Für meine Mannschaften verwende ich Preiser Modellbahnfiguren der Spur N, die ich leicht umbaue.
Reisende, Passanten Art. Nr. 79008
Sitzende Personen Art. Nr. 79007
Die Figuren sind ziemlich simple Umbauten. Man braucht nur ein paar markante Details, wie die Hüte, um eine gute Wirkung zu erzielen.

Offiziere





Für die Offiziere sind "Anzugtypen" wie geschaffen. Aktenköfferchen müssen dem Skalpell weichen. Jacken und Hosen werden einfach angemalt. Washings habe ich mir gespart, keine Ahnung ob das bei den kleinen Kerlchen überhaupt geht. Die Knöpfe wurden einfach mit gelber Farbe aufgetupft. Die Figur wirkt dadurch sofort anders, den Businessman erkennt man nicht mehr.
Für die Hüte habe ich wieder die Lochzange verwendet. Mit der kleinsten Hülse wird ein rundes Stück Papier ausgestanzt. Mit dem Skalpell wird der Kreis in zwei Hälften geteilt. Der Radius der Halbkreise mußte mit der Klinge noch etwas verkleinert werden. Die beiden Teile wurden mit Sekundenkleber vorn und hinten gegen den Kopf der Figur geklebt. Nachdem der Kleber gut trocken war, habe ich an beiden Spitzen des Hutes ein Tröpfchen Sekundenkleber aufgebracht und die Teile mit der Pinzette aneinander gedrückt. Damit wäre der Zweispitz schon fertig. Von oben kann man noch den Kopf der Figur sehen. Nachdem alles schwarz angemalt ist, sieht es wie eine Einheit aus. Die gelbe Kokarde ist ein Klecks gelbe Farbe.

Marinesoldaten





Der Marinesoldat ist der größte Umbau. Ärmel- und Kragenaufschläge sowie die Brustriemen sind einfach aufgemalt. Die Knöpfe sind , wie bei den Offizieren, mit dem Pinsel aufgetupft.
Der obere Teil des Kopfes wurde mit der Rasierklinge glatt abgeschnitten. Die Hutkrempe ist ein kreisrundes Papierstück, das wiederum ausgestanzt und zurechtgestutzt wurde. Der Zylinder des Hutes ist aus der spitze eines Zahnstochers hergestellt. Der Federbusch an der Hutseite ist ein Keilförmiges Stück Papier.
Das Gewehr besteht aus einem Stück Draht. Im oberen Bereich habe ich eine Knick eingebogen, der soll den Übergang von Lauf zum Bajonett simulieren. Der Kolben besteht aus zwei Papierstreifen, die um den Draht geklebt wurden. Das Bajonett habe ich grau angemalt, das restliche Gewehr ist braun.
An den Hosen habe ich keine Änderungen vorgenommen. Die Offiziere hätten eigentlich Kniehosen tragen sollen, der Soldat Stulpenstiefel. Das habe ich aber nicht umgesetzt, da es mir zu heikel war an den recht dünnen Beinen zu schneiden.

Matrosen


Die übrigen Figuren wurden meist nur bemalt. Aufgemalte Halstücher erzielen bei minimalem Aufwand eine gute Wirkung. Das Figurensortiment von Preiser ist sehr umfangreich. Es gibt Kinder, junge und alte, dicke und dünne Menschen. Es müssen eigentlich nur unübliche Gegenstände weggeschnitten werden.



Ich könnte mir vorstellen, daß man mit Seidenpapier oder einzelnen Lagen von Papiertaschentuch Mantel- und Jackenaufschläge oder ausladende Ärmel gut an den Figuren simulieren kann.
Für die Soleil Royal Erbauer dürfte es hier einiges zu experimentieren geben. Es gab zu dieser Zeit auch noch keine Uniformen, man kann seiner Phantasie also noch freien Lauf lassen.
Hier ein Beispiel für Seeleute und Offiziere im 17. Jahrhundert. Franzosen dürften nicht viel anders ausgesehen haben.



aus Wolfram zu Mondfeld: "Ruder hart backbord!", Arena Verlag 1974