Iranische Fregatte Sahand
Quelle Wikimedia Commons

Heute vor 25 Jahren fand eine der größten Seeschlachten nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Persischen Golf zwischen der amerikanischen und iranischen Marine statt (siehe auch Jahrestage auf Modellmarine).

1980 brach der Ersten Golfkriegs (Iran-Irak-Kriegs) aus. Der Irak wurde von sowohl vom Westen (darunter die BRD) als auch dem Ostblock (darunter die DDR) mit massiven Waffenlieferungen unterstützt, während der Iran überwiegend von westlicher Ausrüstung, die vor der Revolution von 1979 geliefert worden war, zehrte. Im beschränkten Umfang lieferten auch einige Staaten darunter China und die USA (Irangate) während des Kriegs Waffen.  Beide Seiten griffen die Tanker, die das Öl der jeweils anderen Seite transportierten, an (Tankerkrieg). Dabei wurden wiederholt auch neutrale Schiffe getroffen. Kuwaitische Tanker erhielten daraufhin die amerikanische Flagge und wurden im Rahmen der Operation Earnest Will Geleitschutz durch die US Marine geboten. Am 17. Mai 1987 beschädigte eine irakische Mirage F1 mit zwei Exocet-Raketen die amerikanische Fregatte Stark (FFG-31) schwer, was die Beziehung zwischen den USA und dem Irak allerdings nicht beeinträchtigte.

Nach dem aber die amerikanische Fregatte Samuel B. Roberts (FFG-58), die Geleitschutz für Tanker fuhr, am 14. April 1988 auf eine iranische Mine gelaufen war, griff die US Marine als Vergeltung am 18. April zwei iranische Ölplattformen an (Operation Praying Mantis). Daran beteiligt waren drei amerikanische Kampfgruppen:

SAG Bravo:
Zerstörer Merrill (DD-976)
Lenkwaffenzerstörer Lynde McCormick (DDG-8)
Landungsschiff Trenton (LPD-14)

SAG Charlie:
Lenkwaffenkreuzer Wainwright (CG-28)
Fregatte Bagley (FF-1069)
Lenkwaffenfregatte Simpson (FFG-56)

SAG Delta:
Zerstörer O’Brien (DD-975)
Lenkwaffenzerstörer Joseph Strauss (DDG-16)
Lenkwaffenfregatte Jack Williams (FFG-24)

Gedeckt wurden diese drei Einheiten durch Flugzeuge der Flugzeugträgers Enterprise (CVN-65). Die SAG Bravo zerstörte durch Geschützfeuer und Sprengungen die Ölbohrplattform Sassan. Die SAG Charlie zerstörte mit Geschützfeuer die Ölbohrplattform Sirri. Das iranische Flugkörperschnellboot Joshan (Kaman/La Combattante IIa-Klasse) versuchte die Plattform zu verteidigen und wurde von Wainwright und Simpson durch SM-1-Raketen schwer beschädigt und anschließend durch Geschützfeuer der drei Schiffe der SAG Charlie versenkt. Dazu wehrte die Wainwright Angriffe iranischer F-4 Phantom ab. Die SAG Delta wurde von den iranischen Fregatten Sabalan (ex Rostam) und Sahand (ex Faramarz) (beide Saam/Alvand/Vosper Mk. 5-Klasse) angegriffen. Sahand wurde durch A-6 Intruder der Enterprise und eine Harpoon der Joseph Strauss versenkt, während Sabalah durch Intruder schwer beschädigt wurde. Zusätzlich wurden angreifende Boghammar-Schnellboote von den Intruder abgewehrt, die eines der Boote versenkten. Die Operation Praying Mantis stellte für die iranischen Marine eine schwere Niederlage dar, die ihre Fähigkeit den Tankerkrieg weiter zu führen, stark beeinträchtigte.

Quellen

  • Operation Praying Mantis (Wikipedia)
  • Electronic Greyhounds. The Spruance-Class Destroyers von Michael C. Potter, Annapolis, 1995
  • Strike from the Sea. The Royal Navy & US Navy at War in the Middle East 1949-2003 von Iain Ballantyne, Barnsley, 2004

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