Das Original und die Vorbereitungen:


Die HMS Diana war eine schwere Fregatte mit 38 Kanonen und Karronaden. Sie wurde 1794 gebaut und wegen ihrer Geschwindigkeit als Konvoi-Eskorte und Aufklärungsschiff eingesetzt. Sie war von 1794 bis 1815 im Dienst der Royal Navy und wurde dann nach Holland verkauft.
Mein Model im Maßstab 1/35 zeigt einen Teil des Achterdecks. Das Achterdeck einer Fregatte war ein wichtiger Teil des Schiffes, war es doch das "Kommandozentrum" des Schiffes, von dem aus der Kapitän und der Wachhabende Offizier das Schiff steuerten und überwachten. Die Idee zu diesem Modell kam mir beim Betrachten eines Resin-Dioramas von Cutting Edge Modelworks/Waveform. Ihr Diorama stellte nur zwei Karronaden der Steuerbordseite dar. Ich entschloss mich das Achterdeck mit Steuerbord und Backbordseite darzustellen und den Ausschnitt so zu verlängern, dass ich auch noch die 9 Pfünder Kanonen, welche die Karronaden einrahmten, sowie die Ankerwinde, den Besanmast und das Skylight darstellen konnte. Ich arbeitete an diesem Diorama 55 Tage bzw. 261 Stunden und 39 Minuten bis ich es fertig gestellt hatte.
Es ist aus verschiedenen Holzsorten und Messing hergestellt. Die Figuren bezog ich von Cutting Edge Modelworks (www.meteorprod.com). Als Quelle benutze ich den ATOS-Band zur HMS Diana. Die von mir benötigten Pläne entnahm ich dem Buch und lies sie im Maßstab 1/35 erstellen.

 

Der Bau des Modells


Als Erstes erstellte ich an Hand der Zeichnungen das Deck und die Bordwände aus Holz wie man auf dem ersten Foto sehen kann. Dann begann ich das Schanzkleid mit Holz des Blutholzbaums zu beplanken.



Nachdem das Schanzkleid fertig war, begann ich das Deck zu beplanken. Dafür benutzte ich Ahorn. Jede Planke wurde an allen Kanten mit einem Bleistift schwarz eingefärbt. Die Metallgewichte dienen nur dazu die Planken an Ort und Stelle zu halten, solange der Leim trocknet. Jede Planke wurde anschließend mit Holzdübeln versehen, wie man auf dem nächsten Foto in der oberen rechten Ecke sehen kann.



Die Gräting fertigte ich aus Buchsbaumholz und den Süllrahmen aus Walnuss holz. Damit dieser Bereich die nötige Tiefenwirkung bekam schnitt ich Öffnungen in das Deck. Als Nächstes beschäftigte ich mich mit dem Oberlicht. Dies war schwierig weil ich dafür Holz in einem 45° Winkel zuschneiden musste. Dafür benutzte ich eine Fräse.



Da ich wusste, das es schwierig werden würde Löcher für die Ringbolzen ins Schanzkleid zu bohren, sobald das Deck nicht mehr leer war, kam dieser Arbeitsschritt als nächstes. Dabei mussten die Löcher für Kanonen und Karronaden unterschiedlich platziert werden.
Dann markierte ich - mit Hilfe der Zeichnungen - auf der Außenseite der Bordwand die unterschiedlichen farbigen Bereiche. Anschließend wurden die Außenplanken auf die richtige Breite zugeschnitten.



Langsam beginnt das Ganze nach einem Schiffsdeck auszusehen. Über dem Ausschnitt links wird das Oberlicht platziert. Die Löcher für den Mast und die Ankerwinde werden später noch vergrößert.Die Außenseiten sind nun fast komplett. Die Planken sind aus Ebenholz, Buchsbaumholz und Blutbaumholz hergestellt. Lediglich die blauen Bereiche sind gestrichen, da ich bis jetzt noch kein blaues Holz gefunden habe. Der Vorsprung auf der rechten Seite ist für die Karronaden. Mit seiner Hilfe konnten die Karronaden weiter ausgefahren werden, damit das Risiko verkleinert wurde das eigene Schiff zu beschädigen, wenn sie abgefeuert wurden.



Nun begann ich das Takeln des Mastes zu planen. Dafür machte ich mich auf die Suche nach passenden Jungfern, die ich einfärbte. Dann schnitt ich Messingringe von einem Rohr, schwärzte sie und befestigte sie an den Jungfern.



Die Karronaden
Nun begann ich die Karronaden zu drehen. Auch dafür hatte ich Zeichnungen im Maßstab 1/35, die ich regelmäßig zur Kontrolle heranzog. Das Drehen der Karronaden fiel mir leichter, als das von Kanonen.


Die Karronade nimmt Form an.
Am Schwierigsten war es die vier Karronaden gleich aussehen zu lassen. Eine gute Feile wird benötigt, um bestimmte Bereiche abzurunden.



Die Feile kann auch zum polieren des Messings benutzt werden. Dann fräste ich einige Teile für die Karronaden auf meiner Fräse. Diese Teile werden später mit Sekundenkleber befestigt. Auf dem ersten Bild sieht man alle Teile bevor sie geschwärzt werden.



Die Lafetten der Karronaden machte ich aus Blutbaumholz. Für alle Teile zusammen benötigte ich eine komplette Woche mit jeweils 4-5 Arbeitsstunden täglich.

Raul Guzman jr.