24.01.1915 - 100 Jahre Schlacht auf der Doggerbank

 

Die Derfflinger war neueste der drei deutschen Schlachtkreuzer, der vor 100 Jahren an der Schlacht auf der Doggerbank beteiligt war (siehe Jahrestage auf Modellmarine).

Das Original

Die Derfflinger war das Typschiff einer Klasse von drei deutschen Schlachtkreuzern (Derfflinger, Lützow, Hindenburg). Diese Klasse unterschied sich massiv von den Vorgängerklassen. Der Kaliber der schweren Artillerie wurde von 28 cm auf 30,5 cm erhöht, weshalb die Zahl der Türme von fünf auf vier reduziert werden musste. Dafür wurden die Türme übereinander angeordnet vorne und achtern aufgestellt, so dass sie einen besseren Bestreichungswinkel hatten. Ein auffallender Unterschied zu den Vorgängerklasse ist auch der Glattdeckrumpf, der einen deutlichen Decksprung aufwies, um vorne höheren Freibord zu ermöglichen.

Die Derfflinger war 210,4 m lang, 29 m breit und verdrängte 31 200 t. Der Antrieb bestand aus 18 Kesseln und vier Dampfturbinen und leistete insgesamt 76 600 PS, womit bei den Probefahrten 25,8 kn erreicht wurden.

Bewaffnung

8 x 30,5 cm SK L/50 (vier Zwillingstürme)

12 x 15 cm SK L/45

12 x 8,8 cm SK L/45

4 x 50 cm-Torpedorohre

Die Derfflinger wurde 1912-14 von Blohm & Voss in Hamburg gebaut und gehörte im Ersten Weltkrieg zum Kern des deutschen Schlachtkreuzergeschwaders, d.h. der I. Aufklärungsgruppe. Sie wurde im Ersten Weltkrieg häufig bei Vorstößen eingesetzt. So deckte sie mehrfach Minenunternehmen, war am Beschuss von Scarborough am 16. Dezemeber 1914 und der Schlacht auf der Doggerbank am 24. Januar 1915 beteiligt. In letzterer war sie mit dafür verantwortlich, den britischen Schlachtkreuzer Lion schwer zu beschädigen, erhielt aber selbst mehrere Treffer, darunter einen, der Fast zur Explosion von Kartuschen geführt hätte. Am 24./25. April 1916 beschoss sie mit anderen Schiffen Yarmouth und Lowestoft. In der Schlacht von Skagerrak am 31. Mai und 1. Juni war sie an der Versenkung von Queen Mary und Invincible beteiligt, wurde aber selbst schwer beschädigt. Alle vier schweren Türme wurden zerstört und sie hatte einen massiven Wassereinbruch. 157 Mann der Besatzung wurden getötet. Die Reparaturen der Schäden waren im Oktober 1916 abgeschlossen. Am 17. November 1917 lief sie zur Unterstützung der deutschen Leichten Kreuzer in der Zweiten Schlacht von Helgoland aus, kam aber zu spät, um noch eingreifen zu können. Am 23. April 1918 war sie an einem Verstoss gegen britischen Handelskonvois bis auf die Höhe von Bergen in Norwegen beteiligt, der aber erfolglos blieb. Mit den anderen Schiffen ihres Geschwaders musste sie im November 1918 nach Scapa Flow überführt werden, wo sie sich am 21. Juni 1919 selbst versenkte. Sie wurde 1938/39 als letztes Schiff gehoben und 1946/47 abgewrackt.

Das Modell

Das Modell ist aus dem Bausatz von WSW gebaut und stellt den Bauzustand vor der Schlacht von Skagerrak dar, also etwa den Zustand während der Schlacht auf der Doggerbank.

Jim Baumann

(Text von Lars)