Angeregt wurde der Bau dieses Dioramas durch die Ankündigung von Revell, neben dem U-Boot in 1/72 auch das Flugboot BV 222 als Modell zu entwickeln. Dies veranlasste jemanden im Modellboard (ich weiß nicht mehr, wer es war), zu der Aussage, dass müsse ja ein Riesendiorama werden, wenn man beide Modelle in einem Dio vereinen würde. Da mir die BV 222 aber nicht zusagte, war umgehend die Idee mit dem U-Bootdiorama und der Arado Ar 196 geboren.



Das U-Boot ist das 1941 VII-C Atlantik-Boot von Revell in 1:72. Lange konnte ich mich nicht dazu durchringen, das Boot zu kastrieren d.h. den Unterwasserrumpf abzutrennen. Das Ganze war dann aber doch zu klobig und ich habe mich Nachträglich zu der Operation entschlossen.
Zudem habe ich einige Teile der Bewaffnung geändert und div. Gitter am Turm und Wintergarten ergänzt.


Die Arado Ar 196 ist ebenfalls von Revell in 1:72. Ich habe den hinteren Teil des Rumpfs mit dünnem Zellstoff beklebt, um der Stoffstruktur des Originals Rechenschaft zu tragen.


Die Bachstelze ist auch 1:72 (logisch) Hersteller war Pavla-Model. Die Bachstelze benötigte, wie jemand schon richtig anmerkte, eine bestimmte Mindestschleppgeschwindigkeit, um abzuheben. Nun wollte ich das Teil aber nicht einfach nur auf den Wintergarten stellen, sondern es schon im Flug darstellen. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass gerade eine steife Brise übers Wasser (so ca. in 5 Metern Höhe) fegt und die Bachstelze gerade am abheben ist


Die Figuren an Deck sind auch von Revell, bis auf den Kriegsberichterstatter mit der Kamera, der stammt von Heller.
Lackiert wurde fast alles mit Airbrush und Tamiya-Farben, nur die Figuren und die Mäander-Tarnung sind in stundenlanger Handarbeit aufgepinselt. Bei der Tarnung hab ich mir das Boot von Martin zum Vorbild genommen.
Einige kleine Anmerkungen noch zum U-Boot:
Das dieser Bootstyp keine Bachstelze an Bord hatte, ist mir bekannt. Auch das es vor dem Turm kein Geschütz gab, schon gar kein Flakgeschütz, dass eigentlich auf die untere Ebene des Wintergartens gehört. Und die Lackierung und Bootsmarkierungen sind auch nur reine Fiktion und hat es in dieser Kombination nie gegeben.
Die Abmessungen des Dioramas sind 100x40x14 cm. Bevor ich den Rumpf des U-Boots zersäbelt habe, war es noch etwas höher und breiter (So um die 24cm hoch).


Der Wassereffekt ist die stinknormale, schon tausend mal hier beschriebene Silikon-Methode. Einfach mit einem Gaslötbrenner vorsichtig eine Wellenstruktur in eine Styropor-Platte gebrannt, dann mit schwarzer, dunkelblauer und Türkisfarbener Plaka-Farbe alles eingepinselt.
Nur um das Boot und die Schwimmer des Wasserflugzeugs habe ich, von einem Papiertaschentuch eine Papierlage entnommen, diese in längliche, unregelmäßige Fetzen zerrissen und mit Weißleim und viel Wasser auf die Wellenkämme und um die einzelnen Objekte im Wasser gelegt. Nachdem alles gut durchgetrocknet war, habe ich mit einem Löffel und dem billigsten Baumarkt-Silikon die Wasseroberfläche modelliert. Hierbei habe ich darauf geachtet, das ich das Silikon mit dem Löffel richtig feste auf die Platte gepresst habe, damit keine übermäßigen Wellenspitzen entstehen.
Ich hoffe das Diorama gefällt trotzdem, auch wenn es jedem historischen Hintergrund widerspricht.
Gernot Hug