Modell: Mitsubishi A6M 12-Shi Experimental Zero Fighter
Hersteller: Hasegawa
Maßstab: 1/48
Material: Polystyrol
Preis: ca. 30 Euro
Die Erste Ihrer Art
Nachdem die Hersteller den Markt, viele Jahre lang, mit Standardvarianten berühmter Flugzeugtypen bedienen konnten, ohne das dies ein Problem gewesen ist, kommen nunmehr, da man im Grunde mit allen "durch" ist, auch die etwas selteneren Varianten zur Umsetzung. Erleichtert wird dies natürlich, wenn man als Hersteller auf viele bereits vorhandene Bauteile zurückgreifen kann, so wie das bei der "Zero-Familie" von Hasegawa der Fall ist.
Mit der A6M1 12-Shi hat Hasegawa nun den Prototypen eines der bekanntesten Jagdflugzeuge des 2. Weltkrieges auf den Markt gebracht, nämlich der berühmten "Zero", die zu Begin des Pazifikkrieges all Ihre Gegner nach belieben "wickeln" konnte.
Technische Daten: Besatzung: 1 Länge: 8,79 m Spannweite: 12 m Höhe: 3,49 m Motor: 1 x 12 Zylinder Zuisei Typ 13 Sternmotor mit 875 PS in 3000 m Höhe. Höchstgeschwindigkeit:. 509,3 km/h Bewaffnung: 2 x 7,7 mm MG, 2 x 20 mm Oerlikon MK
Historie
Am 27. September 1937 trat der Luftfahrt-Ausschuss der Kaiserlich Japanischen Marine zusammen, um über eine Ausschreibung für ein neues trägergestütztes Jagdflugzeug zu beraten.
Der Ausschuss beauftragte die Firmen Mitsubishi und Nakajima mit der Entwicklung von Prototypen zu beginnen. Der Sieger wurde zu einem der erfolgreichsten Jagdflugzeuge des 2. Weltkrieges: der "Zero".
Die Hauptanforderungen des Luftfahrtausschusses an das neue Flugzeug waren die Verwendung zweier 20 mm Maschinenkanonen als Hauptbewaffnung, sowie sechs Stunden Verweildauer in der Kampfzone. Eine Einsatzdauer die es nie zuvor bei einem trägergestützten Flugzeug gegeben hatte. Zusammen mit der Kanonenbewaffnung, die eine immense Steigerung der Feuerkraft gegenüber der bisher üblichen 7,7 mm MG's, bedeutete, war die neue Maschine bestens für den ihr zugeschrieben Einsatzweck ausgerüstet, nämlich dem Erkämpfen und halten der Lufthoheit über den zu erwartenden Schlachtfeldern der Zukunft, auf die sich die Marine seit Jahrzehnten ruhig und konsequent vorbereitete.
Als Motor war der Nakajima Sakae vorgesehen. Dennoch wurden die beiden Protoypen mit dem Mitsubishi Zuisei Typ 13 ausgerüstet und erhielten die Bezeichnung A6M1. Erst nachdem die Probleme mit dem zweistufigen Ladegebläse des Zuisei nicht in den Griff zu bekommen waren, fiel die endgültige Entscheidung zu Gunsten des Sakae-Motors. Die mit dem Sakae ausgestatteten Muster wurden A6M2 bezeichnet und sollten schon bald den asiatischen Luftraum beherrschen.
Der Erstflug fand am 1. April 1939 statt und verlief nicht ganz unproblematisch da der bis dato noch übliche Zwei-Blatt Propeller nicht unerhebliche Vibrationen verursachte, so dass man umgehend zum Drei-Blatt Propeller überging.
Darüber hinaus wurde in der Serie der Rumpf verlängert, so dass sich die Gesamtlänge der A6M2 auf 9,15 m erhöhte. Desweiteren wurden die Seitenleitwerksflächen vergrößert, was sich, zusammen mit dem längeren Rumpf, in einer deutlich verbesserten Längsstabilität auswirkte.
Die neue Maschine wurde im Jahre 1940 eingeführt und bewies an Chinas Himmeln, im Kampf gegen zum Teil veraltete Doppeldecker, aber auch gegen moderne Jagdflugzeuge wie die P-40, umgehend was sie wert war.
Was bedeuten eigentlich die Bezeichnungen A6M1 und 12-Shi und wieso wird die "Zero" eigentlich "Zero" genannt?
Die Kaiserliche Japanische Marine hatte eine ausgeklügelte Nomenklatur für ihre Flugzeugtypen entwickelt, in der alle wesentlichen Informationen zu dem jeweiligen Flugzeugmuster enthalten waren. Dies waren:
1. Einsatzzweck
2. das wievielte Muster eines Flugzeugs mit dem genannten Einsatzzweck
3. Hersteller
4. die wievielte Modifikation des Grundentwurfs
Für die A6M1 bedeutet dies übersetzt:
1. A: trägergestützer Jäger
2. 6: sechstes Flugzeug, das als trägergestützer Jäger eingeführt wurde
3. M: Mitsubishi
4. 1: Grundentwurf dieses Typs
Die zusätzliche Prototypen-Bezeichnung 12-Shi bildet sich aus dem dem zwölften Regierungsjahr des Showa-Kaisers Hirohito (1937) und der ersten Silbe des japanischen Wortes Shisaku (experimentell).
Die übliche Bezeichnung "Zero" für die Flugzeuge des Typs A6M rührt von der letzten Ziffer des Einführungsjahres der Maschine, dem Jahr 2600 japanischer Zeitrechnung, her, das zufällig auch in westlicher Zeitrechnung eine 'Null' ("Zero") aufweist, nämlich das Jahr 1940.
Der Bausatz
Da dies ja nicht der erste "Zero"-Bausatz ist, den Hasegawa auf den Markt gebracht hat, wartet dieser Bausatz mit diversen bekannten Bauteilen auf, da sich vieles, was bei den Prototypen bereits vorhanden war, ja auch an den Serienmaschinen wieder fand.
Identisch sind z.B. die Tragflächen, aber nicht die Höhenleitwerke, da hier, in der Serienproduktion, die Spannweite vergrößert worden war.
Ebenfalls identisch sind die Fahrwerksteile, die Cockpitteile, sowie die vorderen zwei Bauteile der Kanzelverglasung. Das hintere Teil der Verglasung verfügt nicht über den "blechernen" Abschluß der Serienkanzel, weshalb Hasegawa ein neues Teil erstellt hat.
Komplett neu sind auch die Bauteile für den Zuisei-Motor, die zwei verschieden Ladereinläufe und für den Zwei-Blatt Propeller, sowie die zwei unterschiedlichen Flossen, die unter dem Rumpf, vor dem Spornradschacht, montiert waren um mehr Längsstabilität zu erhalten.
Der Decalbogen beinhaltet alle notwendigen Hoheitszeichen, Wartungshinweise, sowie individuelle Markierungen für die zwei verschieden Prototypen, was sogar die abweichenden Typenschilder am Hinterrumpf mit einschließt. Desweiteren bietet der Bogen die Instrumenten-Anzeigen für das Cockpit, wobei hier sicherlich nicht jeder gerne zugreift, da es schon en Menge Know-how und Geduld erfordert, diese Decals mit Hilfe von Weichmachern aufzubringen.
Fazit
Der Bausatz der "Zero"-Prototypen ist wahrlich keine 'Null', liefert er doch eine willkommene Bereicherung für alle diejenigen Modellbauer, die bereits die diversen Serienmuster der "Zero" ihr eigen nennen. Nun kann man eine komplette Entwicklungslinie, eines der berühmtesten Jagdflugzeuge der Welt, vom Prototypen bis zur letzten Serienmaschine darstellen, was bislang so nicht bei vielen Flugzeugen dieser Zeit, oder nur unter zur Hilfenahme von Kleinserienbausätzen aus Resin, möglich war. Der Bausatz ist
uneingeschränkt empfehlenswert
Olaf
Wir danken der Firma Faller für das Bausatzmuster