Hersteller: Hasegawa
Artikelnummer: 653
Maßstab: 1/72

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[i]geschichtlicher Hintergrund[/i]
Die Hellcat stellte weder das schnellste, wendigste oder am schwersten bewaffnete Jagdflugzeug im Zweiten Weltkrieg dar. Gemessen an den insgesamt 6477 bestätigten Luftsiegen war sie jedoch mit 4947 das erfolgreichste. Außerdem setzte es dem japanischen Siegeszug im Pazifikraum ein Ende.
Als Nachfolger der F4F "Wildcat" entwickelt, flogen die beiden Prototypen XF6F-1 und XF6F-2 am 30. Juni 1941 zum ersten Mal. Nach der P-47 des Heeres stellte die Hellcat das größte einmotorige Kampfflugzeug des Zweiten Weltkrieges dar. Gemessen an der Flügelfläche nahm sie gar den ersten Platz ein.
Die F6F-5 stellte mit 6341 Exemplaren die Hauptserienversion der "Hellcat" dar, obwohl sie erst ab 21. April 1944 produziert wurde. 930 von ihnen wurden als Hellcat Mk.II an die britische Marine, die diesen Typ nur auf den Pazifikkriegsschauplatz einsetzte. Der größte Unterschied zum Vorgänger F6F-3 besteht in dem Verzicht auf MG-Verkleidungen und dem Wegfall der hinteren Cockpitfenster.
Die ersten Einsätze der "Höllenkatze" wurden von Bord der "Yorktown" am 31. August 1943 gegen die Marcus-Inseln geflogen. Der erste Luftkampf gegen die japanische Zero fand im Dezember dieses Jahres statt. Bei nur drei eigenen Verlusten konnten 28 "Zekes" abgeschossen bzw. zur Notwasserung gezwungen werden. Den größten Erfolg hatte die "Hellcat" während der Gefechte über der Philippinensee am 19. und 20. Juni 1944. Etwa 350 japanische Flugzeuge konnten, größtenteils von "Hellcats", bei nur 30 eigenen Verlusten vernichtet werden.
[i]technische Daten[/i]
1 x 18-Zylinder-Doppelsternmotor Prattt&Whitney R-2800-10W Souble Wasp mit 2029 PS
Höchstgeschwindigkeit 621 km/h in mittlerer Höhe
Anfangssteiggeschwindigkeit 17,32 m/sec ohne Außenlasten
Reichweite 1674 km
Leergewicht 4152 kg
max. Startmasse 6991 kg
Abmessungen
Länge 10,23 m
Spannweite 13,08 m (eingeklappt 4,93 m)
Tragflügelfläche 31,03 m²
Bewaffnung
6 x 12,7 mm MG mit je 400 Schuß
2 - 3 x Bomben mit max 907 kg Gesamtmasse
6 x 127 mmBordraketen

Zum Bausatz


[i]die Bauanleitung[/i]



Die Bauanleitung ist Hasegawa-typisch ist in Englisch und japanisch aufgebaut, läßt in ihrer Einfachheit jedoch keinerlei Fragen offen. 8 Baustufen führen übersichtlich zum fertigen Modell. Beim Studieren der Anleitung ist mir ein kleiner Druckfehler aufgefallen, der mich stutzen ließ. Die Teile D3 und D4 gehören zur F6F-3. Wer will, kann anstelle der F6F-5 auch die Vorgängerversion F6F-3 bauen. Alle Teile hierfür, zum Beispiel eine weitere Cockpithaube, sind vorhanden. Die Farben sind in Hobby Color und Mr. Color angegeben. Auf der separaten Seite für die Bemalung fehlen allerdings die typischen Mischungsverhältnisse, für die Hasegawa bekannt ist. Lediglich Nr 316 + Nr 30 reicht nicht. Das Internet bietet hier jedoch viele Hilfen, diese Schwachstelle zu überwinden.
[i]die Decals[/i]


Gebaut werden können die Versionen der VF-17 "Jolly Roger" von der USS Hornet (CV-12) von 1945 sowie der VF-32 USS Cabot (CVL-28), ebenfalls 1945. Die Decals weisen einen kleinen Versatz auf, sind aber sehr dünn. 6 Decals allein widmen sich dem Cockpit.
[i]die Gießäste[/i]


die Kanzel


Und natürlich die Details


Wenn man mal fremdgeht... Natürlich musste der erste Gießast mit dem Cockpit oben liegen. Erster Eindruck: Um Gottes Willen! "Einfach" ist ein sehr, sehr harmloser Ausdruck, besteht dieses doch nur aus 5 Teilen - inklusive Brandschott versteht sich. Und die Auswurfmarken mussten natürlich auch auf der Oberseite des Cockpitbodens sein.



Gleich neben dem Cockpit befindet sich der Motor - er soll es zumindest darstellen. Die Reifen beruhigen, das Reifenprofil ist sehr gut dargestellt - auf der einen Seite! Auf der anderen Seite wieder Auswurfmarken, zwei je Reifen. Genug gemeckert! Die Fahrwerksklappen sind ebenfalls nicht der Hit - keinerlei Gravuren, außerdem scheinen sie zu dick zu sein.
Sonstige Nacharbeiten sind allerdings kaum notwendig - einen Grat gibt es nur bei den Tragflächen.



Der Rumpf zeigt sehr leicht erhabene Gravuren, ebenso die Tragflächen. Die Motorhaube verfügt über versenkte Gravuren. Mal schauen, was die Paßgenauigkeit sagt. Dieser Bausatz bietet eine gute Ausgangsbasis für den After-Market-Bereich. Besonders das Cockpit und der Motor bedürfen einer Verbesserung. Damit stellt er auf alle Fälle nicht den Höhepunkt in der Produktpalette dar, aber auch nicht den Tiefpunkt, hier reißen vor allem die Gravuren alles heraus.

Fazit


+ sehr gute Rumpfstruktur
+ kaum Nacharbeiten notwendig
- bescheidenes Cockpit
- kaum detailierter Motor
Gute Ausgangsbasis - Mehr nicht