Modell: HMS COURAGEOUS 1917
Hersteller: Admiralty Model Works
Maßstab: 1/700
Art. Nr.: 700/003
Material: Mutimedia Kit (Resin, Ätzteile, Ketten, gedrehte Geschützrohre)
Preis: 90 -100 Euro

Bau und Einsatz


Entwurf und Bau der Schiffe gehen auf die Pläne des Ersten Seelords "Jackie" Fisher zurück. Im Falle eines Kriegs mit Deutschland durch die Royal Navy Truppen an der Küste von Pommern anzulanden. Zur Feuerunterstützung sollten schwer bewaffnete Schiffe mit geringem Tiefgang dienen, die zudem schnell sein mussten, um in die Ostsee einzudringen. Die Courageous-Klasse folgte dieser Spezifikation.
Um die als notwendig erachtete Geschwindigkeit von 32 kn zu erreichen, war ein schlanker Runpf und eine für die damalige Zeit sehr hohe Leistung von 90.000 PS vonnöten. Zusammen mit der schweren Bewaffnung und einem Schiffskörper, der deutlich kleiner war, als die der letzten Schlachtkreuzer, bedeutete dies, dass nicht genügend Gewicht für einen adäquaten Panzerschutz zur Verfügung stand.
Die beiden Schiffen verdrängten maximal 23.056 t bei einer Gesamtlänge von 239,6 m. Bewaffnet waren sie mit 4 der bei für britische Großkampfschiffe dieser Zeit üblichen 38,1 cm-Schnellfeuerkanonen in zwei Einzeltürmen vorn und achtern (hinten) und 18 10,2 cm-Schnellfeuerkanonen in Drillingslafetten zur Torpedobootabwehr. Es handelte sich um dieselben Laffetten wie auf der Renown-Klasse. Die Lafetten waren kein Erfolg, da sie schwerfällig waren und zu wenig Platz für die Geschützbedienungen boten. Zwei 53,3 cm-Unterwasser-Torpedorohre wurden durch 4 (Courageous) bzw. 12 (Glorious) seitliche Überwasserrohre in Zwilllingssätzen ergänzt, da die Unterwasserrohre bei Geschwindigkeiten von über 23 kn nicht einsetzbar waren.
Für eine Panzerung, die in der Lage gewesen wäre, schwere gegnerische gegnerische Geschosse zu stoppen, war kein ausreichend großer Gewichtsanteil vorhanden. Es wurde deshalb eine soganannte Binnenpanzerung aus besonders zähem Stahl (High Tensile Steel oder HT-Stahl) entwickelt. Die Panzerung an den Außenseiten der Schiffe sollte einschlagende Geschosse verzögern und zur Explosion bringen; Splitterlängs- und –querschotten sollten die Explosionswirkung eingrenzen. Insgesamt entsprachen die Panzerstärken denen von Kreuzern.
Die Schiffe verfügten über einen Seitenpanzer von 76 mm Stärke, der sich vom vorderen bis zum hinteren Geschützturm und vom Torpedowulst bis zum Oberdeck erstreckte. Am Vorschiff war die Wasserlinie mit 51 mm Stahl gepanzert. Die Panzerung des Oberdecks betrug 25 mm, das Hauptpanzerdeck hatte eine Stärke von 19 mm mit 25 mm starken Böschungen, die in die Oberseite der Torpedowulste übergingen. Zusätzlich gab es über den vorderen Munitionskammern ein oberes Panzerdeck von 25 mm. Achtern schützte ein 38 bis 76 mm starkes unteres Panzerdeck Wellen und Ruderanlage. Im Schiff gab es auf beiden Seiten je ein Splitterlängsschott von 19 mm zwischen Oberdeck und Hauptpanzerdeck und vier Panzerquerschotten von 76 mm (das hinterste 51 mm) Stärke. Gegen Unterwassertreffer von Torpedos und Minen schützten ein Doppelboden sowie beidseits ein Torpedowulst und ein Torpedolängsschott von 25-39 mm Stärke, das vom äußeren Teil des Doppelbodens bis zum Hauptpanzerdeck reichte.
Der Barbettenpanzer der schweren Artillerie hatte eine Stärke von 178 mm, die Panzerung der Türme war zwischen 108 und 330 mm stark. Die Panzerung des vorderen Kommandoturms lag zwischen 51 mm und 254 mm, die des hinteren zwischen 51 mm und 76 mm.
Als Antrieb dienten 4 Parsons-Getriebeturbinen auf 4 Wellen, die von 18 Yarrow-Schmalrohrkesseln mit Ölfeuerung gespeist wurden. Die Leistung betrug 90.000 PS für 32 kn.
Allgemein werden die Schiffe als Fehlkonstruktion eingestuft. Der zeitgenössiche britische Marine-Jargon bezeichnete sie entsprechend als "Hush hush cruisers". Der Panzerschutz war für Gefechte mit ähnlich bewaffneten Gegner viel zu schwach. Tatsächlich waren sogar die tragende Verbände so schwach, dass sie beim Abfeuern der schweren Artillerie durch den Rückstoß beschädigt wurden. Außerdem waren bei den im Ersten Weltkrieg angewandten Feuerleitverfahren vier Geschütze zu wenig, um bei den üblichen Gefechtsentfernungen und Geschwindigkeiten eine angemessene Trefferwahrscheinlichkeit zu gewährleisten.
Quelle: Wikipedia

Technische Daten:


In der Ausführung von 1917 führte die HMS COURAGEOUS folgende Bewaffnung:
4 x 15"/42 (38.1cm) Mark I in 2 Türmen
18 x 4"/45 (10.2 cm) Marks IX in 6 Dreifachtürmen
2 x 3" Flak-Geschütze
2 x 3pounder Geschütze
4 x 533mm Torpedorohre 2 als Unterwasserrohre

Die Bauanleitung


Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich und zeigt auf den ersten Blick die Position der einzelnen Bauteile. Ein guter Takelplan, eine Bamalunganleitung mit Farbangaben und WEM-Farbmuster vervollständigen die Bauanleitung. Auch die Zusatztips zur Positionierung einiger Bauteile sind nicht selbstverständlich und erleichtern den Zusammenbau.
An dieser für einen Kleinserienhersteller außergeöhnlich guten Bauanletung können sich auch viele der großen Bausatzhersteller ein Beispiel nehmen.




Die Bauteile:


Hier nun die Vorstellung der einzelnen Bauteile des Bausatzes:
Der Rumpf wurde sehr fein gegossen und enthält bereits viele kleine Anbauten.

Es folgen einige Detailansichten des Rumpfes.

Die nächsten Bilder zeigen die beiden Geschütztürme mit ihren Grundplatten und den aus Messing gedrehten Rohren.

Hier sind jetzt das Wappen der HMS COURAGEOUS, sowie einige Plattformen zu sehen, die von beiden Seiten eine sehr feine Detailierung aufweisen.

Auch die Detaillierung des Schornsteins ist sehr gut.

Die Rettungsinseln gehören zum besten, was ich bis jetzt in Resin gesehen habe. Auch die weiteren Aufbauten und Plattformen weisen eine beidseitige Detailierung in einer außergewöhlich guten Qualität auf.


Hier ein Bild mit weiterer Ausrüstung wie z.B. den Masten und den Minen, von denen die HMS COURAGEOUS in diesem Bauzustand 200 Stück mitführen konnte. Auch die Minen weisen wieder eine sehr schöne Detailierung auf. Desweiteren sind noch einige Plattformen und Scheinwerfer vorhanden. Auch an die 3" Flak wurde gedacht.


Die 6 Geschütztürme für die 4"/45 (10.2 cm) BL Marks IX and X in den Drillingstürmen sind wieder sehr fein detailiert gegossen und bedürfen kaum Nacharbeit. Auch die Beiboote halten da hohe Niveau der anderen Bauteile.

Zwei Messingdrähte in unterschiedlicher Stärke und Länge zusammen mit zwei Plastikstückchen und eine Kette sind auf den beiden ersten Bildern zu sehen. Die beigelete Kette passt sehr gut zum gesamteindruck des Modells wie auf dem dritten Bild zu sehen ist.

Die Ätzteile wurden sauber geätzt. Zur Passgenauigkeit kann aber noch nichts gesagt werden kann.


Die Qualität der Decals kann ich mit meinem Scan leider nur unzureichend wiedergeben. Der Druck ist sehr fein und soweit man es erkennen kann, sind wirklich nur die Decals auf dem Trägerfilm, der sich "nur" erahnen kann.

Hier noch ein paar Detailfotos zu Rumpf und Aufbauten. Auf dem letzten Bild ist sogar auf dem Namensschid am Heck der Name zu erkennen!!!

Bei allen Teilen ist kaum Grat oder Fischhaut zu finden und auch der Rumpf weist keine Wölbung auf. Die Verpackung des Bausatzes ist vorbildlich und meiner Meinung nach, ist dieses Modell ein Anwärter auf das "Modell des Jahres".
So wünscht man sich das auch von anderen Kleinserienherstellern mit einer "RICHTIGEN" Bauanleitung, den Farbangaben und vielen mehr!

Fazit:


Das Fazit für diesen Bausatz fällt leicht! Auf Grund der Filigranität und der sauberern Ausführung im Zusammenspiel mit Bauanleitung, Ätzteilen und Decals, sowie den anderen Zubehörteilen bekommt dieser Bausatz trotz des Preises ein
UNEINGESCHRÄNKT EMPFEHLENSWERT


Burkhardt