 war die zweite Version im Dienst der britischen Marineflieger und erhielt stärkere Triebwerke sowie ein verbessertes Getriebe. Ab 1982 wurden 30 neue Maschinen gebaut, zudem wurden 53 Maschinen der ersten für die Royal Navy gebauten Version (HAS.2) auf den Standard HAS.3 umgerüstet. Lynx HAS.3 dienten u.a. im Zweiten Golfkrieg, in dem Lynx mit Sea Skua-Anti-Schiffsraketen einen größeren Teil der irakischen Marine zerstörten. Die HAS.3-Version wurde durch die HMA.8-Version ersetzt, einer Version, die auf dem Super Lynx beruhte. Diese Version ist inzwischen durch die Westland Wildcat ersetzt worden.
Die Westland Lynx HAS.3 war 11,9 m lang, hatte einen Rotordurchmesser von 12,8 m und ein maximales Abfluggewicht von 4,8 t. Der Antrieb erfolgte durch zwei Turbinen mit insgesamt 2258 PS, womit 125 kn (232 km/h) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus zwei bis drei Personen. Als Bewaffnung konnten zwei Mk 46- Sting Ray-Torpedos, vier Sea Skua-Anti-Schiffsraketen, zwei Mk 11-Wasserbomben bzw. Maschinengewehre mitgeführt werden.
Das Modell
Ganz vorbildlich habe ich am Wochenende das allgegenwärtige "Stay-at-home"-Spielchen gespielt. Ich habe die Zeit genutzt, um eins meiner aktuellen Helikopter-Projekte fertigzustellen. Es geht um den Westland-Lynx in der Marine-Ausführung von Airfix.
Nach einigen eher mäßigen Hubschrauber-Bausätzen habe ich mir einen Bausatz neueren Herstellungsdatums gegönnt. Der Bausatz ist im Maßstab 1/48 und ein sehr netter. Er weist eine gute Passgenauigkeit, schöne Oberflächenstrukturen (Nieten) und gut zu verarbeitende Abziehbilder auf. Zusätzlich habe ich noch ein Big-ED-Set von Eduard verbastelt. Mit gutem Bausatz und den vielen Ätzteilen lässt sich schon ein sehr ordentlicher Lynx bauen (und das mit Freude!).
Da ich einen früheren Lynx der Ausführung HAS.3 darstellen wollte, habe ich noch einen Resin-Umbausatz von Belcher-Bits verbaut. Der spendete unter anderem die Nase, die Heckrotorblätter, den Heckstabilisator und einige Decals. Die Figur ist von PJ und wurde aus dem knieenden Piloten des Crew-Sets umgebaut.
Außerdem habe ich folgende Änderungen vorgenommen: Die Rotorblätter wurden zurecht geschnitten, damit ihre Form der der alten Blätter entspricht. Die Abdeckungen der Triebwerkseinlässe enstanden aus Joghurtdeckeln. Die Nieten an Nase und Triebwerksabdeckung wurden mittels Archer Surface Rivets erstellt. Im Innenraum habe ich in Ergänzung zu den Eduard-Teilen diverse Eigenbauten untergebracht, vor allem Kabel und Leitungen. Außerdem wurde das Gelenk zum Klappen des Heckauslegers neu gebaut und das Gurney-Flap am Heckstabilisator ergänzt. Die lange Antenne am Heckausleger habe ich aus Gießast und kleinen Stücken Kabelisolierung (zum späteren Durchfädeln) gebaut. Die Schaugläser an der Getriebeabdeckung wurden mit einer Schauglasattrappe hinterlegt und "verglast". Für den Bau der Gurte zum Verzeeren auf dem "Deck" kamen wieder Joghurtdeckel zum Einsatz, die Spannschlösser stammen aus der Fotoätzteil-Restekiste. Ergänzt habe ich zudem das Pitotrohr und die klappbare Messkala (für Eiswachstum? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht...) auf der rechten Seite im Bereich des unteren Cockpitfensters. Ebenfalls selbstgebaut sind die silbernen Fahrwerksstoßdämpfer, die Bausatzteile hatten eher einen eiförmigen Querschnitt. Schließlich wurden noch Reifendetails und Leitungen an den Fahrwerken hinzugefügt.
Die Abziehbilder sind eine Kombination von Airfix und Belcher-Bits. Die großen Union Jack an den Seiten habe ich bei Ebay erworben (Set mit verschiedenen Größen).
Dargestellt ist der Westland Lynx HAS.3 mit der Kennung ZD253 342, wie er Anfang/Mitte der 1990er auf der Fregatte HMS Brilliant stationiert war.
Hier noch Fotos des Modells während des Baus:
Fazit
Der Grundbausatz war schon wirklich gut. Mit etwas Eigeninitiative kann man aber noch ein Quäntchen mehr rausholen und dem großen Original schon ganz schön nahe kommen. Daumen hoch an Airfix!
Oliver Prang
(Text über Original von Lars)