09.02.1904 - 115 Jahre Angriff auf Port Arthur
Heute vor 115 Jahren, in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 1904, griffen japanische Zerstörer die russische Flotte an, die auf der Reede von Port Arthur vor Anker lag (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Der Angriff erfolgte mit zehn Zerstörern der 1., 2. und 3. Division. Kurz nach Mitternacht erzielten diese drei Torpedotreffer, je einen auf den Schlachtschiffen Retwisan und Zessarewitsch sowie einen auf dem Geschützten Kreuzer Pallada. Die Zessarewitsch wurde vom japanischen Zerstörer Shiraokuma getroffen.
Modell: IJN Shirakumo Japanese destroyer 1902
Hersteller: Kombrig
Maßstab: 1/700
Material: Resin
Art.Nr.: 70186
Preis: 13,4 € (bei NNT Modell + Buch)
Das Original
Die zwei Schiffe der Shirakumo-Klasse wurden von der Werft John I. Thornycroft & Company in Chiswick in Großbritannien gebaut. Sie waren die letzten Zerstörer, die in Übersee gebaut wurden. Vom Design entsprachen sie den typischen 30 Knotter, die zu der Zeit in Großbritannien gebaut wurden. Der Bau fand zwischen 1901 und 1902 statt. Das Typschiff der Klasse hieß Shirakumo (白雲), das zweite Schiff Asashio (朝潮).
Die Shirakumo war war 65,89 m lang, ihre Geschwindigkeit betrug 31 Knoten. Die Bewaffnung bestand anfangs aus einem 12 Pfünder-Geschütz, fünf 6 Pfünder-Hotchkiss-Geschützen sowie zwei 457 mm einzelnen Torpedorohren. Die 6 Pfünder-Geschütze am Bug wurden kurz nach Indienststellung durch ein weiteres 12 Pfünder-Geschütz ersetzt.
Beide Schiffe wurden im Russisch-Japanischen Krieg eingesetzt. Shirakumo und Asashio waren dabei in der 1. Division mit Kasumi und Akatsuki zusammengefasst. Die Division war die erste, die in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 1904 Torpedos auf die in Port Arthur vor Anker liegenden russischen Schiffe abschoss. Dabei konnten Shirakumo und Asashio bei je zwei abgefeuerten Torpedos je einen Treffer erzielen. Bei späteren Einsätzen im Jahr 1904 gelangen keine Treffer mehr, obwohl die Division an mehreren Einsätzen beteiligt war.
1912 wurden beide Schiffe als Zerstörer dritter Klasse umklassifiziert. 1922 wurden sie zu Hilfsminenräumern umgebaut, um dann ein Jahr später nur noch als Hilfsschiff zu dienen. Demilitarisiert wurden beide dann 1925 beziehungsweise 1926 verkauft.
Der Bausatz
Kombrig arbeitet fleißig daran, alle Schiffe aus dem Russisch-Japanischen Krieg anzubieten. Dazu gehört auch der Zerstörer der Shirakumo-Klasse. Bauen lässt sich das Modell nach dem Umbau, da zwei 12 Pfünder und nur vier 6 Pfünder beiliegen. Der Resinbausatz besteht aus dem Rumpf und drei Haltern mit Kleinteilen wie den Geschützen, Torpedorohren, Lüftern sowie dem Brückendeck. Die Teile sind separat in kleinen Tüten verpackt. Leider ist bei den Davits der obere Teil abgebrochen. Ätzteile liegen keine bei und auch die Masten müssen aus Messingrohr selbst erstellt werden. Dies sollte für den geübten Modellbauer kein Problem sein, da er über eine entsprechend große Restekiste verfügt.
Die Anleitung
Die Anleitung ist eine ausreichend große DIN A4-Seite mit einer Teileübersicht und zwei Bauschritten. Da hat sich Kombrig deutlich gebessert in den letzten Jahren.
Wie immer liegen keine Farbangaben vor. Fotos sind auch rar, aber ein Bild der Shirakumo von 1902 aus England zeigt, wie sie die damals übliche viktorianische Bemalung trägt, also weißer Rumpf mit gelben Schornsteinen und schwarzen Schornsteinenden. Ein Bild der Kasumi aus dem in den Quellen genannten Buch zeigt sie in einem dunklen Grau mit schwarzen Schornsteinenden.
Quellen
Fazit
Der Zerstörer Shiraokuma ist das perfekte Zubehör für ein Modell der größeren japanischen Einheiten. Oder man stellt mehrere Zerstörer zusammen, allerdings fehlen die zwei Schiffe der Akatsuki-Klasse zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Bausatzvorstellung noch. Ich hätte mir nur bei der Größe zwei Schiffe in der Packung gewünscht. Aber für den Bauer dieser Epoche:
empfehlenswert
Christian Höltge