Hersteller: L'Arsenal
Maßstab: 1/400
Art.Nr.: 01
Preis: ca. 125 €

Das Original


Die Bearn war ursprünglich als Schlachtschiff konzipiert. Als eine der drei Einheiten der Normandie-Klasse wurde sie 1914 auf Kiel gelegt, doch wegen Ausbruch des Ersten Weltkriegs nie vollendet. 1920 wurde ihr halbfertiger Rumpf in Toulon zu ersten französischen Start- und Landeversuchen von Flugzeugen auf Schiffen verwendet und bis 1927 zum Flugzeugträger umgebaut. Auf Grund ihrer ursprünglichen geplanten Verwendung als Schlachtschiff, behielt sie - für einen Flugzeugträger untypisch - acht 155 mm-Geschütze an Bord. Das wiederum macht sie in ihrer Klasse einzigartig. Die Indienststellung erfolgte im Mai 1928. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits veraltet und musste sich schon zum Jahreswechsel einem Umbau unterziehen, bei dem die Landebahn vergrößert wurde. Ein weiterer Umbau erfolgte 1934 (Diesen Bauzustand zeigt das Modell). Bei Ausbruch des zweiten Weltkrieges war sie nicht mehr in der Lage mit modernen Schiffen Schritt zu halten. Sie konnte vor der deutschen Besetzung Frankreichs entkommen und diente in erster Linie von Martinique aus als (Flugzeug-)Transporter für das freie Frankreich. Nach einem weiteren Umbau 1944 in den USA tat sie noch bis 1946 Dienst in Indochina. In den 50ern außer Dienst gestellt wurde sie 1967 abgewrackt.
Technische Daten des Originals (Quelle: Wikipedia)

Standardverdrängung: 22.146 t
Einsatzverdrängung: 28.400 t
Länge über alles: 182,60 m
Breite: auf Kielwasserlinie 27,13 m
maximal 31,10 m
maximaler Tiefgang: 9,30 m
Antrieb: 2 Satz Dampfturbinen,
mit 6 Normand-Du-Temple-Kessel mit Ölfeuerung
Antriebsleistung: 40.000 PS
Geschwindigkeit: 21,5 kn
Fahrstrecke bei 10 kn: 7.800 nm
Besatzung: 875 Mann
Flugzeuge: 40
Bewaffnung: 8 x 15,5 cm Seezielgeschütze in Kasematten
6 x 7,5 cm Flak
8 x 3,7 cm Flak
4 x 55 cm
Panzerung: Seite: 83 mm
Horizontalschutz: 25-70 mm
Kasematten: 70 mm

Der Bausatz


L´Arsenal präsentiert mit der „Bearn“ einen Multimedia-Bausatz. Neben Plastikteilen gehören Teile aus Resin und drei fotogeätzte Platinen zum Lieferumfang. Die Plastikteile, wie z.B. Rumpf und Deck sind sauber und zumeist gratfrei gegossen. Auch die Passgenauigkeit überzeugt.



Kleinteile, wie Rettungsboote, Geschütze u.a. sind aus Resin. Auch hier bleiben keine Wünsche offen. Einziger Mangel sind die teilweise verbogenen Geschützrohre. Diese würde ich auf alle Fälle gegen Messingrohre austauschen. Sehr schön dagegen sind die insgesamt zehn Bordflugzeuge vom Typ Dewoitine D373 (4x), Levasseur PL101(3x) und Lesasseur PL7 (3x). Diese alleine stellen schon kleine Multimediabausätze dar.




Fotoätzteile und Decals


Auf den drei fotogeätzten Platinen finden neben Relings, Streben und Kleinteilen für die Bordflugzeuge auch noch weitere nützliche Details Platz, die den Gesamteindruck des fertigen Modells deutlich aufwerten. Die Platinen sind sauber geätzt, auch wenn mir das verwendete Metall sehr weich und daher leicht zu verbiegen erscheint. Vorsicht ist angesagt!
Die Abziehbilder kommen sowohl zur Kennzeichnung der Flugzeuge, als auch für das Schiff selbst zum Einsatz. Zur Alternative stehen hierbei die unterschiedlichen Gestaltungen des Landedecks von 1934 und von 1939.



Die Bauanleitung


In 28 Schritten wird der Modellbauer leicht verständlich, über den Zusammenbau, die Takelung bis hin zur Bemalung zu einem interessanten Modell geleitet. Jeder Bauabschnitt ist logisch aufgebaut und auch graphisch eindeutig erklärt.






Fazit


Nicht nur für Sammler und Enthusiasten des Zweiten Weltkrieges bietet dieser Bausatz eine lobenswerte Ergänzung zu all den amerikanischen, britischen und japanischen Flugzeugträgern auf dem Markt. Auch durch ihre Bauweise hebt sie sich wohltuend von den Trägern anderer Nationen ab und wird sicherlich zum Blickfang in jeder Vitrine. Ein weiteres Plus ist die Möglichkeit für den ein- oder anderen Plastikmodellbauer, sich ohne Schwierigkeiten mit der Verarbeitung von Resin- und Fotoätzteilen anzufreunden.
Einziger Wermutstropfen ist der relativ hohe Preis.
sehr empfehlenswert

Wolfgang Kring