Maßstab: 1:48
Zurüstteile: CMK (Cockpit und Fahrwerksschächte)
Geschichtliches:
Unter dem Eindruck der Forschungsarbeiten des deutschen Konstrukteurs Alexander Lippisch zu Luftfahrzeugen mit Deltaflügeln sowie reinen Nurflüglern, begann die DOUGLAS AIRCRAFT COMPANY im Jahre 1947 mit den Entwurfsarbeiten zu einem trägergestützten Abfangjäger in eben dieser Deltakonfiguration. Bereits Ende des Jahres 1948 orderte die U.S. NAVY zwei Prototypen unter der Bezeichnung XF4D-1 von denen der erste am 23. Januar 1951 zu seinem Jungfernflug abhob.
Die Entwicklung der Skyray litt von Anfang an unter Verzögerungen, die vornehmlich durch Probleme mit dem vorgesehenen Westinghouse J40 Triebwerk verursacht wurden, was letztendlich dazu führte, auf das zu jenem Zeitpunkt bereits bewährte J57 Triebwerk von Pratt & Whitney umzurüsten.
Einer der Prototypen errang im Herbst 1953 - wenn auch nur für kurze Zeit - den zu jener Zeit äußerst prestigeträchtigen absoluten Geschwindigkeitsweltrekord!
Die erste Serienmaschine mit J57 hob am 5. Juni 1954 zum ersten Mal ab, allerdings sollte es noch bis zum April 1956 dauern bis die Skyrays an die Jagdstaffeln der U.S .NAVY und des U.S. MARINE CORPS ausgeliefert werden sollten. Bis zur Einstellung der Produktion im Dezember 1958 liefen 419 F4D bei Douglas vom Band.
Im Einsatz:
Die von ihren Besatzungen liebevoll "FORD" genannte Skyray zeichnet sich durch exzellente Steig- und Rollraten aus. Auch war das im Bug eingebaute AN/APQ-50 Radar für damalige Verhältnisse extrem leistungsfähig und kompakt. Aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit wurde eine mit F4D-1 ausgerüstete Staffel als einzige Einheit der U.S. NAVY dem Luftverteidigungskommando NORAD unterstellt. Viele der landgestützten F4D trugen einen Behälter mit Navigationselektronik (NAVPAC) an der zentralen Unterrumpfaufhängung, um auch zivile Flugplätze oder Basen der AIR FORCE nutzen zu können.
Da gerade in der Mitte der 50er Jahre die Fortschritte in den Bereichen Aerodynamik, Elektronik und Antrieb rasant abliefen, war der "Ray" eine alles in allem recht kurze Karriere beschieden: nach acht Jahren im aktiven Dienst verabschiedete 1964 die letzte Staffel ihre F4D-1 in den Ruhestand.
Die von mir gewählte Markierung stellt eine Maschine der VF-213 "Black Lions" dar, die im Dezember 1959 auf der NAS Moffett Field, Kalifornien stationiert war. Bereits im Januar des Folgejahres gab die Einheit ihre Rays ab und stieg auf die McDonnell F3H-2 Demon um.
Das Modell:
Die F4D-1 ist ein typischer Bausatz nach bewährter Tamiya-Manier: sauber ausgeführte Teile mit sehr hoher Passgenauigkeit. Kurzum: so viele Details wie möglich, so wenige Teile wie nötig.
Aus dem Kasten heraus lassen sich mit den beiliegenden Decals drei verschiedene Markierungsvarianten bauen; die Decals selbst sind zwar sauber und absolut registerhaltig gedruckt, aber für meinen Geschmack sind sie etwas zu dick ausgefallen, und wurden durch einen Decalbogen von AEROMASTER ersetzt.
In Kombination mit dem Weichmacher von MICROSCALE lassen sich die Decals tadellos verarbeiten. Lediglich bei der Verwendung Mr.MARK SOFTER von GUNZE ist etwas Vorsicht geboten, da der letztgenannte "Weichklopfer" doch recht "rabiat" zu Werke geht.
Der Zusammenbau der Komponenten gestaltet sich überaus entspannend und hält keinerlei böse Überraschungen für den Modellbauer bereit. Leichte Spachtel- und Schleifarbeiten fallen lediglich bei den Übergängen Rumpf-Vorderrumpf und Seitenflosse-Rumpfrücken an.
Das Bausatzcockpit ist zwar ordentlich detailliert, aber es kann absolut nicht schaden, dem Rochen ein erheblich besser detailliertes Cockpit Set von CMK aus Resin mit Ätzteilen zu spendieren. Es lässt sich zügig versäubern und passt fast auf Anhieb dorthin, wo es sein soll!
Im Nachhinein muss ich einräumen, dass man sich das Fahrwerk Set vom CMK hätte sparen können, da die Schächte im abgestellten Zustand teilweise verschlossen sind - man hat also nicht wirklich etwas davon, einen hochdetaillierten Fahrwerksschacht einzubauen.
Das Modell wurde vor dem eigentlichen Farbauftrag mit Mr.SURFACER 1200 grundiert, nachfolgend führte ich ein Vorschattieren der Blechstöße mit Schwarzgrau durch.
Die Lackierung der Oberseiten wurde mit selbst angemischtem "Light Gull Grey" (RLM 76 und RLM 02 in einem Verhältnis von ca. 4:1) von Gunze. Einzelne Partien der Oberseiten, vornehmlich die durch Gravuren abgegrenzten Flächen, wurden nachträglich nochmals durch aufgehelltes Light Gull Grey betont. Um alles "abzusoften", wurde im nächsten Gang Light Gull Grey hochverdünnt über die komplette Fläche gespritzt. Die Unterseiten wurden mit glänzendem Weiss von Tamiya lackiert, wobei ein wenig Khaki Braun beigemischt wurde, um das Weiss leicht zu "brechen".
Nach Abschluss der Lackierung wurde Future auf die Oberfläche gesprüht, um das Aufbringen der Decals vorzubereiten. Abschließend wurden die Decals mit Klarlack von Tamiya versiegelt. Nachfolgend erfolgte ein Washing mit Ölfarben. Den Abschluss der Lackierung bildet eine Schicht matten Klarlacks von Xtracrylics.
Erik Alles