Modell: Heavy Cruiser Aoba
Hersteller: Hasegawa
Maßstab: 1/700
Art. Nr.: 347
Material: Spritzguss
Preis: ca. 30 €
Original
Im Juni 1923 wurden die Bauaufträge für die zwei Schiffe der Aoba-Klasse erteilt. Es handelte sich um einen modifizierten Entwurf der Furutaka-Klasse, mit der diese ein homogenes Geschwader bilden sollte.
Der auffälligste Unterschied bestand darin, dass die Aobas mit 20cm Doppeltürmen gebaut wurden und ein Katapult erhielten. Die Flak war mit 12cm statt mit 8cm-Geschützen ausgerüstet.
Die für 1937/38 vorgesehene Modernisierung wurde aufgrund der politischen Lage nur in eingeschränktem Umfang durchgeführt:
- Neues 20,3 cm Geschützmodell
- Modernisierung des Feuerleitsystems, auch für die Schwere Flak
- Verstärkung der Leichten Flak
- Ersetzen der festen TR durch zwei Vierlings-Torpedorohrsätze mit je vier Reservetorpedos
- Einbau eines schweren Katapults
- Einbau von Torpedowulsten zur Kompensation des Mehrgewichts
- Überholung der Maschinen und vollständige Umstellung der Kessel auf Ölfeuerung
Im Verlauf des Kriegs erfuhr die Leichte Flak weitere Verstärkung.
Kiellegung | 4. Februar 1924 bei Mitsubishi, Nagasaki |
Stapellauf | 25. September 1926 |
Fertigstellung | 20. September 1927 |
Wasserverdrängung | 7.214 t Standard; 9.042 t Einsatzverdrängung |
Abmessungen | Länge ü a 185,17 m; Breite 15,83 m; mittlerer Tiefgang 5,72 m |
Antrieb | 4 Satz Parsons-Getriebeturbinen mit 12 Kesseln; 102.000 WPS auf 4 Wellen für 34,5 kn |
Bewaffnung | 3x2 20 cm; 4x1 12 cm Flak; zwei 13,2 mm Fla-MG’s; 6x2 TR fest eingebaut; ein Bordflugzeug |
Nach ihrer Fertigstellung gehörte die Aoba mit ihrem Schwesterschiff zu verschiedenen Kreuzergeschwadern. Am 1. Dezember 1936 wurde sie in die Reserveflotte versetzt, bis 1938 die Umbauarbeiten begannen. Nach der Wiederindienststellung am 15. November 1940 waren sie beim 6. Kreuzergeschwader überwiegend zur Ausbildung eingesetzt. Sie nahm am verschiedenen Unternehmungen im Pazifikkrieg teil. Hervorzuheben wäre die Seeschlacht bei Savo (Guadalcanal), bei der sie leichte Beschädigungen erlitt. In der Seeschlacht vor Kap Esperance wurde sie durch 24 Artillerietreffer schwer beschädigt und musste zur Reparatur nach Kure. Dabei wurde der Beschädigte Turm 3 ausgebaut und durch einen 25 mm Drilling ersetzt. Am 3. April 1943 erneute schwere Schäden durch einen Bombentreffer einer B-17, der zwei Torpedos explodieren ließ. Das Schiff musste auf Grund gesetzt werden. Erst am 1. August traf es in der Marinewerft Kure zur Reparatur ein, wo der Turm 3 wieder an Bord kam. Nun folgten Transportaufgaben und Geleitsicherung. Dabei erhielt sie einen Torpedotreffer durch das U-Boot USS Bream im Turbinenraum 2, was ab dem 12. Dezember einen erneuten Werftaufenthalt in Kure zur Folge hatte. Sie wurde jedoch nicht mehr vollständig wiederhergestellt, sondern Ende Februar 1945 in Reserve versetzt. Als schwimmende Flakbatterie verwendet, wurde sie am 24. Juni 1945 zunächst schwer beschädigt auf Grund gesetzt und am 28. Juli vollends zerstört, als das Heck abbrach und das Schiff volllief.
Bausatz
Im Gegensatz zur Myoko-Klasse ist bei diesem Bausatz von Hasegawa in der Schachtel noch Luft. Auffällig ist die Bauanleitung in neuem Format.
Gießast F:
Die Hauptkomponenten sind die Rumpfhälften, die schön detailliert sind und auch dem besonderen Decksprung der japanischen Kreuzer folgen. Weiterhin finden sich hier die Hauptgeschütztürme, Torpedorohrsätze und Komponenten der Aufbauten. Beachte die schön angeformten Türen, Leitern und Lüfter.
Gießast E:
Das Hauptdeck hat feine Strukturen des Riffelblechs am Heck und der Metallstreifen, die das Linoleum festhielten. Auch die Ankerketten sind passabel dargestellt. Die außerdem enthaltenen Teile für die Aufbauten und Masten sind sehr schön mit feinen Verstrebungen an den Unterseiten der Plattformen. Die Schanzkleider sind allerdings etwas dick und niedrig geraten.
Gießast K:
Dieser wird auch bei den Bausätzen der Furutaka-Klasse verwendet. Der Schornsteingrill ist so gestaltet, dass man ihn mit guten Nerven von unten öffnen kann.
Gießast G:
Hier gibt es Teile speziell für die Aoba, z.B. die Funkbude und Radarräume im Fockmast, Radarantennen, den Flakstand vor der Brücke und den vorderen Schornstein.
Die Gießäste L, Q und R werden an einem Stück geliefert und sind je zweimal im Bausatz vorhanden.
Sie beinhalten Kleinteile, die recht filigran gestaltet sind. Bei der schweren Flak sind die Schilde hinten offen. Dabei scheinen mir die Seitenwände viel zu dick geraten zu sein. Sogar die kleinen Flakplattformen haben angedeutetes Riffelblech. Die drei zusätzlichen 25 mm-Zwillinge sind vom Design her an den Standard-Ausrüstungssatz W angelehnt, der auch einmal mitgeliefert wird.
Die Nassschiebebilder sind ziemlich umfangreich. Es sind sogar Namensschilder für die Beiboote und Tiefgangsmarken dabei.
Anleitung
Für die Bauanleitung wurde ein neues Format gewählt, 35x43 cm. Auf der Vorderseite ist ein kurzer Abriss der Geschichte und Bemalungshinweise. Die Rückseite finden sich neun übersichtliche Bauschritte.
Fazit
Stärken:
Gut detailliert
Übersichtliche Anleitung
Schwächen:
Zu dicke und zu niedrige Schanzkleider
Das überarbeitete Modell der Aoba ist eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger. Zum weiteren Optimieren könnte man beispielsweise das Katapult durch Ätzteile ersetzen.
Ralf Schuster