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Modell:USS Lassen DDG-82
Hersteller:HobbyBoss
Maßstab:1/700
Material:Spritzguss, Fotoätzteile,Decals
Art.Nr.:83412
Preis:21,95 €

Das Original

Die Lenkwaffen-Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse wurden als mit Gasturbinenantrieb ausgerüstete Ablösung für Lenkwaffenzerstörer der Farragut-Klasse und der Lenkwaffenkreuzer der Leahy- und Belknap-Klasse konzipiert. Ursprünglich sollten sie billiger und weniger kampfkräftig sein als die Ticonderoga-Klasse, aber im Verlauf der Konstruktion entwickelten sie sich zu überaus kampfkräftigen Vielzweck-Kriegsschiffen, in die man moderne Waffensysteme einbaute.

USS Arleigh-Burke DDG-51 war das erste große Kriegsschiff der U.S.Navy mit Tarnkappeneigenschaften. Ursprünglich waren sie zum Einsatz gegen sowjetische Flugzeuge, Lenkwaffen und U-Boote vorgesehen. Jetzt werden diese starken Zerstörer in Gebieten mit hohem Gefährdungsgrad für die Flugabwehr, U-Jagd, Kampf gegen Schiffsziele und Angriffseinsätze genutzt.

Ein neues Rumpfprofil mit V-förmigem Unterwasserschiff sorgte dafür, dass die Schiffe auch bei schlechten Seeverhältnissen schnell fahren können und sehr gut seegängig sind. Die Schiffe sind hauptsächlich aus Stahl gebaut, nur die Masten sind aus Aluminium, um Gewicht zu sparen. Alle wichtigen Teile des Schiffes wie Maschinenanlage und Operationszentrale haben eine Panzerung aus Kevlar erhalten.

Das Radar AN/SPY-1D sorgt beim AEGIS-System für deutlich schnellere Ortung und ist unempfindlich gegen feindliche elektronische Gegenmaßnahmen (ECM). Das AEGIS-System kann mit allen bekannten Bedrohungen durch Lenkwaffen fertig werden. Ein konventionelles Radar mit sich drehender Antenne kann das Ziel immer nur dann erkennen, wenn sich der Radarstrahl bei seiner Drehung um 360 Grad darauf richtet. Danach braucht man ein spezielles Zielführungsradar, um das Ziel zu bekämpfen. Im Gegensatz dazu vereint das AEGIS-Radar beide Funktionen in einem System. Die vier starren Antennenpaneele des SPY-1D senden gebündelte elektromagnetische Strahlen gleichzeitig in alle Richtungen. In Echtzeit können tausende Ziele verfolgt und die von ihnen ausgehende Bedrohung analysiert werden. Auf dieser Grundlage liefert das System der Schiffsführung Entscheidungsvorlagen , um Dutzende dieser Ziele nach Reihenfolge ihrer Priorität vollautomatisch mit der Hauptwaffe Standard-Missile 2 zu bekämpfen. Für die Flugabwehr im Nahbereich verfügen die Schiffe über das System CIWS Phalanx.

Bisher wurden 62 Schiffe gebaut - Arleigh Burke DDG-51 bis DDG-112 Michael Murphy - und weitere fünf Schiffe sind bestellt.

Ein Kritikpunkt an der ursprünglichen Konstruktion war das Fehlen eines Hangars für einen Bordhubschrauber, obwohl die ersten 28 Einheiten ein Flugdeck haben, auf dem ein Hubschrauber Sikorsky SH-60 landen und starten kann. Die Version Flight IIA (ab Oscar Austin DDG-79) bekam dann aber einen Hangar mit zwei Toren, ein vergrößertes Senkrechtstartsystem VLS, eine neue Bordkanone Kal. 127 mm (erst ab Roosevelt DDG-80), verbesserte Fernmeldeanlagen sowie eine Verlängerung des Schiffskörpers um 1,53 m. Durch Verwendung von leichteren Stahlsorten wurde das dadurch entstandene Mehrgewicht und die Gefahr einer höheren Toplastigkeit kompensiert. Das nach achtern gerichtete SPY-1D-Radar des AEGIS-Systems wurde 2,44 m höher angebracht. Diese Flight IIA-Variante wird auch als Oscar-Austin-Klasse bezeichnet.

Bei späteren Versionen, genauer ab Block V (Mustin DDG-89), wurden die Schornsteinauslässe verkleidet. Die CIWS Phalanx Mk 15 wurden durch ESSM (Envolved Sea Sparrow Missile) ersetzt. Allerdings wurde ab Halsey DDG-97 der achterne Phalanx wieder eingebaut. Ein Teil der Schiffe, DDG-91 Pickney bis DDG-96 Bainbridge, erhielten Steuerbord einen Hangar für eine RMS-Minensuchdrohne. Ab Preble DDG-88 erhielten die Schiffe das neue AEGIS-Radar SPY-1E.

USS Lassen DDG-82 lief 1999 bei Ingalls Shipbuilding vom Stapel und wurde 2001 in Dienst gestellt. Sie ist 155 m lang, 20,4 m breit und verdrängt voll beladen 9.200 t. Der Antrieb über vier Gasturbinen erzeugt über zwei Wellenpropeller insgesamt 100.000 Wellen-PS und ermöglicht eine Geschwindigkeit von 32 Knoten.

Bewaffnung

1 x 12,7 cm L/62 Mk 45 Mod. 4
4 x 1,27 cm Mk 2 MGs

2 x Mk 38 2,5-cm-Bushmaster MGs
96 (1 x 32, 1 x 64) x VLS Mk 41 ( für RIM-66 SM-2, VL-ASROC, BGM-109 Tomahawk, ESSM)
2 x Phalanx CIWS

2 x Mk 32 Drillings-Torpedorohre
2 x SH-60 Seahawk Bordhubschrauber

Der Bausatz

Nach Bausätzen der Arleigh Burke DDG-51, Cole DDG-67 und Hopper DDG-70 bringt der chinesische Hersteller HobbyBoss, ein Label in Trumpeters Muttergesellschaft, nun einen Bausatz eines Lenkwaffenzerstörers der Oscar-Austin-Klasse, Version Flight IIA, auf den Markt. Eine weitere Variante, die USS Momsen DDG-92, ist für Juli 2013 angekündigt.

Der Bausatz bietet sowohl eine Wasserlinien- als auch eine Vollrumpf-Option. Spritzgusstechnisch auf dem aktuellen Stand der Zeit ist die Gratbildung relativ gering, Formenversatz ist nicht feststellbar. Die Proportionen und Abmessungen in Länge und Breite entsprechen dem Vorbild der Oscar-Austin-Klasse. Hinsichtlich der Detaillierung punktet auch diese Version in hohem Maße.

Insgesamt sind diese vier aktuellen Bausätze der Arleigh-Burke-Klasse von HobbyBoss eine deutliche Verbesserung gegenüber den relativ in die Jahre gekommenen Bausätze von Pit-Road und Dragon im gleichen Maßstab, die zum Teil auch fehlerhaft waren.

Rumpf Rumpf Rumpf

Sehr gute Details und korrekte Abmessungen haben auch die Teile für den Hangar, das Brückendeck, die Kommandobrücke und die Schornsteine. Ensprechend dem Original erweitert sich das Hangardeck über die Länge bogenförmig nach oben, wie man bei der Passprobe weiter unten in der Bausatzvorstellung auch deutlich erkennen kann. Der zapfenförmige Anguss an manchen Bauteilen läßt sich problemlos entfernen.

Aufbauten

Spritzling A enthält das SQS-53C LF-Bugsonar, Wellenböcke, Schrauben, Ruder, den korrekten Danforth- und Patent-Anker, Sensoren, Mastteile und Unterbauten für die Systeme zur elektronischen Kampfführung.

In zweifacher Ausführung liegt Spritzling B bei. Enthalten sind das korrekte System zur elektronischen Kampfführung SLQ-32(V)3, Phalanx CIWS und Nulka-Störkörperwerfer, die bei USS Lassen neuderdings auf einer zusätzlichen Plattform am vorderen Schornstein montiert sind. Diese Plattform liegt dem Bausatz allerdings nicht bei. Weiterhin finden sich hier Sliding Padeyes (Baum für die Seeversorgung), Satellitenantennen, Bushmaster MG, 1,27-cm-MG, AN/SPG-62-Feuerleitradar für Standard SM-2 und Beiboote. Die Harpoon-Starter werden bei der Flight IIA-Version nicht gebraucht. Bei AN/SPG-62 fehlen Details an den Schirmen. Diese Schirme kann man wiederum durch Teile aus einem Pit-Road Bausatz ersetzen.

Spritzling F enthält das Helikopter-Deck, die Brücke, den neuen Geschützturm für das 12,7-cm-Geschütz, Antennen, die Kräne für die Beiboote sowie eine Drohne des Remote Minehunting Systems von Lockheed und einen Schornstein mit verkleideten Auslässen. Diese beiden Teile werden für die angekündigte Flight IIA-Version der USS Momsen DDG-92 gebraucht.

Spritzling F Spritzling F Spritzling F

Die Teile für die SH-60 Seahawk-Helikopter sind als Klarsichtteil ausgeführt, was für den Modellbauer an sich nicht besonders vorteilhaft ist. Klarsicht-Spritzlinge sind relativ spröde und bedürfen bei der Verarbeitung besonderer Vorsicht. Die Teile selbst sind gut geformt und von den Proportionen her auch stimmiger als bei den alten Bausätzen.

Beim Zusammenbau wird es nicht ohne Nacharbeiten gehen. Zwar sind die Teile relativ passgenau, im Bereich der Brücke und des Hangars sind jedoch Spachtel- und Schleifarbeiten notwendig, um einen sauberen Übergang zum Rumpfteil erzielen zu können.

Die Fotoätzteile

Die beiligenden kleinen Fotoätzeil-Platinen beinhalten Teile für die VLS-Starter, Relings (die man besser durch Teile anderer Hersteller ersetzten sollte), SPY-1-Radarantennen, Mastplattformen, Netze für das Helikopter-Deck, Rahen und Mastteile, die in der Fotoätzteil-Ausführung zu flach sind. Rotorblätter für die Bordhubschrauber fehlen. Diese Teile kann der Modellbauer jedoch problemlos ergänzen.

Decals

Der Decal-Bogen ist sauber und versatzfrei gedruckt, enthält Markierungen für das Helikopter-Deck, mehrere Schiffskennungen, Warnkreise, Flaggen, Schiffswappen und weitere Decksmarkierungen.

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Die Anleitung

Der Bauplan führt den Modellbauer in acht übersichtlichen Baustufen sicher zum Ziel. Das Farbschema bezieht sich auf das Sortiment von insgesamt fünf Herstellern.

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Farbschema

Quellen

Fazit

Gegenüber dem alten Dragon-Bausatz der USS Mustin DDG-89, der eine fehlerhafte Flight IIA-Variante darstellte, ist dieser neue Bausatz der Oscar-Austin-Klasse von HobbyBoss eine dramatische Verbesserung. Hier punktet HobbyBoss deutlich in hohem Maße. Schon aus dem Kasten gebaut kann man ein recht ansprechendes Modell bauen. Der Enthusiast kann sein Modell mit Fotoätzeilen beispielsweise von FlyHawk und GMM sehr gut aufwerten. Verbesserungswürdig sind die Schirme für das AN/SPG-62-Feuerleitradar und die Rahen. 

alt sehr empfehlenswert

Jörg