83' Patrol Cutter Deckelbild

Modell: US Coast Guard 83' Patrol Cutter
Hersteller: Black Cat Models
Maßstab: 1/350
Material: Resin, Ätzteile, Drehteile, Abziehbilder
Art.Nr.: 350 001
Preis: 19,95 €

Das Original

Die 83-Footer beruhten auf einem Entwurf für ein hölzernes Patrouillenboot vom Frühjahr 1941. Insgesamt wurden 230 Einheiten für die US Coast Guard und zwölf für die US Navy gebaut. Bei den ersten 136 Einheiten war das Steuerhaus aus Bronze, bei den späteren dann aus Sperrholz. Während des Krieges wurden die Boote zur U-Boot-Abwehr und für Geleitschutzaufgaben im Küstenvorfeld von über 40 Häfen der US-Küste aus eingesetzt. Diejenigen, die nördlich des 37. Breitengrades operierten, erhielten als Eisschutz eine zusätzliche Beplankung an der Wasserlinie. Wegen ihrer Benzinmotoren wurden die Boote an der Ostküste auch als Matchbox Fleet bezeichnet. Diese 60 Boote wurden nach Ausbau der U-Jagd-Bewaffnung im Frühjahr 1944 für die Invasion in der Normandie auf Frachtern nach England verschifft, wo sie die Rescue Flotilla One bildeten, die auch als Seagoing St. Bernards bezeichnet wurde. Dort erhielten sie die Kennungen CG-1 bis CG-60. Bis zu ihrer Auflösung im Februar 1945 rettete diese Flottille vor der französischen Küste insgesamt 1437 Menschen (nach anderen Angaben 1437 Männer und eine Frau).

30 Boote wurden im Januar 1945 in den Pazifik verlegt, sie bildeten dort die PTC Flotilla der US Coast Guard und kamen in den Philippinen zum Einsatz. Weitere 24 Einheiten bildeten 1945 im Pazifik die Advanced Base Harbor Defense Force, die zum Hafenschutz in Stützpunkten auf Okinanwa, Eniwetok, Saipan, Guam und auf den Marshall Inseln eingesetzt wurde.

Nach dem Krieg fanden die nicht außer Dienst gestellten Einheiten bei der Seenotrettung Verwendung. Außerdem endeten etliche Boote als Jachten.

Technische Daten:

Länge über alles: 25,4 m
Breite: 4,9 m
Tiefgang: 1,4 m bzw. 1,6 m (1945)
Verdrängung: 76 ts (1945)
Maschinenanlage: 2 Motoren mit je 600 PS
Geschwindigkeit: 20,6 Kn
Reichweite: 575 sm bei 8,2 Kn

Bewaffnung:

1941 bestand das Standard-Bewaffnungspaket aus:
1x 1-pounder-Geschütz,
2x 0.30-cal Lewis MG,
Vorkehrungen für Mark VI Wasserbomben.
Das 1-pounder-Geschütz wurde teilweise durch ein wassergekühltes 0.50-cal MG ersetzt.

Später wurde die Bewaffnung geändert. 1945 bestand sie aus:
1x 20 mm Oerlikon,
4x Abrollgestellen für Mark VI Wasserbomben,
2 Mousetrap U-Jagd-Raketenwerfern.

Der Bausatz

Black Cat Models ist ein neuer Kleinserienhersteller aus Frankreich. Der Inhaber, Benjamin Druell, hat in der Vergangenheit schon CAD-Arbeiten für L'Arsenal ausgeführt und bei der Entstehung einiger Modelle mitgewirkt. Das sieht man auch diesem Bausatz an.

Die Bauteile kommen in einem stabilen Faltkarton, in dem sie zusätzlich gesichert und gepolstert sind.

Da ist zunächst der Rumpf aus Resin mit angegossenem Steuerhaus und Schanzkleid. Das Teil ist scharfkantig und sauber gegossen und rundum detailliert. Hervorzuheben sind die relativ dünn ausgeführten Bordwände.

Die 35 Kleinteile waren bei den allerersten Bausätzen fast alle aus Resin gegossen. Jetzt werden sie, ebenso wie ursprünglich schon die Schiffsschrauben und die Oerlikon, in 3D-Druck produziert.

Die Qualität dieser Teile ist ganz hervorragend. Anders als man dies beispielsweise von Shapeways kennt, sind die Oberflächen glatt und sauber, so dass sie keine Nachbearbeitung erfordern.

Die 20 mm Oerlikon ist zudem in zwei Varianten zur Auswahl vorhanden, nämlich einmal mit einem massiven Sockel und einmal auf einem Dreibein-Gestell montiert.

Die Fotoätzteile und Drehteile

Auf einer kleinen Ätzteilplatine findet man Relings, Gitterstreben, die Mousetrap-Werfer u.a.

In einem kleinen Tütchen befinden sich Drehteile für die Masten, den Flaggenstock und die Schraubenwellen.

Die Abziehbilder

Abgerundet wird das Ganze durch einen Bogen mit Abziehbildern für Zahlen und Kennungen, sowie der speziellen Markierung von CG-6.

Die Anleitung

Wie man es schon von L'Arsenal kennt, besteht die Bauanleitung aus farbigen 3D-Zeichnungen, auf denen problemlos erkennbar ist, wo welches Teil hingehört. Bemalungshinweise sind für die U-Jagdversion und die bei der Invasion eingesetzte Version mit Angaben der jeweiligen Originalfarben vorhanden. Empfehlungen für Modellfarben fehlen. Dies ist aber auch letztlich Geschmacksache eines jeden Modellbauers.

Quellen

Fazit

Ein gelungener Einstieg für Black Cat Models. Da der Anstrich relativ einfach ist, lässt sich das Modell sicherlich an einem freien Wochenende bauen. Wegen der hohen Qualität der Bauteile eignet es sich auch als Einstieg in den Bau von Multi-Media-Modellen.

alt sehr empfehlenswert

Falk Pletscher