Modell: Japanese Submarine I-58 at Completion
Hersteller: AFV Club
Maßstab: 1:350
Material: Polystyrol / Ätzteile
Art.Nr.: SE 73507
Preis: 25,90 (moduni)
Das Original
Im Zuge des sich abzeichnenden 2. Weltkrieges entwarf die IJN im November 1941 einen Produktionsplan für U-Boote, um die unzureichende Anzahl zu erhöhen.
Darin vorgesehen war der Bau des Kreuzer-U-Boot-Typs B mod 2. Diese Variante glich im Prinzip den vorangegangenen Typen B und B mod 1, allerdings mit vereinfachtem Produktionsaufwand. Im Laufe des Krieges wurden die Versorgungslage und die Produktionsbedingungen immer schlechter. Um dem Rechnung zu tragen, wurde auf den Booten dieses Typs schwächere Motoren eingebaut. Dadurch verringerten sich die Höchstgeschwindigkeiten im aufgetauchten und getauchten Zustand. Im Gegensatz dazu konnte die Reichweite durch eine vergrößerte Bunkerkapazität und durch die sparsameren Motoren erhöht werden. Außerdem verwendete man zum Bau eine andere Stahlsorte und der Druckkörper wurde aus dickeren Platten geschweißt, wodurch eine Standardtauchtiefe von 100m möglich war.
Im Gegensatz zu den Vorgängerbooten führte der Typ B mod 2 19 anstatt 17 Torpedos. Außerdem war ein zweites Typ 22 Oberflächenradar installiert.
Nur drei (I-54, I-56 und I-58) der ursprünglich geplanten 7 Boote wurden zwischen März und September 1944 gebaut. Im November 1944 wurden I-56 und I-58 umgerüstet, um die bemannten Torpedos vom Typ „Kaiten“ zu transportieren.
Typverdrängung: 2607 ts aufgetaucht / 3688 ts getaucht
Länge: 108,70 m
Breite: 9,30 m
Tiefgang: 5,20 m
Antriebsleistung: 4700 PS / 1200 PS
Geschwindigkeit: 17,7 kn / 6,5 kn
Fahrstrecke: 21000 sm bei 16 kn / 105 sm bei 3 kn
Bewaffnung: sechs 533 mm Torpedorohre, ein 25 mm Zwillingsgeschütz
Besatzung: 101 Mann
Quellen: AFV Club, Motorbuch Verlag: Erminio Bagnasco, U-Boote im 2. Weltkrieg, ISBN 3-613-01252-9
Der Bausatz
Der überschaubare Bausatzinhalt bietet einen an der Wasserlinie geteilten Rumpf, drei hellgraue Spritzlinge für das U-Boot an sich und einen transparenten für das Bordflugzeug. Ein kleiner Decalbogen und eine Ätzteilplatine runden alles ab.
Alle Teile sind versatz- und gratfrei gespritzt. Als nettes Gimmick wird der obere Bereich des Druckkörpers sowie der kleinere Druckkörper des Brückenaufbaus dargestellt. Leider wird man beim fertigen Modell davon nichts mehr sehen.
Die Steuer- und Tiefenruder am Heck sowie der Antennenmast und der Bordkran für das Schwimmerflugzeug sind als bewegliche Baugruppen vorgesehen. Optional können die vorderen Tiefenruder in ein- oder ausgefahrenem Zustand verbaut werden.
Ein Bausatz für sich ist das beiliegende Bordflugzeug vom Typ Yokosuka E14Y1 „Glen“. Aus je sieben Kunststoff- und Ätzteilen kann dieser Typ gebaut werden. Bei den Kunststoffteilen sind ebenfalls 2 Bomben enthalten. Leider fehlt hier im Gegensatz zum Bausatz des ebenfalls von AFV Club produzierten „I-19“ die Option, die Verstrebungen der Schwimmer durch geätzte Teile darzustellen.
Die Fotoätzteile
Auf der kleinen, sauber geätzten Platine finden sich teils optionale teils erforderliche Ätzteile. Die Reling und die Teile für das Bordflugzeug können verwendet werden, die Teile für das Katapult und den Bordkran müssen verbaut werden, da keine Alternative aus Kunststoff vorgesehen ist.
Es gibt die Möglichkeit die Fenster der Brückenfront zu ersetzen. Die Aufwertung des Flugzeuges geht soweit, dass selbst kleine Verstrebungen am Leitwerk durch entsprechende geätzte Leisten dargestellt werden können.
Weiterhin finden sich alle nötigen Bauteile für die Darstellung der Reling.
Decals und weitere Teile
Als Decals sind alle für das Flugzeug notwendigen Markierungen enthalten. Neben den „Hinomarus“ sind das die auf den Schwimmern aufgemalten Sicherheitshinweise für den Propellerflugkreis.
Für das Boot selber sind die am Turm angebrachten Hoheitsflaggen und die Namenszüge vorhanden. Leider findet sich keine Kriegsflagge, welche bei aufgetauchter Fahrt geführt wird.
Eine kleine Polykappe, um das Ruder beweglich zu gestalten, liegt ebenfalls bei.
Die Anleitung
Die Anleitung führt in elf Schritten zum Modell. Der Druck ist zwar etwas klein, aber ausreichend. Nachteilig ist dies nur etwas bei der Farbgebung am Ende. Ein Hinweis auf die Takelung ist nicht enthalten. Hier muss man sich am Deckelbild orientieren.
Für die Farbgebung wird auf die Paletten von Gunze Sangyo, Humbrol, Revell und Life Color verwiesen.
Fazit
AFV Club überrascht den Modellbauer immer wieder mit etwas ausgefalleneren Modellen. So auch hier. Stellen doch die flugzeugtragenden U-Boote der Kaiserlich Japanischen Marine eine Entwicklung im Unterseebootbau dar, welche zwar von vielen Marinen angedacht war, aber kaum umgesetzt wurde.
In gewohnter Qualität bekommt man hier für einen akzeptablen Preis neben dem I-400 von Tamiya ein weiteres sehr ansprechendes und exquisites Modell.
Allerdings wendet sich dieser Bausatz an den fortgeschrittenen bzw. professionellen Modellbauer, da doch einige Ätzteile, teils ohne Alternative, verbaut werden müssen. Dennoch ist er wegen den gegebenen Möglichkeiten und der Vorbildwahl
sehr empfehlenswert
Sven