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Modell: USS Wasp LHD-1
Hersteller: Hobby Boss
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 83402
Preis: 39,99 € (Glow2B)

Das Original

Die Einheiten der Wasp-Klasse sind die grössten amphibischen Angriffsschiffe der Welt und direkter Nachfolger der Tarawa-Klasse. Durch sie verfügt die US Navy bei Landungsunternehmen über eine unvergleichlich große Schlagkraft. Die Wasp-Klasse wurde für den gemeinsamen Einsatz von Senkrechtstartern AV-8B Harrier II und Luftkissenfahrzeugen konzipiert.

Das Flugdeck verfügt über neun Landezonen für Hubschrauber. Bis zu 42 CH-46 Sea Knight können eingesetzt werden. Zudem auch Kampfhubschrauber wie die AH-1 Sea Cobra oder Transporter wie der CH-53E Super Stallion, UH-1N Twin Huey oder SH-60B Seahawk. Ausserdem können sechs bis acht AV-88 Harrier II für den Einsatz als Jagdbomber mitgeführt werden. Es gibt zwei Aufzüge, einen mittschiffs an Backbord und einen achtern an Steuerbord hinter der Insel. 

Auf Kiel gelegt wurde Wasp am 30. Mai 1985 bei Ingalls Shipbuilding in Pascagoula, Missisippi, und am 4. August 1987 erfolgte der Stapellauf. Im Juli 1989 wurde Wasp der Atlantikflotte übergeben. 2004 hatte USS Wasp Einsätze im Persischen Golf, im Roten Meer und Indischen Ozean. Seit Januar 2011 erfolgen mit der USS Wasp Tests zur Umrüstung auf das Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug Lockheed Martin F-35B, ein Kurzstartflugzeug mit Senkrechtlandekapazität.

Wasp ist 257,3 m lang, 31,8 m breit und hat einen Tiefgang von 8,2 m. Zwei Getriebeturbinen liefern insgesamt 77.000 PS auf zwei Schrauben, die eine Höchstgeschwindigkeit von 24 kn und eine Wasserverdrängung von 40.532 ts ermöglichen.
 
Bewaffnung
 
2 NATO Sea Sparrow-Starter Mk 29
3 CIWS Phalanx Mk 15
2 25-mm Mk 38
8 MG 12,7 mm M2 

Der Bausatz

Hobby Boss ist ein Label in Trumpeters Muttergesellschaft. Trumpeter produzierte die USS Wasp LHD-1 erstmals mit Gallery Models (USA) und Revell Deutschland im größeren Maßstab 1/350. Der Kit kam gut an und nun legt Hobby Boss den Bausatz als Formenneuheit  in der Version 1/700 nach. Bisher gab es von dieser Trägerklasse nur die etwas antiquierten Bausätze von Revell in 1/700. Rumpfober- und -unterteil, das Trägerdeck, 21 Klarsicht-Spritzlinge, 15 Gussäste aus grauem Polystyrol, 3 Fotoätzeil-Platinen, 2 Decalbögen, ein Displayständer und eine Bau- und Bemalungsanweisung erwarten den Modellbauer gut verpackt in einer stabilen Box. Der Bausatz ist mit ca. 600 Teilen sehr umfangreich. Alle Teile sind sauber ausgeformt, der Guss auf dem Stand der Zeit.

Der Rumpf ist in Höhe der Wasserlinie zweigeteilt, eine Wasserlinienplatte fehlt allerdings und der Bugwulst liegt als separates Teil bei. Von der Form und den Abmessungen her ist der Rumpf für den Maßstab 1/700 korrekt wiedergegeben. Der Rumpf punktet mit guten Details, seitlich sind Markierungen für die Catwalks angegossen, die dem Bausatz komplett als Fotoätzteil beiliegen.

 

Rumpf Rumpf Rumpf
 
Das Flugdeck hat als auffälligstes Merkmal die obligatorischen Zurrpunkte (Tie-down points), die allerdings etwas zu markant ausgefallen sind. Die Insel liegt gut detailliert in einem Teil vor. Spritzling A enthält den Bugwulst, Teile für das Heckportal, Beiboote, Wellen, Aufzugsplattformen, SPS-67-Radar, das SATCOM-Radom. Das SPS-49-Radar wirkt in der Plastikversion wenig und liegt als Fotoätzteil bei.
 
Flugdeck Insel Spritzling A
 
Spritzling B liegt in doppelter Ausführung vor und enthält ebenfalls Radome und Antennen, Teile für die Phalanx-CIWS-Schnellfeuerkanonen, die SAM "Sea Sparrow", RIM-116A-Starter, Anker, Antennen, Rettungsinseln. In Spritzling C sind Teile für die Insel, Plattformen für Insel, Heck, Mastteile enthalten. D enthält ebenfalls Teile für die Insel, Tacan-Antennen, Aufbautenwände, Plattformen.
 
Spritzling B Spritzling C Spritzling D
 
Links im Bild die Spritzlinge H + J, die jeweils doppelt vorhanden sind. H enthält die Teile für das Landungsboot Typ LCU, J Teile für weitere Landungsfahrzeuge und Panzer vom Typ AAVP-7, M1A1 und M60A3. Die Spritzlinge K + L rechts im Bild sind auch jeweils zweifach dabei mit Teilen für LCAC und Teilen für Transportfahrzeuge für das Flugdeck.
 
Spritzlinge H + J Spritzlinge K + L 
 
Das Bordgeschwader liegt in 21 Spritzlingen aus komplett klarem Polystyrol bei. Hierbei gibt es allerdings sehr viele Modellbauer, die das Bordgeschwader aus grauem Kunststoff aus Gründen der besseren Verarbeitung vorziehen. Ein besonderer Pluspunkt ist also bei den Klarsicht-Spritzlingen nicht zu sehen. Der SH-60F rechts im Bild ist 4x vorhanden, aber unter Fachleuten eher untypisch für diese Schiffsklasse. Hier wäre der Bell UH-1 passender gewesen. Der CH-53E ist ebenfalls 4 x vorhanden.
 
 
Der AH-1W liegt 1 x bei, der AV-8B 2x, der MV-22 wieder 4 x. Sämtliche Klarsichtteile sind dem Original recht gut nachempfunden.
 

 

 Die Fotoätzteile

Die dem Bausatz beiliegenden drei Fotoätzteil-Platinen sind von sehr guter Qualität und enthalten reliefgeätzte "Catwalks" mit Relings, ein reliefgeätztes Namensschild für das Display sowie fotogeätzte Teile für das SPS-49 Luftraum-Such-Radar und das SPS-67 Such- und Navigationsradar. Eine bessere Version des SPS-49 hab ich bisher nur von GMM gesehen.
 
Fotoätzteile Fotoätzteile Fotoätzteile

 

Decals 

Die beiden Decalbögen sind versatzfrei und sauber gedruckt. Enthalten sind Markierungen für das Flugdeck, Warning-Circles, die Schiffskennung, Wasserstandsmarkierungen. Im kleineren Decalbogen sind Abziehbilder für die Landungsboote und das Bordgeschwader enthalten.
 

 

Die Anleitung

Die Bauanleitung liegt "trumpetertypisch" in Heftform vor. Insgesamt 43 Baustufen auf 12 Seiten verteilt führen den fortgeschrittenen Modellbauer relativ sicher zum Ziel, so dass hier kaum Fragen offen bleiben dürften. Angesichts der Komplexität des Baus wäre der Anfänger hierbei jedoch überfordert. Die Bemalungsanweisung besteht aus einem beidseitig bedruckten farbigen DIN-A-4-Blatt mit dem Farbschema der USS Wasp und des Bordgeschwaders mit Landungsbooten. An Farben wird auf das Farbsortiment von insgesamt fünf Hersteller wie Gunze, Vallejo, Model Master, Tamiya, Humbrol eingegangen.
 
Bauplan Bauplan Bauplan
Farbschema Farbschema 

 Quellen

  • Stefan Terzibaschitsch: Seemacht USA Band 2, Bechtermünz Verlag, 1997
  • Chris Chant: Kriegsschiffe heute, Motorbuch Verlag, 2006

 Fazit

Ein sehr gut detaillierter Bausatz und dies zu auch zu einem beeindruckend guten Preis- Leistungsverhältnis. Aufgrund der Komplexität ist der Kit allerdings weniger für den Anfänger gedacht als für den Enthusiasten, der auf dem Zubehörmarkt auch alternative Fotoätzteile und Relings finden wird.

alt uneingeschränkt empfehlenswert

Jörg

 

Wir danken Glow2B für das Bausatzmuster