Modell: DKM Type VII-A U-Boat
Hersteller: HobbyBoss
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol, Abziehbilder, Fotoätzteile
Art.Nr.: 83503
Preis: ca. 8,99 €
Das Original
Das erste Boot vom Typ VII, U 27, lief am 24. Juni 1936 vom Stapel. Die Boote der zwischen 1926 und 1931 in Finnland gebauten Vetehinen-Klasse, abgeleitet vom Typ UB III von 1918, hatten den Entwurf beieinflußt. Bei diesen Booten strebte man danach, Stärke, Seeausdauer, Unterwasser- und Überwassermanövrierbarkeit, Über- und Unterwassergeschwindigkeit, Fahrstrecke, Torpedoanzahl, Schnelligkeit des Baues und leichte Instandhaltung auf ein Höchstmaß zu bringen. Dies alles sollte erreicht werden, wenn auch bei begrenzter Größe und Wasserverdrängung, soweit möglich, und unter Verzicht auf Wohnqualität zugunsten der offensiven und baulichen Eigenschaften.
Das Resultat bestand in einem Boot von lediglich 915 ts Wasserverdrängung in aufgetauchtem Zustand und von nur 64,5 m Länge, aber es vereinigte in sich einen bemerkenswerten Grad von Offensivkraft und war für Hochseeunternehmungen geeignet. Die Eigenschaften des Typ VII waren an sich nicht außergewöhnlich, aber seine gut ausgewogenen Eigentümlichkeiten und der hohe Leistungsdurchschnitt machten ihn zu einer furchtbaren Waffe und zu einem der erfolgreichsten, je gebauten Typen. Dem Drang, die Abmessungen und die Wasserverdrängung zu begrenzen, half der Wunsch nach, dien manövrierfähiges Hochseeboot mit einer verringerten Silhouette zu besitzen. Bei begrenzter Wasserverdrängung der einzelnen Boote würde Deutschland imstande sein, eine größere Anzahl zu bauen.
Die erste Version des Typs VII zeichnete sich durch einziges Hecktorpedorohr aus, in der Verkleidung außerhalb des Druckkörpers gelegen, die vom Wasser frei durchströmt wurde. Diese Anordnung schloß das Nachladen während der Tauchfahrt aus; sie wurde bei den späteren Varianten weggelassen. Ebenfalls unter der Verkleidung – und damit vom Wasser frei umströmt – befanden sich zwei Reservetorpedos und die Brennstoffzellen.
Technische Daten
Maximale Einsatztauchtiefe: 150 m. Maximale Brennstopfmenge: 67 ts. Geringste Schnelltauchzeit: 30 Sekunden.
Länge 64,5 m
Breite 5,85 m
Höhe 4,37 m
Bewaffnung
5 x 53,3 cm Torpedorohre, 4 vorn, 1 achtern, Torpedos 11
1 x 8,8 cm Decksgeschütz L/45
1 x 2cm-Einzelflak
Der Bausatz
In kleine Plastiktüten eingeschweißt und in einer buntbedruckten Box kommen die in grauem Polystyrol gespritzten Teile sorgfältig verpackt zum Modellbauer. Der Bausatz ist für ein U-Boot üblich gut übersichtlich und präsentiert sich gusstechnisch auf dem Stand der Zeit. Enthalten sind die beiden Rumpfhälften, ein Spritzling, zwei Turmversionen, Abziehbilder, zwei Fotoätzteil-Platinen, sowie ein Bau- und Bemalungsplan.
Spritzling A enthält die beiden Satteltanks, die in diesem Fall gesondert montiert werden müssen, die Ruder- und Antriebsanlage, Antennen und Periskope, die Bewaffnung, sowie Teile für die Reling, die für den Maßstab allerdings etwas klobig wirken. Das Doppelruder ist hier allerdings falsch, da diese Version erst mit dem Typ VII B eingeführt wurde, was sich aber beim Bau leicht korrigieren lässt.
Das 8,8-cm-Decksgeschütz ist noch gut wiedergegeben, ebenso die 2-cm-Einzelflak. Gut detailliert die beiden Satteltanks, die Reling, wie schon erwähnt, etwas zu klobig.
Die beiden Rumpfhälften sind an der Wasserlinie getrennt, die Detaillierung ist außergewöhnlich gut gelungen. Flutschlitze, filigrane Decksdetails und Schweißnähte entsprechen dem Vorbild. Der Torpedorohr-Mündungsbereich in der Bugsektion ist allerdings mit dem Original nicht ganz stimmig, da dass Unterwasserschiff des Typs VII A vollkommen anders war als bei den Nachfolgemodellen. Zum Bau der Vollrumpf-Option fallen allerdings Spachtel- und Schleifarbeiten an, bei denen Details in Höhe der Wasserlinie in Mitleidenschaft gezogen werden und später ausgebessert werden müssen.
Dem Bausatz liegen zwei Turmvarianten bei, von denen die Vesion rechts im Bild wahrscheinlich eine frühe darstellt. Beide von der Form her richtig und mit guten Details sauber gespritzt.
Die Fotoätzteile
Dem Bausatz liegen zwei Fotoätzteil-Platinen mit Relings,Turmplattformen, Netzschneider und Display bei. Die Relings wirken als Fotoätzteil zwar relativ flach, aber hier hat der Modellbauer zum Bau freie Auswahl zwischen Plastik- und Fotoätzteil-Version. Die beiden Brückenplattformen sind mit feinen Grätings filigran geätzt, der Netzschneider wirkt als Fotoätzteil einfach besser.
Decals
Das Decal-Blatt ist ohne Versatz sauber gedruckt und enthält Abziehbilder für verschiedene Turmkennungen und Reichskriegsflaggen.
Anleitung
Die Bauanleitung führt in wenigen gut verständlich dargestellten Bauschritten sicher zum Ziel. Der Bemalungsplan zeigt kein bestimmtes Boot und bezieht sich auf das Sortiment von fünf verschiedenen Herstellern, so dass der Modellbauer hier freie Auswahl hat. Empfehlenswert für Enthusiasten ist auch das DKM-Farbsortiment von White Ensign Models aus UK.
Quellen
Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg, Motorbuch Verlag, 6. Auflage 1997
Fazit
Mit dem U-Boot-Typ VII-A legt HobbyBoss hier einen gut detaillierten Bausatz zu einem ebenso guten Preis-Leistungsverhältnis vor, mit dem auch der Anfänger gut zurecht kommen wird. Allerdings hat der Bausatz Fehler in Form des Doppelruders, das erst mit dem U-Boot-Typ VII B eingeführt wurde, da diese Version erstmals das zentrale Unterwasser-Hecktorpedorohr hatte und des Torpedorrohr-Mündungsbereiches in der Bugsektion, die mit dem Original nicht übereinstimmt.
empfehlenswert
Jörg
Wir danken Glow2B für das Bausatzmuster