Seitentitel

Modell: USS Springfield (CLG-7) 1970
Hersteller: Niko Model
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Fotoätzteile, Draht
Art.Nr.: 7065
Preis: 69 € (NNT Modell)

Das Original

 

In den fünfziger Jahren wurden sechs Kreuzer der Cleveland-Klasse (Galveston, Little Rock, Oklahoma City, Providence, Springfield, Topeka) zu Lenkwaffenkreuzern umgebaut. Sie erhielten anstelle der achteren 152-mm-Geschütze einen Zwillingsstarter für radargesteuerte Lenkwaffenraketen. Die drei mit dem Talos-System ausgerüsteten Schiffe wurden als Galveston-Klasse eingeteilt, die drei Schiffe mit dem Terrier-FK-System wurden als Providence-Klasse klassifiziert. Innerhalb der Klassen gab es Unterschiede. Jeweils zwei Schiffe der Klassen (Little Rock, Oklahoma City, Providence, Springfield) erhielten anstelle des zweiten schweren vorderen Geschützturms größere Brückenaufbauten mit Stabsräumen, um sie als Flottenflaggschiffe einsetzen zu können. Das dritte Schiff der Klasse behielt jeweils zwei 152-mm-Drillingstürme.

Die vier Schiffe der Providence-Klasse stellten Flaggschiff-Umbauvarianten der Cleveland-Klasse dar, verbunden mit der Installation von Lenkwaffenanlagen. CLG-6 und 7 erhielten Terrier, CLG-4 und 5 Talos. Die Nachlademagazine konnten 120 bzw. 46 FK aufnehmen. Charakteristisch für diese Klasse war die langgezogene zweigeschossige Brücke, deren untere die Admiralsbrücke war, sowie nur je ein 15,2-cm-bzw. 12,7-cm-Turm vor der Brücke. Der Umbau erfolgte hier zwischen 1957 und 1960. Die beiden Terrier-Schiffe wurden zuerst ausser Dienst gestellt, die beiden Talos-Einheiten folgten bis 1980. Auch hier wurde die Radarelektronik während der langen Dienstzeit stets dem neuesten Stand angepasst.
Es ist bemerkenswert, dass Mitte der 50er Jahre insgesamt 13 Schiffe der Cleveland-Klasse für den Umbau als Lenkwaffenschiffe ausgesucht waren. Ausser den Einheiten, die dann auch wirklich umgebaut wurden, waren dies: Birmingham (CL-62), Vincennes (CL-64), Pasadena (CL-65), Miami (CL-89), Astoria (CL-90), Amsterdam (CL-101) und Atlanta (CL-104). Indessen soll sich der Umbau dieser relativ schlanken Schiffe als nicht ganz problemlos herausgestellt haben, so dass nur sechs Schiffe tatsächlich umgebaut wurden. Die Umbaumaßnahmen waren denn auch bei weitem nicht so gründlich wie die bei der Albany-Klasse. Auf dem Achterschiff konnte ein Hubschrauber mitgeführt, nicht jedoch im Hangar untergebracht werden. Dieser diente der Unterbringung der Verkehrsboote. Als erstes der umgebauten CLG verließ Topeka bereits nach 9 Jahren die Flotte. Nach 20jähriger Dienstzeit folgte als letztes Schiff Oklahoma City.
Springfield CLG-7 operierte nach dem großen Umbau im atlantischen Bereich und wechselte sich mehrfach mit Little Rock und Newport News als Flaggschiff der II. und VI. Flotte ab. Drei Jahre lang war Springfield permanentes Flaggschiff der VI. Flotte im Mittelmeer.

Der Lenkwaffenkreuzer hatte eine Länge von 186 m und eine Breite von 20,2 m . Die Verdrängung betrug etwa 15 000 ts. Vier Dampfturbinen brachten eine Leitstung von 100.000 PS auf vier Schrauben, womit eine Geschwindigkeit von etwa 32 Knoten erreicht wurde.

Bewaffnung

3 x 15,2 cm L/47 (ein Drillingsturm)
2 x 12,7 cm L/38 (ein Zwillingsturm)
1 x Terrier-Flugabwehrraketen-Doppelstarter

Der Bausatz

Der neue Bausatz des polnischen Herstellers Niko Models stellt die USS Springfield CLG-7 ab etwa 1970 dar, ausgehend von der Konfiguration der Ortungselektronik. Der Rumpf präsentiert sich plan, ohne Sinkstellen, ist allerdings in 1/700 etwa 2 mm zu lang und der Bugwinkel ist nicht ganz korrekt.

Seitenansicht Rumpf Draufsicht Rumpf
Ein Teil der Aufbauten sind schon mit angegossen. Die Gussqualität des Rumpfteils kann man als qualitativ hochwertig betrachten. Bei der Detaillierung kann der Bausatz hier schon punkten. Plattformen, Bullaugen, Schotten, Poller, Schanzkleider, Barbetten sind sehr gut ausgeformt. Auch hat Niko Models bei der USS Springfield die Rumpfform der Cleveland-Klasse wesentlich originalgetreuer umgesetzt, als es beispielsweise bei der USS Galveston der Fall war.
 
Rumpf Rumpf
Rumpf Rumpf
 
Unten Teile für den Brückenaufbau und mittschiffs, die allerdings über die Länge einen dicken Anguss mit Querverstrebungen aufweisen, aber an sich gut ausgeformt sind. Ob die Teile auch plan sind, wird sich bei der Bearbeitung herausstellen. Rechts die Teile für die SPQ-5-Feuerleitgeräte, die sehr gut wiedergegeben und detailliert sind. Gleiches gilt für die Basis des Mk 34 und Mk 37, sowie das SPS-30 und FRESCAN-SPS-52-Radar. Weiterhin im Bild die TACAN-Antennen für den Vordermast.
 
Aufbauten Teile für die Feuerleitung, Radar
 
Im linken Bild die beiden 15,2- und 12,7-cm-Geschütztürme, die beiden Terrier-Starter. Die Raketen selbst sind in der Form unterschiedlich dargestellt und nur bedingt verwendbar. Beim Bausatz der USS Canberra CAG-2 wurden dieTeile wesentlich besser umgesetzt. Die Geschützrohre sind durch Messingteile ersetzt einfach originalgetreuer. Weiterhin Kabelrollen und die Basis für das SPS-10-Radar. Rechts die Verkehrsboote, Bootsladebäume, der SH-2-Helikopter.
 
Geschütztürme, Flugabwehrraketen Beiboote, Bordhubschrauber

Fotoätzteile

Die relativ hochwertige Fotoätzteil-Platine lässt an sich keine Wünsche offen. Leider waren bei unten abgebildeter Platine diverse Teile verzogen. Unter anderem Relings und die Auflagerbasis für die Beiboote.
Ansonsten enthält die Platine alle wichtigen Bauteile wie Masten, SPS-37A-Radar, Plattformen, Niedergänge, Davits, Brückenfenster, Anker und Ankerketten etc.
 
alt

 

Die Anleitung

Der Bauplan besteht aus drei beidseitig bedruckten DIN-A-4-Blättern und führt den Modellbauer in fotografischer Darstellung sicher zum Ziel. Gut dargestellt auch die Verarbeitung und Montage der Fotoätzteile. Das Farbschema in der Bemalungsanweisung ist korrekt und bezieht sich auf kein bestimmtes Farbsortiment, so dass der Modellbauer hier freie Auswahl hat.
 
Anleitung Anleitung Anleitung

 

Quellen 

 

Fazit

Für den fortgeschrittenen Modellbauer gedacht. Im Schnitt hochwertige Gussqualität und an sich gute Umsetzung des Originals. Decals fehlen und Abstriche muss man wegen des fehlerhaften Bugs machen, ansonsten ist der neue Bausatz von Niko Models gelungen. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

 

alt empfehlenswert

Jörg