Modell: German Battleship Scharnhorst 1943
Hersteller: FlyHawk
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol (Spritzguß), Ätzteile (Messing), Abziehbilder
Art.Nr.: FH 1148
Preis: 37,60 € bei NNT
Das Original
Das Schlachtschiff Scharnhorst war das Schwesterschiff der Gneisenau. Sie wurde am 7. Januar 1939 durch den damaligen Kapitän zur See Ciliax in Dienst gestellt. Als Schwesterschiff der Gneisenau unterschied sie sich nur unwesentlich von dieser. Lediglich in der Seitenansicht konnte man die Scharnhorst durch den weiter nach achtern gestellten Großmast erkennen. Der Lebenslauf dieses Schiffes unterschied sich in den Einsatzfahrten bis nach dem Kanaldurchbruch im Februar 1942 nicht von dem seines Schwesterschiffes.
Scharnhorst verlegte nach Nordnorwegen und war mit dem Schlachtschiff Tipitz unter dem damaligen Kampfgruppenchef Admiral Kummetz gegen Spitzbergen eingesetzt. Bei einem geplanten Angriff gegen den britischen Nordmeergeleitzug JW 55 B traf Scharnhorst am 26. Dezember 1943 auf die überlegenen Deckungsstreitkräfte dieses Konvois. Nach 14 Torpedo- und 13 35,6 cm Treffern und war das Schicksal des Schiffes besiegelt. Die Briten konnten schon damals ihre Artillerie effektiv mit Radar leiten. Unter großen Personalverlusten versank die Scharnhorst gegen 19.45 Uhr im Nordmeer auf Position 72°16´N , 28°41´O. Nur 36 Überlebende konnten geborgen werden. Der Kampfgruppenbefehlshaber, Konteradmiral Bey und der letzte Kommandant, Kapitän zur See Hintze, teilten das Schicksal ihres Schiffes.
Technische Daten:
Bauwerft Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven
Baunummer 125
Stapellauf 3.10.1936
Indienststellung 7.01.1939
Länge 235,40 m
Breite 30,00 m
Tiefgang 9,90 m
Besatzung 1968 Mann
Verdrängung standard 31.847 tons
max. 38.092 tons
Antrieb
12 Wagner-Hochdruck-Heißdampf-Wasserrohr-Kessel 3 Satz BBC Getriebeturbinen
Antriebsleistung 125.000 WPS (Konstruktion)
160.050 WPS (max.)
Geschwindigkeit 31,00 kn (Konstruktion)
31,65 kn (Meilenfahrt)
Reichweite 7100sm / 19 kn
Bewaffnung (1943)
9 x 28 cm L/54,5 C 34 in 3 Drillingstürme
8 x 15 cm L/55 C 28 in Doppeltürmen
4 x 15 cm L/55 C 28 in Einzellafetten MPL 35
14 x 10,5 cm L/65 C 33 in 7 Doppellafetten C 33
16 x 3,7 cm L/83 in 8 Doppellafetten C 30
20 x 2 cm L/65 C 38 in 5 Vierlingslafetten
10 x 2 cm L/65 C 38 in Einzellafetten
6 x 533 mm Torpedorohre in 2 Drillingssätzen
Der Bausatz
Nach dem Öffnen der Schachtel werden dicht geschichtete Teile sichtbar. 37 Spritzrahmen sind teilweise in zweier Gruppen und elf Einzelteile, jeweils in dünne Plastiktütchen eingeschweißt. Der Rumpf mit seinen vier Teilen ist extra in geschäumte Folie gewickelt und an den Enden nochmals umgeschlagen. Des weiteren sind ein Metallgewicht, eine Abdeckfolie, zwei kleine Ätzteilplatinen, ein kleiner Abziehbilderbogen und die Bauanleitung im Bausatz enthalten. Alle Teile sind perfekt verpackt und heil angekommen.
Beim Betrachten der filigranen Bauteile erschien es mir als hielt ich kleine Kunstwerke in den Händen. Wie kommt Kunst am besten zur Geltung – natürlich in einem Rahmen, und so spannte ich den Bogen weiter, dachte an einen großen Bilderrahmen in dem alle Teile des Bausatzes für den Betrachter aufgereiht sind. Man nehme einen exzellenten FlyHawk-Bausatz, klebe die Teile an eine Wand, rahme das Ganze ein und schon entsteht „exklusive Modellbaukunst“.
Nun zurück zu den physischen Tatsachen. Die superfeinen Teile haben im wahrsten Sinne des Wortes jedoch auch ihre Knackpunkte. Aufbauteile, Plattformen und Geschütztürme lassen sich leicht aus den Rahmen trennen, ebenso wie Teile, die nur an einem Punkt hängen. Schwieriger gestaltet sich die Aktion bei langen dünnen Teilen, die an mehreren Punkten angebunden sind oder leicht unter Spannung stehen, wie Masten, Rahen, Geschützrohre und andere. Auch Ätzteile verbiegen sich gerne bei falschen Trennpunkten. Scharfes Werkzeug ist hier unerlässlich! Trennen in der Plastiktüte kann den Frust über verlorene Teile verhindern.
Die große Anzahl der Spritzrahmen ist auf meinen Fotos etwas zusammen gefasst, jedoch nicht im Einzelnen dargestellt und bezeichnet.
Die Anleitung
Die Bauanleitung von FlyHawk in „Tapetenform“ ist wie üblich mit Darstellung der Bausatzteile, Piktogrammen und vielen dichtgepackten Skizzen versehen.
Eine Farbtabelle mit Angabe von Firmen und Mischungsverhältnissen ist auf Seite 3 unten zu finden und die Skizze mit dem Tarnanstrich auf Seite 4 oben. Die gelben Turmdecken finde ich in meinen Unterlagen allerdings nicht bestätigt.
Quellenhinweise
- Die deutschen Kriegsschiffe, Heinz Ciupa, Erich Pabel Verlag KG, Rastatt 1979
- Die Schlachtschiffe der Scharnhorst-Klasse Koop / Schmolke, Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1991
- German Naval Camouflage, Vol II, Leon / Asmussen, Seaforth Publishing, S. Yorkshire S70 2AS 2014 (siehe Buchbesprechung)
Fazit
Allein die Betrachtung der Bauteile lässt Freude aufkommen und die Vorstellung auf das fertige Modell verspricht zudem viel Modellbauspaß. Für den Einsatz eines Upgrade-Satzes muss sich der Modellbauer noch etwas gedulden. Die „Dickschiffe“ von FlyHawk sind eine echte Herausforderung für erfahrene Modellbauer, „Suchtpotential“ eingeschlossen. Ein großes Lob an die Leute von FlyHawk - weiter so.
sehr empfehlenswert
Reiner Vögel
Wir danken FlyHawk für das Bausatzmuster