Modell: HMS Illustrious
Hersteller: Heller
Maßstab: 1:400
Artikelnummer: 81089
Preis: 33,90 Euro z.B. Kölbel

Die Geschichte:
(aus der Bauanleitung)
Die HMS Illustrious, erstes einer aus 4 Schiffen bestehenden Serie (es folgten die HMS Victorious, die HMS Formidable und die HMS Indomitable), lief im April 1939 vom Stapel, in einer Zeit, in der sich über Europa drohende Kriegswolken ballten.
Dieser durch die Panzerung des Decks und der Fenderleiste gut gegen feindliches Feuer geschützte Flugzeugträger wurde im April 1940 in Betrieb genommen und sofort in der Flottenverband der Royal Navy eingegliedert, der diesen Schiffstyp stark benötigte.
Die Illustrious wurde zunächst im Mittelmeer eingesetzt, wo sie sofort ihre Aktionen gegen die italienische Flotte begann. Am 11. November 1940 starteten 24 Swordfish von ihrem Flugdeck und griffen die Schlachtschiffe der Regia Marina im Hafen von Tarento an. Der zugefügte Schaden war erheblich: Der "Conte di Cavour" wurde versenkt und die "Littorio" und "Caio Dulio" stark beschädigt. Die Illustrious verlor ihrerseits bei diesem Angriff nur zwei Flugzeuge. Das Jahr 1941 begann sehr schlecht für das unglückliche Schiff, denn es wurde von nicht weniger als sechs von den gefürchteten Stukas abgeworfenen Bomben getroffen, während es einen Konvoi nach Malta begleitete. Ohne den vom pepanzerten Deck gebotenen Schutz wäre das Schiff sicher verloren gewesen. Dank des außerordentlichen Muts seiner Besatzung konnte die Illustrious Malta erreichen, wo ihr Notreparaturen ermöglichten, zunächst nach Alexandria und anschließend nach Norfolk in den USA zu fahren. Sie verbrachte dort nicht weniger als zehn Monate für die notwendigen Reparaturen und die Verbesserung seiner Feuerkraft.
Von nun an mit einem verstärkten Fliegerabwehrsytem und neuen Jagtflugzeugen Grumman Martlet ausgerüstet, wurde die Illustrious im Mai 1942 in den Indischen Ozean geschickt, um an der Eroberung von Madagaskar teilzunehmen, während der eines ihrer Swordfish das U-Boot "Le Héros" versenkte.
Sie kehrte Mitte des Jahres `43 ins Mittelmeer zurück, wo sie die Landungsoperatinen der Alliierten in Italien unterstützt. 1944 wird ihre Marinefluggruppe mit dem Einsatz des Jagtflugzeuges F4U Corsair und dem Bomben- und Torpedoflugzeug Barracuda modernisiert. Sie wird anschließend erneut nach Ostasien geschickt, wo sie sich dem vom Admiral Somerville kommandierten Geschwader anschließt.
Sie bleibt für den Rest des Krieges in diesem Teil der Welt, wo sie mit den alliierten Schiffen - darunter die "Richelieu", mit der sie mehrmals zusammenarbeitet - zahlreiche Angriffe gegen die japanischen Stellungen ausführt.
Im Juni 1945 kehrt sie nach Großbritannien zurück, wo sie bis in die funfziger Jahre als Schulflugzeugträger eingesetzt wird. 1954 wird sie der Reserveflotte zugeteilt und schließlich im November 1956 abgebrochen.


Technische Daten:
Baubeginn: 27. April 1937
Stapellauf: 5. April 1939
Indienststellung 21. April 1940
Länge: 226,7m
länge des Flugdecks: 198,1m
Breite des Flugdecks:24,4m
Tiefgang:8,53m
Verdängung: 28661 Tonnen bei voller Ladung

Besatzung: 1200 Mann
Antrieb: Drei Heizkessel, die auf drei Antriebswellen eine Gesammtleistung von 111000 PS erreichen.
Flugzeugpark bei Inbetriebnahme: 8 Skua, 4 Fulmar, 24 Swordfish, ab August 1940 wurde der Bestand auf 12 Fulmar und 24 Swordfish erhöht. Von April 1942 bis Anfang 1944 mit Grumman Martlet und Fairey Swordfish und von Anfang 1944 bis Kriegsende mit F4U Corsair und Fairey Barracudas.
Bewaffnung: Ursprünglich 8 x 114mm Kanonen und 6 x 40mm Achtfach-Lafetten "POM_POM". Gegen Kriegsende ausserdem 3 x 40mm Bofors-Kanonen und nicht weniger als 52 x 20mm Oerlikon-Kanonen.

Der Bausatz:
Der Bausatz wird in einem 68cm x 32cm x 7cm großen Karton ausgeliefert in dem die Bauteile - obwohl es kein kleiner Bausatz ist - sehr verloren wirken. Was außerdem bei der Verpackung stört ist eine fehlende Befestigung der Bauteile. Sie können frei beweglich in dem Karton hin- und herrutschen, was sie bei einem Postversand bestimmt auch des öfteren tun. Da hilft auch nicht die siebeneinhalb Spritzlinge alle in einer Tüte einzuschweißen, denn dadurch ist nur die Masse größer.
Nach diesem leidigen Thema geht es zu den Bauteilen: Erstmal haben wir jetzt zwei Rupfhälften und ein Flugdeck die von den Abmessungen her stimmig sind, zu dem dann nochmal sieben und ein halber Spritzling dazu kommen. Die Bauanleitung besteht aus 32 Seiten in Din-A4 Größe und ist Heller-typisch recht gut aufgebaut.
Der erste Spritzling besteht aus den Brückenbauteilen, dem Schornstein, Antriebswellen und Rumpftaschen in die später die Beiboote kommen.


Bei Spritzling Nummer zwei sehen wir noch mehr Bauteile für Rumpftaschen, Schiffsschrauben, Ruder, Scheinwerfer, Antennen und Wellenböcke.


Der dritte Spritzling besteht haupsächlich aus Schlauchbooten, Geschützhauben, Kranteilen, Beibooten, einem Modellständerbauteil und anderen diversen Geschützbauteilen. Dieser Spritzling ist wie auch der mit der Nummer vier zweimal vorhanden.


Spritzling Nummer vier beinhaltet sechs Flugzeugbauteile von denen drei mit hochgeklappten Flügeln gebaut werden können, Beiboote, Rumpftaschenbauteile, die vier Geschützrohre der 114mm Kanonen und 4 Bootsausleger. Dieser Spritzling ist zweimal vorhanden.


Bei Spritzling Nummer fünf handelt es sich ja genaugenommen um eineinhalb Spritzlinge mit Relingteilen die auch anderen Heller Bausätzen beiliegen und einfach nur schlecht sind! Wer die Relingteile sehen möchte schaue bitte bei den Details.
Der sechste Spritzling besteht aus den beiden Rumpfhälften.


Und der siebte und letzte Spitzling besteht "nur" aus dem Flugdeck.


Die Decals, auch zweimal vorhanden, sind für die "HMS Illustrious" und die "HMS Victorious". Hierbei ist für die Schiffe selbst nur eine Flagge, die Wasserlinie (falls man sie nicht lackieren will), ein Namensschild für den Modellständer und der Mittelstreifen für das Flugdeck enthalten. Sonst sind nur noch die Hoheitszeichen für die Fugzeuge mit auf dem Decalbogen.
 

Die Bauanleitung:


Die doch etwas umfangreichere (32 Seiten) Bauanleitung beginnt auf zwei Seiten in insgesamt 8 Sprachen mit der Geschichte der Schiffe und einer Seite mit Basteltipps (bei denen leider die Bilder sehr schlecht kopiert sind) und den Farbangaben. Diese Farbangaben beziehen sich auf Humbrol obwohl dies nicht explizit angegeben ist.





Hier folgen jetzt die acht Seiten mit den Farbangaben. Zuerst von der H.M.S. Illustrious die Seitenansichten mit dem Tarnschema "Oktober 1942 / Februar 1943 Indischer Ozean" dann folgen die Draufsicht, die Bugansicht und die Heckansicht, sowie die Bemalungsschemata für die Flugzeuge. Dann das gleiche noch einmal für das Schwesterschiff HMS Victorious im Tarnschema für "Mai-Juni 1941 (Swordfish) / September 1941 (Martlet I), Home Fleet".

H.M.S. Illustrious
Dann das gleiche noch einmal, jetzt aber für die H.M.S. Victorious in dem Tarnschema für "Mai-Juni 1941 (Swordfish) / September 1941 (Martlet I), Home Fleet".

H.M.S. Victorious

Nach den Farbschemata kommen noch die Fotos der Spritzlinge mit einer zusätzlichen Nummerierung für den Fall, daß man nicht mehr weiß, wo man welches Teil abgeknippst hat. Dann noch eine Seite frei für Notizen und den Abschluss der Bauanleitung bildet der "Flash Service" von Heller, mit dem man Bauteile nachbestellen können soll.

Die Details:


Bei diesem Bausatz handelt es sich um eine Wiederauflage. Die Formen stammen ursprünglich aus den 1970er Jahren und das sieht man den Bauteilen leider allzudeutlich an. Teilweise sehr plumpe erhabene Gravuren, Grate in einer Menge die auf Formenverschleiß hindeuten, Auswerfermarken an so vielen sichtbaren und dazu noch sehr schlecht zugänglichen Stellen daß es viel Nacharbeit erfordert das alles zu korrigieren!
Zuerst die Rumpfdetails, hierbei schön zu sehen die erhabenen Gravuren. Auch hier wieder Heller-typisch die Gravur für die Wasserlinie und für die Position des Modellständers/Antriebseinheiten.


Als nächste Details das Flugdeck und die Propeller. Bei dem Flugdeck sin einige versenkte Gravuren zu "bestaunen".


Die Flugzeugbauteile sind bis auf meiner Meinung nach zu dick auslaufenden Höhenruder nicht schlecht.


Beiboote, der Kransockel und die Inselbauteile kommen jetzt zum Vorschein. Muß man an die Außenseiten der Kransockel Auswerfermarken setzten???


Hier die Tragflächen der Flugzeuge, die Hauben der 114mm Kanonen und die Bauteile der 40mm achtfach "POM-POM" Geschütze.


Die Schlauchboote und die Relings, wie zu sehen teilweise wie von "hervorragender Qualität", dann noch einige Sockelbauteile die ich nicht zuordnen kann, leider die Aussenseite.


Das letzte Bild zeigt Die Verstrebungen zwischen Deck und Rumpf. Hier ist auch wieder eine stark ausgeprägte erhabene Gravur vorhanden.

Fazit:


Tja, wie soll ich anfangen? Diesem Bausatz sieht man das Alter der Formen schmerzlich an!
Störend sind nicht nur die vielen kleinen Grate sondern auch die vielen Auswerfermarken an sichtbaren aber schlecht zugänglichen Stellen. Die Rumpf- und Decksteile haben Fett bzw. Rostfarbe anhaften und einige Details sowie Gravuren haben wir von der Firma Heller schon viel viel besser gesehen.
Ein Bausatz der so nicht das Gelbe vom Ei ist und viel Spielraum für Zurüsstteile bietet - und diese für ein gutes Modell auch braucht.
Burkhardt