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Die Iowa-Klasse ist eine Weiterentwicklung der South Dakota-Klasse und war dazu entworfen worden, die schnellen Trägerkampfgruppen zu begleiten. Die US Navy ging davon aus, dass die japanischen schnellen Schlachtschiffe der Kongo-Klasse (umgebaute Schlachtkreuzer) die japanischen Träger bei Angriffen auf die amerikanischen Kommunikationslinien begleiten würden. Deshalb dachte man, dass die Träger gegen Angriffe durch Schlachtschiffe verteidigt werden müssten. Durch einen fast 70 m längeren Rumpf, 10 000 t mehr Verdrängung und eine 82 000 PS stärkere Maschinenanlage wurde die Geschwindigkeit der Iowa-Klasse im Vergleich zur South Dakota-Klasse von 27 kn auf 33 kn gesteigert. Im Zweiten Weltkrieg schützte die Schlachtschiffe der Iowa-Klasse tatsächlich die Flugzeugträger, aber nicht mit ihren schweren Geschützen gegen Schlachtschiffe, sondern mit ihren Flakgeschützen gegen Luftangriffe. Mit ihren 40,6 cm-Geschütze feuerten sie viel häufiger in späteren Kriegen: im Koreakrieg, Vietnamkrieg, im Libanonkonflikt sowie im Zweiten Golfkrieg.
Ursprünglich waren vier Schiffe der Klasse geplant: Iowa, New Jersey, Missouri und Wisconsin (BB-61 bis BB-64). Es sollten danach keine weiteren schnellen Schlachtschiffe folgen, sondern langsamere, aber stärker bewaffnete Schiffe der Montana-Klasse. Im Rahmen des Notbauprogramms vom 19. Juli 1940 - genau, fast 1,5 Jahre vor dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor - wurden aber um Zeit zu sparen zwei weitere Schiffe der Iowa-Klasse in Auftrag gegeben. Der Bau dieser Schiffe, Illinois (BB-65) und Kentucky (BB-66), wurde aber mit Ende des Kriegs eingestellt. Die vier Schiffe, die fertig gestellt wurden, gehörten zu den letzten Schlachtschiffen, die je gebaut wurden - und waren die letzten, die im aktiven Dienst waren.
Wegen der hohen Betriebskosten wurde die Schiffe nach dem Zweiten Weltkrieg schnell außer Dienst gestellt, aber im Koreakrieg wieder aktiviert, um Landziele zu beschießen. New Jersey wurde für diese Aufgabe auch für den Vietnam-Krieg wieder in Dienst gestellt. Alle vier Schiffe wurden in den 1980ern wieder aktiviert und dabei umfassender modernisiert. Die Schiffe erhielten dabei eine massive Batterie von Tomahawk-Marschflugkörpern und Harpoon-Anti-Schiffsraketen, wodurch das Offensivpotential deutlich gesteigert wurde. Defensiv wurden sie nur leicht modernisert und erhielten nur Nahbereichsabwehrwaffen (Phalanx, Stinger), waren also stark auf den Schutz durch Geleitschiffe angewiesen. In den 1990ern wurde alle vier endgültig außer Dienst gestellt, sind aber heute alle als Museumsschiffe zu besichtigen.
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