Modell: Schwerer Kreuzer Myoko-Klasse "Nachi"
Hersteller: Hasegawa
Maßstab: 1/700
Art. Nr. : 334
Preis ca. : ca 17,00 € + Versand

Geschichtlicher Hintergrund


4 Stück gebaut
Technische Daten
Länge 203,00 m x Breite 20,73 m x Tiefgang 5,1 m
Standardverdrängung 10000 Tonnen, ab 1941 13000 Tonnen, Maximalverdrängung 13120 Tonnen, ab 1941 14743 Tonnen
12 Kessel, 4 Turbinen mit zusammen 130000 PS, Antrieb über 4 Wellen, Geschwindigkeit 35,5 Knoten, ab 1941 33,8 Knoten
Bewaffnung
10 × 203 mm L/50 in 5 Zwillingstürmen
6 × 127 mm L/45 in 6 Einzeltürmen, ab 1938 8 x 127 mm L/40 in 4 Zwillingstürmen
4 x MG, ab 1938 4 × 13.2mm in 2 Zwillingstürmen
ab 1941 8 × 25mm in 4 Zwillingstürmen
12 × TT 610mm in 4 Trillingstürmen, ab 1938 8 x in 2 Vierlingstürmen, ab 1941 16 x in 4 Vierlingstürmen
2 Katapult, 2 Seeflugzeuge, ab 1941 3 Seeflugzeuge
773 Mann, ab 1941 891 Mann
Zum Original
Der Marine-Vertrag von Washington aus dem Jahre 1922 legte die Zahl von Schlachtschiffen und Flugzeugträgern fest. Alle anderen Schiffstypen wurden als Unterstützungseinheiten klassifiziert und durften eine Höchsttonnagegröße von 10000 Tonnen besitzen. Als Hauptbewaffnung durften maximal 203-mm-Geschütze Verwendung finden. Die "Nachi" war der erste schwere Kreuzer der Myoko-Klasse, der in Dienst gestellt wurde. Die Myoko-Klasse sollte ursprünglich als Hauptquartier von Flottillen dienen, wurde aber dann in einer Division zusammengefaßt. Eingesetzt wurde sie vorwiegend im südpazifischem Raum. In der Schlacht von Surabaya verschoß sie mit ihrem Schwesterschiff, der Haguro, an 2 Tagen 1500 Salven ihrer Hauptgeschütze. Im Oktober 1944 wurde sie in der Schlacht von Leyte, dem Opfergang der japanischen Marine, schwer beschädigt. Auf dem Weg zur Reparatur in Manila wurde sie am 5. November 1944 von amerikanischen Flugzeugen überrascht und versenkt.

Die Bauanleitung



Die Bauanleitung ist übersichtlich und logisch aufgebaut. Farbangaben sind in "Gunze", "Mr. Color" und "Japanese Naval Arsenal Color" angegeben. Die Anleitung ist in Japanisch und Englisch gehalten. Gebaut werden kann entweder das Schiff vor dem 2. Umbau im Jahre 1940 oder danach bzw. kurz vor ihrer Versenkung. Hier sollte man vorher die nicht benötigte Teile durchstreichen, damit es übersichtlich bleibt.

Die Decals




Hasegawa macht es sich leicht und erstellt gleich einen Detailsatz für die gesamte Schiffsklasse.

Die Gußäste


Der Rumpf


Die Aufbauten


Details


Der Rumpf


Die Aufbauten


Der Zurüstkit für schwere Einheiten

Der Kit besteht aus 6 Gußästen mit insgesamt 182 Kunststoffteilen (je nach Konfiguration ca 140 verwendet). Der Bausatz selbst ist aus den späten 90er Jahren (keine Wiederauflage, sondern Neuentwicklung) und dementsprechend detailiert. Gußfehler habe ich bislang noch nicht entdecken können. Hasegawa selbst macht es sich leicht und nutzt diese Form auch für die Schwestermodelle der Myoko-Klasse. Zumindest bei der "Haguro" kommen keine zusätzlichen Äste zum Einsatz.
Was die Paßgenauigkeit angeht, kann ich noch nichts sagen. Die feinen Gravuren fallen sofort ins Auge. Das hohe Niveau von Pit-Road sollte man allerdings nicht erwarten. Die Brückenfenster sind gegossen und müssen nicht mehr mittels Decal angebracht werden. Hasegawa hat das durchgehalten und alle drei Ebenen detailiert dargestellt.
Wie üblich, fehlt auch die Perseing auf den Rettungsbooten. Irgend etwas muss es ja zu meckern geben, wenn sonst nichts auffällt.
Der beiliegende Erweiterungskit für japanische Großkampfschiffe findet überalls Verwendung. Hier stechen vor allem die fein gravierten Seeflugzeuge und die feiner detailierten 25-mm-MGs ins Auge. Ein Ätzteil-Set ist natürlich empfehlenswert (Stefan hat bei seiner O-Klasse gezeigt, was möglich ist), jedoch nicht unbedingt erforderlich, um ein ansehnliches Ergebnis zu erzielen.
Abweichungen zum Original
Kommen wir jetzt zum Wichtigsten! Die Waffenkonfigurationen ähneln eher der "Haguro". Ein Deckplan für das beabsichtigte Einsatzjahr sollte vorher unbedingt beschafft werden. Die 25-mm Einzelgeschütze fehlen komplett, die Trillingsgeschütze neben Turm C waren nur bei der "Haguro" mit Splitterschutz verfügbar. Die Farbangaben können im Groben übernommen werden. Allerdings wurde bei der "Nachi" nach der Überstellung zur Nordflotte der zweite Schornstein weiß gestrichen.

Fazit


Vorteile
+ relativ neuer Bausatz aus den späten 90er Jahren.
+ gut detailiert
+ sehr gute Paßgenauigkeit
Nachteile
- fehlende Persening auf den Rettungsbooten
- mäßige Vorarbeit von Hasegawa zum Deckplan (Bewaffnung)
- fehlende 25 mm Einzelgeschütze
Fazit
Einer der ersten Hase-Kits, die mir gefallen. Bislang waren das aber auch ausgelutschte Konstruktionen aus den 80er Jahren mit Ihren Fehlern. OOB sollte ein gutes Modell herauskommen, für Experten bietet er ein hervorragendes Entwicklungspotential.