USS Salem Spezial
Modell: USS SALEM CA-139 Heavy Cruiser, 1949
Hersteller: Kombrig
Maßstab: 1/700
Material: Polyurethan (Resin), Fotoätzteile
Art.Nr.: 70399
Preis: 80,40 € (NNT Modell)
Das Original
USS Salem CA -139 ist ein amerikanischen Schweren Kreuzer der Des-Moines-Klasse. Salem ist das zweite von drei fertiggestellten Schiffen neben der USS Des Moines CA-134 und USS Newport News CA-138. Salem führte die damals neuentwickelten vollautomatischen vier 20,3- cm-Drillingstürme 8"/45 RF Mk 16. Diese Geschützbewaffnung machte die Des-Moines-Klasse zu den kampfstärksten jemals gebauten Schweren Kreuzern.
Äußerlich den Vorgängern der Oregon-City-Klasse ähnlich haben die Schiffe der Des-Moines-Klasse den vorgenannten die Disposition der Bewaffnung und der Feuerleitsysteme gemeinsam. Die Des-Moines-Klasse hat die Summe aller Kriegserfahrungen zum Inhalt und die Schiffe sind mit Ausnahme der Alaska-Klasse die größten Kreuzer, die jemals gebaut worden sind. Das gegenüber der Oregon-City-Klasse rund 4000 t höhere Gewicht ist vor allem durch die Einführung der oben beschriebenen vollautomatischen 20,3-cm-Drillingstürme bedingt und die erhöhte Wasserverdrängung kam einer verbesserten Panzerung zugute. Erstmals auf einem Schweren Kreuzer wurden auch serienmäßig die neu eingeführten 7,6-cm-Geschütze L/50 installiert. Zwei weitere Mk-37-Feuerleitgeräte verbesserten auf der Des-Moines-Klasse die Leistung der 12,7-cm-Flak, während hier erstmalig zur Feuerleitung der 20,3-cm-Artillerie die FLG Mk 54 verwendet wurden. Von der Des-Moines-Klasse wurden nur die drei vorbeschriebenen Schiffe gebaut, Neun weitere Kreuzer wurden bei Kriegsende 1945/1946 vom Bau suspendiert. Heute liegt die USS Salem als Museumsschiff in Quincy, Massachusetts vor Anker.
Salem ist 218,39 m lang, 23,2 m breit und verdrängte maximal 21.500 ts. Der Antrieb erfolgte durch 4 Schrauben mit je einer General Electric Dampfturbine mit insgesamt 120.000 PS, die eine Maximalgeschwindigkeit von 33 kn ermöglichten.
Bewaffnung
9 x 20,3 cm-L/55 - Mk 16
12 x 12,7 cm-L/38 - Mk 32
24 x 7,6 cm-L/50 - Mk 32
Der Bausatz
Im beliebten Sammlermaßstab 1/700 gab es bisher nur den wenig ansprechenden Bausatz der Salem von Iron Shipwrights. Die russische Modelbaumanufaktur Kombrig legt nun einen neuen Bausatz des Schweren Kreuzers im gleichen Maßstab vor. Und das in bemerkenswert guter Gussqualität mit sehr guten Details. Das auf dem Kartonbild angegebene Datum 1949 entspricht allerdings nicht dem Bauzustand des vorliegenden Bausatzes. Tatsächlich entspricht das baubare Modell jenem ab etwa 1955 mit SPS-12 und SPS-8A.
Offenbar hat man auch die Kritik hinsichtlich der Verpackung zur Kenntnis genommen, denn der Bausatz kommt in einem stabilen Karton gut verpackt zum Modellbauer. Wäre der Rumpf wie bei der Konkurrenz jetzt noch in Luftpolsterfolie gewickelt, dann wäre die Verpackung perfekt. Alle weiteren Bauteile sind sorgfältig in mehrere Kunststoffbeutel gepackt und nicht wie früher in ein einzelnes kleines Plastiktütchen gezwängt.
In bekannt guter Kombrig-Qualtiät präsentiert sich schon das Rumpfteil mit der richtigen Form, den richtigen Abmessungen, absolut plan und ohne sichtbare Blaseneinschlüsse und Sinkstellen. Gut wiedergegeben sind der Panzergürtel und die feine Plankenstruktur des Hauptdecks. Seitlich der Decksaufbauten befinden sich acht quadratische Aussparungen für die Unterbauten der Flakwannen. Viele Decksdetails wie Poller, wasserdichte Schotten, der hauchfeine Splitterschutz für die Flakwanne im Bugbereich sind bereits mit angeformt. Das Rumpfteil an sich kann man durchaus schon als Meisterwerk des Formenbaus bezeichnen.
In einem dünnen Trägerfilm (0,2 mm) finden sich links im Bild alle wesentlichen Bauteile für den Aufbau der Kommandobrücke, acht Wannen für die 7,6-cm-Flak mit hauchdünnem (0,3 mm) Splitterschutz, eine Plattform für das achtere Mk37-Feuerleitgerät und das Tor für den Seeflugzeug-Hangar. Alle Teile von hervorragendem Guss. Die Bildmitte zeigt die drei 20,3-cm-Drillingstürme Mk 16 der Hauptartillerie, die von der Form her und mit anmodellierten "Blastbags" überzeugen und die sechs 12,7-cm-Zwillingstürme Mk 32 sowie Teile für die dazugehörigen Mk-54- und Mk-37-Feuerleitgeräte. Mk 54 war nur auf den drei letzten Kreuzern der Des-Moines-Klasse installiert. Weiterhin die Teile für die 7,6-cm-Flak. Rechts im Bild die Geschützrohre für die Drillings- und die Doppeltürme, die man besser durch gedrehte Teile ersetzen sollte, die Säulen für die Mk-56-Feuerleitgeräte sowie Unterbauten für die Plattformen der Salutgeschütze. Die Rohrteile für die 7,6-cm-Flak sind gut wiedergegeben. Einige der hauchfeinen Resinrohre sind bereits abgebrochen und müssen ersetzt werden.
Links im Bild der gut detaillierte Schornstein mit filigranen Rauchabzügen, die vier Unterbauten für die Mk 37- und Mk 54-FLG und die beiden Teile für den Fockmast und den achteren Mast. Diese konischen Resinteile sollte man besser durch gedrehte Messingteile ersetzen, da sie in dieser Form wesentlich stabiler sind. In der Bildmitte die Rettungsflöße, die eigentlich an den Geschütztürmen angebracht waren, die nummerierten Sockel für die Flak-Unterbauten. Rechts im Bild zur Probe eingesetzt und sehr passgenau.
Die Beiboote links im Bild sind sehr gut dem Original nachgebildet und für den Maßstab noch hervorragend detailliert. Darunter Resin-Teile für die Körbe mit den selbstaufblasbaren Rettungsbooten. Rechts die Mk 56 FLG. Der Sikorsky HO3S-1 (H-5) ist von der Form her richtig, jedoch von der Detaillierung nicht besonders ansprechend. Der andere Heli ist eine Piasecki HUP (H-25) Retriever.
Die Fotoätzteile
Dem Bausatz liegt eine kleine Messingplatine in relativ guter Qualität bei. Enthalten sind in der Platine Brückenfenster, Brückendach, der gelungene Bordkran, Schutzkörbe für die Drillingstürme. SPS-12- und SPS-8A-Radar könnte man allerdings durch die wesentlich besseren Teile von
Lion-Roar ersetzen. Weiterhin Schraubenschutz, Bootsdavits,Teile für die 12,7-cm-Doppeltürme, Kabelrollen, Rotorblätter, Unterbauten für das Salutgeschütz sowie Teile für das Mk 25 Feuerleitungs-Radar. Eine gesonderte Platine für Relings liegt nicht bei. Hier ist Eigeninitiative erforderlich. Relings für die moderne US-Navy bieten GMM, Flyhawk oder Lion-Roar.
Im Gegensatz zu den Platinen anderer Hersteller sind sämtliche PE-Teile ohne Nummerierung.
Die Anleitung
Der Bauplan besteht aus drei beidseitig bedruckten DIN-A-4-Blättern. Blatt 1 zeigt eine allgemeine Teileübersicht, sowie eine Seitenansicht der Salem aus dem Warship Pictorial 8 mit Schiffsdaten in russischer Sprache. Der andere Teil der Anleitung gliedert sich in die Baustufen 2-5. Hier fehlt eine grundsätzliche Teilenummerierung. Gekennzeichnet sind nur die Unterbauten für die Flakwannen. Der Bauplan mit kleinen Untergruppen stellt für Kombrig im Gegensatz zu früheren Bauplänen schon einen erheblichen Fortschritt dar. Hier kann der erfahrene Modellbauer den Gesamtbau an sich gut nachvollziehen. Ohne zusätzliches Informationsmaterial anhand von Zeichnungen und Fotos wird man allerdings auch hier nicht auskommen. Farbangaben fehlen, so dass der Modellbauer hier recherchieren muss. Für Rumpf und Aufbauten gibt das
Warship Pictorial 8 beispielsweise für die Version 1955 5-H Haze Gray an.
Quellen
Fazit
Mit dem brandneuen und hervorragend umgesetzten Bausatz der USS Salem CA-139 schickt die russische Modellbaumanufaktur Combrig Models den nicht mehr zeitgemäßen Bausatz von Iron Shipwrights im gleichen Maßstbab in Rente. Schon die stimmige und hervorragende Gussqualität des Rumpfteils und die sehr gute Detaillierung machen diesen Bausatz
sehr empfehlenswert
Jörg