Modell: Fairey Fulmar Mk. II
Hersteller: Eduard
Massstab: 1:48
Artikelnummer: 1130
Material: Spritzguss, Photoätzteile, Maskierfolie
Preis: ca. 40€

Zum Original


Die Fairey Fulmar war ein zweisitziges Jagdflugzeug der Fleet Air Arm. Sie hatte ausserdem Nebenrollen als leichter Sturzkampfbomber und Aufklärer. Die Fulmar wurde als landgestützer Jäger der Royal Air Force vorgestellt, stiess dort aber auf wenig Interesse. Da jedoch die Fleet Air Arm dringend einen modernen Jäger benötigte, wurde sie bestellt. Ihren Erstflug hatte die Navy-Version 1940, und wurde im gleichen Jahr in den Dienst gestellt. Sie war nicht so schnell und wendig wie eine Spitfire oder Hurricane, war dafür aber sehr robust gebaut, und wies eine grosse Reichweite auf. Auch die Bewaffnung war mit 8 Maschinengewehre und zwei Bomben ausreichend. Man soll bedenken, dass die Bedrohung für Kriegsschiffe nicht von kleinen, wendigen Jägern ausging, sondern primät von Jagd- und Torpedobomber. Und damit konnte die Fulmar gut fertigwerden. Die Fulmar trug zu einem Drittel der Abschüsse bei, die die FAA im zweiten Weltkrieg vorzuweisen hatte.
Total wurden 600 Exemplare gebaut, und sie blieb bis 1945 in Dienst, wobei sie von der Supermarine Seafire abgelöst wurde. Ca. 100 Exemplare wurden zu Nachtjägern umgerüstet, aber ohne grossen Erfolg. Auch wurden einige Fulmars von Frachtschiffen eingesetzt, wobei der Start mittels Katapult erfolgte, und die Landung mangels Flugdeck auf dem Meer... heute ist nur noch eine einzige Fulmar erhalten, die im Fleet Air Arm Museum im Yeovilton besucht werden kann. (http://www.fleetairarmmuseum.com/exhibits/planes.asp?plane=70)

Zum Modell


Dem einen oder anderen Modellbauer wird die Aufteilung der Giessäste bekannt vorkommen. Der Grundbausatz stammt von MPM, und Eduard hat diverses nützliches und verschönerndes Zubehör beigelegt. Wenn man bedenkt, dass der Eduard-Bausatz nur unwesentlich teurer ist als der MPM-Bausatz, dafür aber noch PE-Teile beinhaltet, so ist der Fall eigentlich klar. Leider ist der Bausatz bei Eduard nicht mehr erhältlich, aber der eine oder andere Händler wird ihn sicherlich noch im Lager haben. Das Modell enthält ziemlich alles, um des Modellbauers Herz höher schlagen zu lassen. In dieser "Limited Edition" sind nebst den 5 grauen und dem transparenten Gussast noch zwei umfangreiche Photoätz-Bleche beigelegt, sowie eine vorgeschnittene Maskierfolie. Bei der aufwändigen Cockpitverglasung sicher eine intelligente Beilage. Die PE-Teile ersetzen häufig Spritzgussteile des Modells. Als Verpackung dient ein stabiler Karton, leider sind die Giessäste nicht einzeln eingetütet. Positiv ist, dass alle möglichen Versionen auf der Aussenseite der Schachtel abgebildet sind. Dieses schöne Feature dürfte gerne auch von anderen Anbietern übernommen werden!

Die Gussäste


Die 5 Gussäste sind von guter Qualität, ohne Fischhäute und Sinkstellen. MPM hat mittlerweile einen hohen Standart erreicht, was die üblichen Short-Run-Bausätze bei weitem übertrumpft. Je ein Gussast ist für die Flügel und Rumpfhälften, und die anderen 3 Gussäste beinhalten die restlichen Teile. Der Bausatz von MPM war ursprünglich für eine Fulmar Mk.I, so dass ein paar Teile ungenutzt für die Restekiste verbleiben.






(zum Grössenvergleich: die Gussäste befinden sich auf einem A4-Schreibblock mit 4mm-Raster)

Die transparenten Teile


Die Teile aus durchsichtigem Polystyrol sind klar und schlierenfrei. Es liegt eine mehrteilige Kanzel bei, die Landscheinwerfer sowie die Positionsleuchten.



Details





Links: sehr feine, gleichmässige Gravuren
Mitte: Bereich im Cockpit. Die Hebel und Bedienelemente werden teilweise durch PE-Teile ersetzt
Rechts: Cockpitpanel (wird ebenfalls ersetzt, sollte aber die allgemein gute Giessqualität aufzeigen)



Links: die Innenseite des Rumpfes. Die Auswerfermarken werden durch die Seitenpanele abgedeckt.
Rechts: das Seitenruder mit dargestellter Stoffbespannung

Die PE-Teile


Die zwei beigelegten PE-Platinen werten den Bausatz merklich auf. Die meisten Teile werden im Cockpitbereich und im Fahrwerksschacht verwendet, aber auch die Gitter für die Lufteinlässe sind vorhanden. Die eine Platine ist sehr fein farbig bedruckt, was eine realistische Darstellung der Instrumentenbretter ermöglicht.



Die Anleitung


Die Anleitung umfasst 16 Seiten, und ist durchwegs farbig. Nach dem Layout der Teile folgt eine Farbtabelle, wobei man sich auf den Code für Gunzefarben (Aqueos und Mr. Color) sowie die Farbbezeichnungen beschränkt hat. Der Bau wird auf 8 Seiten mit grossen Bildern illustriert. Die Teile, die zu modifizieren sind, werden mit einem leuchtenden rot markiert (meist, um durch bessere PE-Teile zu ersetzen).



Anschliessend folgen alle 5 darstellbare Versionen mit einer farbigen 4-Seiten-Ansicht. Die Versionen sehen sich allesamt sehr ähnlich, was einfach daran liegt, dass die Fulmar in einer relativ kurzen Periode im Einsatz stand. Folgende Maschinen sind baubar:
1. X8812 der 809Sq., HMS Victorious, 1941. Diese Version besitzt eine gelbe Seitenflosse und die Hoheitszeichen mit dem breiten, gelben Rand.
2. DR639 der 806b Sq., HMS Illustrious, juni 1942.
3. DR641 der 809 Sq. HMS Victorious, november 1942. Diese Version nahm an der "Operation Torch" teil, und weist amerikanische Hoheitszeichen auf - obwohl das Flugzeug der FAA angehörte
4. DR726 der 784 Sq, HNS Ravager, februar 1944
5. X8566 der 889 Sq., stationiert in Fayad (Ägypten), juli 1942



Die Decals


Auf dem Decalbogen sind nur die Hoheitszeichen und Kennzeichen vorhanden. Wartungshinweise sucht man leider vergebens. Die Decals sind ziemlich glänzend und versatzfrei gedruckt, leider ist die Trägerfolie etwas dicker ausgefallen als unbedingt nötig.




Fazit


Eduard hat einen soliden Bausatz auf die Beine gestellt, der die Modellbauer rundum zufrieden stellen sollte. Resinteile vermisst man dabei nicht. Wünschenswert wäre vielleicht noch eine einteilige Kanzel, belastete Reifen sowie eine Besatzung gewesen.
Alex
UNEINGESCHRÄNKT EMPFEHLENSWERT


wir danken der Firma Eduard für das Bausatzmuster