FlyHawk: IJN Heavy Cruiser Takao 1942/44 Super Detail for Aoshima 1/700

Modell: IJN Heavy Cruiser Takao 1942/44 Super Detail for Aoshima
Hersteller: FlyHawk
Maßstab: 1/700
Material: Ätzteile, Messingrohre
Art.Nr.: FH 700035
Preis: 71,1 €

Das Original

Die Takao war das Typschiff der zweiten japanischen Klasse von Schweren Kreuzern, die auf der Basis des Washingtoner Flottenvertrages gebaut wurde.

In vielerlei Hinsicht ähnelte die Takao-Klasse der vorangegangenen Myoko-Klasse. Die auffälligste Veränderung gegenüber dieser Klasse war die massive Brücke. Die Schiffe fielen zu schwer aus, was in Kombination mit dem gewaltigen Brückenaufbau eine hohe Toplastigkeit und geringe Stabilität bewirkte. Deshalb wurde Takao und ihr Schwesterschiff Atago 1938-39 modernisiert. Die Schwesterschiffe Chokai und Maya wurden wegen des Kriegsausbruchs nicht entsprechend modernisiert. Maya erhielt einen Teil der Modifikationen bei Reparaturen 1943-44, Chokai erhielt sie nie.

Nach dem Umbau war Takao 203,76 m lang und 20,73 m breit. Voll beladen verdrängte sie 15875 t und hatte einen Tiefgang von 6,32 m. Ihre vier Turbinen leisteten 133 100 PS und wirkten auf vier Schrauben. Bei den Probefahrten nach dem Umbau erreichte Takao 34,25 kn.

Bewaffnung 1942
10 x 20,3 cm L/50 Typ 3 (in fünf Zwillingstürmen des E-Modells)
8 x 12,7 cm L/40 Typ 89 Model A-1 (vier Zwillingslafetten)
6 x 2,5 cm L/60 Typ 96 (sechs Zwillingslafetten)
16 x 61 cm Typ 93 Torpedos (vier Typ 92-Vierlingstorpedorohre plus acht Torpedos zum Nachladen)
2 Mitsubishi F1M2 Typ 0 Pete Bordflugzeuge
1 Aichi E13A1 Typ 0 Jake Bordflugzeug

Bewaffnung 1944
10 x 20,3 cm L/50 Typ 3 (in fünf Zwillingstürmen des E-Modells)
8 x 12,7 cm L/40 Typ 89 Model A-1 (vier Zwillingslafetten)
60 x 2,5 cm L/60 Typ 96 (sechs Drillingslafetten, sechs Zwillingslafetten, 30 Einzellafetten)
16 x 61 cm Typ 93 Torpedos (vier Typ 92-Vierlingstorpedorohre plus acht Torpedos zum Nachladen)
2 Aichi E13A1 Typ 0 Jake Bordflugzeuge

Takao wurde von 1927 bis 1932 auf der Marinewerft Yokosuka gebaut. 1938-39 erfolgte in Yokosuka der große Umbau. Nach Kriegsausbruch deckte sie die Ladungen in Malaysia und Borneo. Im März 1942 war an Operationen gegen alliierte Schiffsbewegungen südlich von Java beteiligt, wobei der Zerstörer USS Pillsbury versenkt wurde. Von März bis April 1942 erfolgte eine weitere Modernisierung, bei der die 12,7 cm-Zwillingsflaks eingebaut wurden. Takao nahm an den Seeschlachten bei den Ost-Salomonen am 24.8.1942 und bei Santa Cruz am 26.10.1942 teil. In der Dritten Seeschlacht bei den Salomonen (Seeschlacht von Guadalcanal) beschädigte sie zusammen mit anderen Schiffen das US-Schlachtschiff South Dakota und blieb unbeschädigt. Am 5.11.1943 wurde Takao von Dauntless-Sturzkampfbombern der USS Saratoga in Truk beschädigt und musste erneut nach Yokosuka, um dort repariert und modernisiert zu werden. Im Oktober 1944 gehörte Takao zu den Schiffen Vizeadmiral Kuritas, die die US-Invasion auf den Philippinen bekämpfen sollten. Im Auftakt der Seeschlacht bei den Philippinen wurde Takao am 23.10.1944 von zwei Torpedos des U-Boots USS Darter getroffen, wobei ein Teil der Kesselräume vollief bzw. das Ruder und die Steuerbord-Schrauben beschädigt wurden. Takao konnte schwer beschädigt entkommen. Nach Notreparaturen in Brunei wurde Takao nach Singapur verlegt, wo sie für den Rest des Kriegs in dem schwer beschädigten Zustand verblieb. In Unkenntnis ihres Zustandes wurde Takao und der ebenfalls schwer beschädigte Schwere Kreuzer Myoko von britischen Kleinst-U-Booten angegriffen. XE-3 legte ihre Ladungen am 31.7.1945 unter Takao, konnte diese aber nur beschädigen, aber nicht versenken. In diesem Zustand wurde Takao am 21.9.1945 britischen Kräften übergeben. Diese nutzten sie als Basis bis sie am 27.10.1946 in der Malacca-Straße versenkt wurde.

Der Bausatz

FlyHawk hat für den Aoshima-Bausatz der Takao für die Bauzustände von 1942 und 1944 einen umfassenden Zurüstsatz herausgebracht, der zur Superdetaillierung dienen soll. Der Satz sollte auch für das ähnliche Schwesterschiff Atago in vergleichbaren Bauzuständen geeignet sein, mit Einschränkungen eventuell auch für die Maya nach dem Umbau zum Flakkreuzer. In wie weit der Satz auch für den PitRoad (Skywave)-Bausatz der Takao geeignet ist, bleibt abzuwarten.

Enthalten sind acht Platinen speziell für die Takao:

Es finden sich hier nicht nur die üblichen Teile wie Katapulte, Kräne, Radarantennen, Scheinwerferplattformen, Davits, Fallreep, Relings und Teile für die Masten – wobei bei letzteren alle Mastplattformen und Verstrebungen dabei sind. Es finden sich z.B. auch das Flugdeck, zahlreiche weitere Plattformen inklusive Reling, Brückenfenster, Windabweiser für die Brücke der 1944-Version, Cockpits, Verstrebungen und Propeller für die Pete- und Jake-Bordflugzeuge, Decks und Teile für die Aufbauten der Beiboote, Hitzeschildpanzerungen für die 20,3 cm-Türme etc. etc. Die Hitzeschildpanzerung ist hier ein gutes Beispiel, wie umfangreich der Satz ist. Enthalten sind nicht nur die seitlichen Teile, sondern auch die Teile für die Turmdecke und Turmfront, die ich noch in keinem anderen Ätzteilsatz gesehen hatte.

Für die 20,3 cm-Türme liegen auch gedrehte Messingrohre bei:

Auch eine Platine für die Bereitschaftsmunitionskisten ist enthalten:

Interessant ist auch ein Satz für diverse Feuerleitinstrumente:

U.a. gibt es hier binokulare Ferngläser verschiedener Typen, Leitgeräte für die Scheinwerfer, Feuerleitgeräte für die 2,5 cm-Flak und die diversen Feuerleitinstrumente für die schwere Artillerie. Es bleibt abzuwarten, wie diese Teile wirken. Detaillierter als die Bausatzteile sind sie sicher, aber dafür gibt es natürlich das übliche Problem mit Ätzteilen dreidimensionale Strukturen nachzubilden. Das gilt z.B. auch für die weiter oben gezeigten Rahe.

Die Anleitung

Positiv hervorzuheben ist die umfangreiche Anleitung, die auf vier Seiten den Zusammenbau und die Positionierung der Teile zeigt.

Es findet sich nur wenig Text, der ist aber meist in chinesisch und englisch. Die Zeichnungen alleine sollten aber ausreichend sein.

Für die Bereitschaftsmunitionskisten und die Feuerleitinstrumente liegen zwei extra Seiten als Anleitung bei:

Für die Positionen der Munitionskisten und der Feuerleitinstrumente liegen keine Angaben bei (die in der Anleitung für die Feuerleitinstrumente beziehen sich auf den Aoshima-Bausatz der Fuso). Hier wird man also selbst recherchieren müssen. Eine mögliche Quelle ist The heavy cruiser Takao. The Anatomy of the ship series von Janusz Skulski.

Fazit

Dieser Zurüstsatz richtet sich an die Experten für 1/700-Superdetaillierung. Statt vieler einzelner Sätze dürfte hier schon (fast?) alles enthalten sein, was für ein sehr detailliertes Modell notwendig ist. Allerdings braucht es auch den Willen und die Geduld, um diesen Satz auch wirklich nutzen zu können – billig sind diese Teile nicht.

alt uneingeschränkt empfehlenswert

Lars Scharff und Ralf Schuster