
Modell: Hornet (Havock-class) Destroyer, 1894
 Hersteller: Kombrig
 Maßstab: 1/700
 Material: Resin
 Art.Nr.: 70513
 Preis: 13,40 € bei NNT

Modell: Hardy (Hardy-class) Destroyer, 1895
 Hersteller: Kombrig
 Maßstab: 1/700
 Material: Resin
 Art.Nr.: 70513
 Preis: 13,40 € bei NNT

Modell: Hardy (C-class) Destroyer, 1900
 Hersteller: Kombrig
 Maßstab: 1/700
 Material: Resin
 Art.Nr.: 70513
 Preis: 13,40 € bei NNT
Das Original
Anfang der 1890er Jahre hatte sich der Kriegsschiffbau des 19. Jahrhunderts mit Eisenschiffen, Dampfantrieb, Panzerung, Torpedos und wasserdichten Abteilungen entwickelt und durchgesetzt. Der schnelle Fortschritt der Waffentechnik wie Artillerie und Torpedos, Panzermaterial und Geschwindigkeit aller Kampfschiffe ließ die Gefechtsentfernungen im Artilleriekampf stark anwachsen, wodurch es immer schwieriger wurde, den gepanzerten Gegner niederzukämpfen und Torpedos ins Ziel zu bringen.
In der englischen Marine erfolgte die entscheidende Weichenstellung durch den 3. Seelord Konteradmiral John A. Fisher. Nach der Vorplanung entschied sich die Royal Navy für das Konzept des großen Torpedobootes als Torpedobootszerstörer (allgemein Zerstörer). Bei der Vergabe der ersten sechs bewilligten Aufträge (1892/93) war die britische Admiralität bemüht, die Fertigung der Prototypen an leistungsfähige Firmen zu vergeben: Thornycraft, Yarrow und Laird. Als Vorgaben gab es nur die Geschwindigkeit von 26 bzw. 27 Knoten und eine Walback, somit entstanden ähnliche aber doch verschiedene Prototypen.
Die Ergebnisse der Prototyp-Schiffe beeindruckten die Admiralität und so wurden nochmals 36 Fahrzeuge ausgeschrieben. Insgesamt waren 14 Werften an dieser Aktion beteiligt. Die Grundanforderungen wie Geschwindigkeit, Bewaffnung, Bunkerinhalt und Besatzungsstärke waren für alle gleich (27-Knoter mit Walback) und so hatten alle bei der Bauausführung freie Hand.
Später gab es auch eine Einteilung in Klassen:
- A 27-Knoter mit Walback
- B 30-Knoter mit Walback und vier Schornsteinen
- C 30-Knoter mit Walback und drei Schornsteinen
- D 30-Knoter mit Walback und zwei Schornsteinen
Technische Daten der Originale
HMS Hornet
Hornet war das zweite Schiff der Prototypenserie, doch unterschied es sich vom Schwesterschiff HMS Havock sowohl innen wie außen.
Bauwerft:		Yarrow & Co. Ltd., Poplar, London
 Typ:			Versuchsschiff mit 4 Schornsteinen
 Kiellegung:		Feb. 1892 - Stapellauf:		23.12.1893 - Fertigstellung:	Juli 1894
 Verbleib:		Okt. 1909 zum Abbruch verkauft
Länge  oa:			  56,39 m
 Länge  pp:			  54,86 m
 Breite:				    5,64 m
 Tiefgang:			    1,60 m
 Besatzung:			   43 Mann
 Verdrängung: Standard	240 tons, maximal		279 tons
 Antrieb:			8 Yarrow Wasserrohrkessel, 2  3-Zylinder-Expansions-Dampfmaschinen
 Antriebsleistung:		3783 PSw
 Geschwindigkeit:		27 kn
Bewaffnung:	
 1 x  6,6 cm
 3 x  5,7 cm
 1  Bugtorpedorohr  45,7 cm
 2  Decktorpedorohre achtern  45,7 cm
HMS Hardy
Bauwerft:		Doxford & Sons, Sunderland
 Typ:			27 kn Versuchsschiff mit 3 Schornsteinen und Walback
 Kiellegung:		04.06.1894 - Stapellauf:		16.12.1895 - Fertigstellung:	Aug. 1896
 Verbleib:		Nov. 1911 zum Abbruch verkauft
 Länge  oa:			  61,04 m
 Länge  pp:			  59,74 m
 Breite:				    5,79 m
 Seitenhöhe:			    3,50 m
 Besatzung:			   53 Mann
 Verdrängung: Standard	260 tons, maximal		325 tons
 Antrieb:			8 Yarrow Wasserrohrkessel, 2  3-Zylinder-Expansions-Dampfmaschinen
 Antriebsleistung:		4200 PSw
 Geschwindigkeit;		27 kn, max.		28,7 kn
Bewaffnung:			
 1 x  7,6 cm
 5 x  5,7 cm
 2  Decktorpedorohre achtern  45,7 cm
HMS Albatross
Bauwerft:		Thornycroft, Chiswick
 Typ:			Versuchsschiff  für 33 kn mit 3 Schornsteinen
 Kiellegung:		27.11.1896 - Stapellauf:		19.07.1898 - Fertigstellung:	Juli 1900
 Verbleib:		Juli 1920 zum Abbruch verkauft
 Länge  oa:			  69,19 m
 Länge  pp:			  68,58 m
 Breite:				    6,57 m
 Tiefgang:			    2,59 m
 Besatzung:			   68 Mann
 Verdrängung: Standard	380 tons, maximal		485 tons
 Antrieb:			4 Thornycroft Wasserrohrkessel, 2  3-Zylinder-Expansions-Dampfmaschinen
 Antriebsleistung:		7788 PSw
 Geschwindigkeit:		31,55 kn, max.		32,29 kn
Bewaffnung:			
 1 x  7,6 cm
 3 x  5,7 cm
 2  Decktorpedorohre einzeln  45,7 cm
Der Bausatz
Mit dieser neuen Serie von Zerstörern (siehe auch die Besprechungen der Spitfire und S 90) aus der Zeit um 1900 bietet uns Kombrig die Möglichkeit, eine Entwicklungsreihe oder den Vergleich mit Zerstörern anderer Nationen, wie Russland, Japan und Deutschland, darzustellen.
Die Linien der Schiffe sind ausgezeichnet wiedergegeben. Die Resinteile sind von höchster Qualität und erstaunlich filigran. Natürlich sind die Spuren des 3D-Druckers unter der Lupenlampe sichtbar. Wer sich an diesen feinen Linien am Rumpf stört, kann sie mit dem Skalpell oder einem Schleifstick noch entfernen. Die kleinen Löcher auf Deck, wie mit einer spitzen Nadel gestochen, dienen wohl als Ankerpunkte für die Verspannung von Mast, Schornsteinen, Reling oder Strecktauen. Sie sind bei allen Modellen vorhanden und auch in der Bauanleitung sichtbar, aber nicht bezeichnet.
Für das Abtrennen der Bauteile von den Gussriegeln wird eine Klarsichttüte oder eine Schachtel mit eingebauter LED-Lampe empfohlen. So bleibt der Ärger über verlorene Teile klein.
In den Bausätzen sind keine Drähte oder Ätzteile vorhanden. Für die Masten würde ich 0,5 mm Messingdraht konisch schleifen und Rahen sowie Bäume aus 0,3 – 0,4 mm Messing fertigen. Die Längen sind in der Bauanleitung angegeben.
Der Inhalt der Bausätze ist hier auf den Fotos zu sehen:
Das Foto auf der Schachtel von HMS Hornet stimmt leider nicht, das richtige Foto (mit vier Schornsteinen) ist auf Wikipedia zu finden.
Die Anleitung
Kombrig gibt keine Farben an. In England und Deutschland war bis 1912 ein Anstrich Schwarz über alles, und ab 1912 Dunkelgrau bis zu sehr hellem Grau üblich. Im Mittelmeer wurde wegen der Wärmebelastung auch Weiß verwendet. Recherchen sind hier hilfreich.
Bemerkung zur Verpackung
Kombrig verwendet üblicherweise mit Styroporchips gefüllte Kartonschachteln, die in diesem Falle auch ausreichend sind. Zufällig habe ich selbst diese Modellbausätze erworben und hatte deshalb die Möglichkeit die Packungen zu vergleichen. Bei den Modellen in der Originalverpackung ist mir besonders die dichte Schichtung mit Styroporchips aufgefallen. Alle Teile bleiben dadurch meist unbeschädigt, da sich nichts bewegen kann! Stöße durch Werfen und große Fallhöhen können jedoch trotzdem Schaden anrichten. Selbst Bauteile in Spritzgussbausätzen halten diese Strapazen nicht aus.
Ein Besprechungsmuster hatte nur wenige Chips, dafür aber beschädigte Bauteile (speziell die Köpfe der Davits waren abgebrochen). Es liegt also nicht am Hersteller, sondern an Transport und Umgang mit dem Bausatz, wie mehrmaliges Öffnen, Herausnehmen und Anschauen der Teile. Da die Chips lästig sind, werden es immer weniger bis keine mehr in der Schachtel sind.
Quellenverzeichnis
- Schwarze Gesellen Bd. 2 Zerstörer bis 1914 von Harald Fock, Koehlers VerlagsgmbH 1981
- British Destroyers From Earliest Days to the Second World War von Norman Frierdman, Seaforth Publishing Yorkshire 2009
- www.wikipedia.org
Fazit
Ohne Erfahrung im Umgang mit kleinen Teilen hält sich der Bastelspaß in Grenzen. Für manchen erfahrenen Modellbauer ergibt sich durchaus ein Wochenendprojekt mit einer neuen Herausforderung. Für fortgeschrittene Modellbauer kleiner Maßstäbe empfehlenswert.
 empfehlenswert
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 Reiner Vögel
 
 Wir danken Kombrig für die Bausatzmuster
 
                    






