Flugzeugträger Junyo: Deckelbild

Modell: IJN Aircraft Carrier Junyo
Hersteller: Hasegawa
Maßstab: 1/350
Material: Kunstoff, Abziehbilder
Art.Nr.: Z30 (640030)
Preis: ca. 230 €

Das Original

Die Junyo (隼鷹) wurde (wie auch ihr Schwesterschiff Hiyo/飛鷹) ursprünglich als Passagierschiffe auf Kiel gelegt, dann aber wegen dem Eintritt Japans in den Zweiten Weltkrieg von der japanischen Marine aufgekauft und zum Flugzeugträger umgebaut.

Immerhin konnte das im Juni 1941 vom Stapel gelaufen Schiff trotz des aufwendigen Umbaus schon im Mai 1942 in Dienst gestellt werden. Ihr erster Einsatz führte sie nach Alaska. Ihre Flugzeuge bombardierten den amerikanischen Stützpunk Dutch Harbor während des "Ablenkungsangriffes" auf die Aleuteninseln Attu und Kiska, der die Aufmerksamkeit der Amerikaner vom eigentlichen Hauptziel Midway ablenken sollte. Weitere Einsätze führten sie im Oktober 1942 in die Schlacht bei der Salomoneninsel Santa Cruz, ab August 1942 in die Schlacht um Guadalcanal und die im Juni 1943 nochmals zu den Salomonen. Knapp ein halbes Jahr später wurde sie von einen amerikanischen U-Boot torpediert, konnte aber in kürzester Zeit wieder repariert werden und so an den Kämpfen bei den Marianen-Inseln (Philipinensee) im Sommer 1944 teilnehmen. Das Gefecht entwickelte sich für die Japaner zum Desaster, da sie mehrere Träger und mit über 400 Kampffliegern den Großteil ihrer Trägerflugzeuge verloren; die Junyo aber hatte Glück, unbeschädigt zu entkommen. Dies änderte sich erst wieder im Dezember 1944, als sie erneut torpediert wurde. Sie konnte sich zwar in einen japanischen Hafen retten, konnte aber mangels Ersatzteilen nicht mehr repariert werden, somit war für sie der Krieg vorbei. Auf Abbruch verkauft, wurde sie im Jahr 1947 abgewrackt

Der Bausatz

Nach der ebenso großen wie großartigen Akagi vor Jahren schieben Hasegawa nun mit der Junyo das nächste Hochwert-Trägermodell im Maßstab 1/350 nach. Die Oberflächenstrukturierung ist mindestens eine Generation weiter als bei der Akagi, absolut fein detailliert und sauber gegossen. Einfach nur Spitzenklasse. Das Modell ist ca. 63 cm lang und wird aus knapp 700 Bauteilen zusammengesetzt.

Rumpf

Zwei Hälften, ohne Wasserlinienoption bilden den Rumpf. Fünf Streben stabilisieren ihn. Schlingerkiele sind bereits angegossen, die Ruderanlage, Wellenhosen und Schrauben sind Extrateile. Fülle und Qualität der Oberflächendetails sind sagenhaft.

Kleinteile

Insgesamt 28 Spritzlinge unterschiedlichster Größe sind hauptsächlich in hellgrauem Kunststoff gespritzt. Lediglich die Kanzeln der Bordflugzeuge und die Brückenverglasung bestehen aus durchsichtigem Plastik. Hasegawa verwendet vor allem im Bereich der Flakbewaffnung und der Beiboote mehrere „generische“ Spritzlinge, die auch in anderen Modellen zu finden sind. Daher wundert es nicht, dass an die vierhundert Bauteile bei der Junyo nicht verwendet werden müssen und so die Restekiste bereichern. Am nützlichsten sind die überzähligen Beiboote, Entfernungsmesser, Rettungsflöße oder Anker, um nur einige zu nennen.

Die zwölf Bordflugzeuge im Bausatz sind in je drei Fliegern der Typen Zero 52, Zero 21, Tenzan (Jill) und Suisei (Judy) aufgeteilt

Die Fotoätzteile

Sind im Bausatz nicht enthalten, aber Hasegawa bietet drei eigene Ätzteilsets an.

Abziehbilder und weitere Teile

Die kleine Ankerkette aus Metall geht in der großen Schachtel fast verloren. Dagegen sind die beiden großflächigen Abziehbilder-Blätter nicht zu übersehen. Einer der beiden Bögen ist voller Flugzeugmarkierungen, der zweite ist für die Junyo selbst. Am Auffälligsten sind Abziehbilder des Flugdecks. Auch die obligatorischen Papierflaggen dürfen natürlich nicht fehlen; ob das Nato-Alphabet allerdings bei der alten Kaiserlich Japanischen Marine Verwendung fand, darf wohl mehr als nur bezweifelt werden.

Für Fans der Boxart ist das Deckelbild auch noch als Plakat mit in der Schachtel.

Die Anleitung

In solider und bewährter Hasegawa-Manier ist die Bauanleitung klar strukturiert, einfach und leicht verständlich aufgebaut. In insgesamt 48 Bauschritten, die in sich übersichtlich und nicht zu überladen sind, führt sie zum fertigen Modell. Ein weiteres Bild widmet sich den Markierungen der Bordflugzeuge und eines der Platzierung der Abziehbilder am Schiff selbst.

Die wenigen notwendigen Erklärungen zur Bauanleitung sind auf Englisch verfasst, zumindest für diejenigen Modellbauer, die dem Japanischen nicht mächtig sind. Die Bauanleitung ist in Auszügen abgelichtet.

Eine Abbildung in Plakat-Größe gibt die relativ einfache Bemalung wieder, auf einem anderen Plakat gibt es mehrere Zeichnungen zur Takelage zu sehen.

Fazit

Qualitativ wird die Junyo definitiv eines der Modellbau-Highligths des noch jungen Jahres 2017. Formtechnisch auf der Höhe der Zeit, durchdacht konstruiert und selbst ohne Zurüstsets - direkt aus dem Kasten - ein absolut gelungenes Modell. Die hauseigene Zurüstsets von Hasegawa selbst stellen nochmals eine Steigerung dar; doch das ist eine andere Geschichte

alt sehr empfehlenswert

Wolfgang

Wir danken Faller für das Bausatzmuster