Modell: U-Boat Type IIB (1943)
Hersteller: ICM
Maßstab: 1/144
Material: Polystyrol, Decals
Art.Nr.: S.010
Preis: ca. 15,95 €
Das Original
Der U-Boot-Typ II, auch "Einbaum" genannt, war ein Einhüllen-Küstenboot mit innen gelegener Hauptschnelltauchzelle. Mit ihm begann der Wiederaufbau der deutschen U-Boot-Waffe Anfang der Dreißiger Jahre. Maximale Einsatztauchtiefe war 120 m, die Schnelltauchzeit belief sich auf 25 - 35 Sekunden.
Dieser Typ war der erste, der nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland gebaut wurde. Er wurde von der 1931 -1933 nach einem deutschen Entwurf in Finnland gebauten Vesikko sowie vom Typ UB II von 1915 und dem Typ UF von 1918 abgeleitet.
Diese kleinen Boote waren stark und manövrierfähig. In den nachfolgenden Versionen (A, B, C, D) wurden mehrere Eigenschaften verbessert. Zum Beispiel erfuhr die Fahrstrecke eine deutliche Steigerung, die es der D-Version ermöglichte, im ersten Kriegsjahr im Atlantik zu operieren.
Nach 1941 wurde Typ II nicht mehr gebaut, an seine Stelle traten Hochseeboote. Während des Krieges operierten die Typ-II-Boote vorwiegend in deutschen Küstengewässern und 1939/40 im Englischen Kanal, sowie ab Sommer 1941 gegen die Russen in der Ostsee. Viele wurden als Schulboote eingesetzt. Mehrere Boote wurden über die deutschen Kanäle und die Donau ins Schwarze Meer gebracht, wo sie bis 1944 operierten. 1943 rüstete man U 57 und U 58 für Erprobungen mit dem Schnorchel aus. Im Kampf auf See gingen wenige dieser Boote verloren, die meisten von ihnen wurden durch Bombenangriffe vernichtet oder versenkten sich bei der Kapitulation selbst.
Breite: 4,08 m
Tiefgang: 3,90 m
Max. Tauchtiefe: 150 m
Verdrängung: Aufgetaucht 279 t/Getaucht 328 t
Antriebsleistung: Aufgetaucht 700 PS/Getaucht 360 PS
Geschwindigkeit: Aufgetaucht 13 kn/Getaucht 6,9 kn
Reichweite: Aufgetaucht 3.100 sm bei 8 kn/Getaucht 43 sm bei 4 kn
Bewaffnung: 2 x 20-mm-Flak-Kanone 65 C/30 und 5 Torpedos (oder 18 Minen)
Der Bausatz
Nach dem bereits erschienen U-Boat-Type IIB (1939) (siehe auch hier) legt der ukrainische Hersteller ICM nun mit dem U-Boat Type IIB (1943) eine absolute Formenneuheit vor.
Der Rumpf ist von den Abmessungen und den Proportionen her sehr gut wiedergegeben und punktet auch mit guten Details wie Schweißnähten und Flutschlitzen. Wiederholt fehlen die Torpedorohröffnungen. Versenkt dargestellt sind die seitlichen Empfänger der GHG- und die zwei Schwingermembranen der UT-Anlage. Beim Original war die GHG-Anlage jedoch keineswegs versenkt, was der Modellbauer jedoch mit etwas Aufwand korrigieren kann. Anhand der Flutschlitzkennung für den Typ II B ist der Rumpf entgegen der Bauanleitung nur dem Original von U 20 wie auf dem Kartonbild nahe.
Der Bausatz beinhaltet zwei Turmversionen mit vergrößerter Brücke und angebautem Wintergarten mit zusätzlicher 2-cm-Flak in Einzellafette für den Bau des Modells 1943.
Für U 20 ist die Turmversion rechts neben der Wintergartenreling korrekt. Auswerfermarken und leichte Sinkstellen sind nur auf den Turminnenseiten vorhanden. Beim Heraustrennen der Reling für den "Wintergarten" ist Vorsicht geboten, da die filigranen Streben leicht brechen. Enthalten sind auch Flaggenstöcke und das Fla-MG C7/30 mit Sockellafette.
Spritzling B unten rechts im Bild ist identisch mit dem Bausatz der Version von 1939. Die Netzsäge und der tonnenförmige Flak-Behälter werden für Variante von 1943 nicht benötigt. Beim Hauptdeck fehlen erneut seitliche kleine Löcher, die man auf diversen Zeichnungen gut erkennt, und die Poller stehen nach der Montage über die Deckskante hinaus. Enthalten sind weiterhin die Antriebsanlage, Anker, Ruder, Sehrohre, die 2-cm-Einzelflak für die Back, Funkpeilrahmen, Modellständer.
Decals
Der Decalbogen ist ohne Versatz sauber gedruckt und enthält Tiefgangsmarken, die Abzeichen für U 20 und U 23. Die Reichskreuze werden für diese beiden Versionen nicht benötigt.
Die Anleitung
Der Bauplan besteht aus zwei Blättern mit Teileübersicht, Montageanleitung und Farbschemen. Der Bau wird in 7 verständlichen Bauschritten gut dokumentiert. Aufgrund der Flutschlitzkennung ist für die Enthusiasten unter den Schiffsmodellbauern jedoch nur U 20 baubar. Beim Bemalungsplan wäre darauf zu achten, dass die Kommandotürme von U 20 und U 23 1943 nach dem Heft Vom Original zum Modell: Uboottyp II von E. Rössler jeweils ein dreiteiliges Farbmuster aus Dunkel- Mittel- und oben Hellgrau hatten. ICM gibt für die Lackierung die Farben von Model Master an.
Quellen
- Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg, Motorbuch Verlag 1997
Fazit
Mit dem U-Boot-Typ IIB in der Version von 1943 bietet ICM dem Schiffsmodellbauer ein weiteres Modell zur Ergänzung einer Sammlung von Unterseeboten der Deutschen Kriegsmarine. Einige Passungenauigkeiten sind mit wenig Aufwand schnell korrigiert. Aufgrund der Flutschlitzkennung wäre jedoch entgegen der Bauanleitung nur U 20 baubar.
empfehlenswert
Jörg