Hersteller: Revell
Massstab: 1:72
Bestellnummer: 04139
Material: Spritzguss
Preis: nicht mehr lieferbar, auf Märkten gegen 6€ erhältlich
Geschichte
Die Sea Hurricane war die schiffsgestützte Version der Hurricane. Ursprünglich war sie nicht für den Betrieb auf Flugzeugträgern vorgesehen, sondern auf Frachtschiffen. Dafür wurde an den Schiffen ein Katapult angebracht, und die "Landung" erfolgte auf dem Wasser, wobei dann das Flugzeug verloren ging. Die ersten Sea Hurricanes stiessen 1941 zur Royal Navy, und standen bis zum Kriegsende im Einsatz. Allerdings wurden sie von besseren Flugzeugen (wie der Hellcat oder Corsair) in die zweite Linie verdrängt. Der Fleet Air Arm hatte 443 Sea Hurricanes im Einsatz, wobei die meisten umgerüstete Ic waren.

Der Bausatz


Die Sea Hurricane von Revell beruht auf dem selben Grundbausatz wie die landgestützte Hurricane IIc. Man erhält also einen ziemlich unkomplizierten Bausatz, der aber nicht ohne Fehler ist. Die Faltschachtel enthält 7 Gussäste, darunter zwei, die gar nicht gebraucht werden. So wandern die Spritzlinge mit den Zusatztanks und Bomben gleich in die Restekiste. Die Teile, die die Sea Hurricane auszeichen (Fanghaken und der Hintere untere Rumpfteil) sind an einem separaten, kleinen Giessast.
Die Qualität der Teile ist gut. Es ist zwar etwas mehr Fischhaut vorhanden als unbedingt nötig, dafür findet man kaum Einsinkstellen. Die Gravuren sind sehr fein, und die Detailierung ist gut. Einzig die Stoffstruktur im hinteren Rumpfteil ist etwas übertrieben dargestellt, ist aber weniger schlimm als die "Wellblech-Hurricane" von Hasegawa. Ebenfalls nicht ganz korrekt ist der hintere Cockpit-Bereich. Wer da eine vorbildgetreue Hurricane bauen möchte, sollte noch die hintere Kabinenwand versetzen. Die Cockpithaube ist zweiteilig gestaltet, dennoch lässt sie sich nicht offen montieren, da sie zu dick ist, und an der Rumpfwand anstösst. Wer das Cockpit offen zeigen möchte, sollte am besten eine neue Haube tiefziehen.
Die Passgenauigkeit ist gut, einzig beim Fahrwerk ist etwas Geduld nötig, um die Klappen passend anzubringen.









Die Details








  • Die Gravuren sind sehr fein und gleichmässig.

  • Die Seitenwände der Führerkabine sind ansprechend gestaltet.

  • Das Instrumentenbrett ist sehr fein gegossen, wirkt aber nicht sehr vorbildgetreu.

  • Der Fahrwerkschacht weist eine genügende Detaillierung auf.


Decals und Versionen


Die Nassschiebebilder sind auf einer dünnen, matten Trägerfolie und knackscharf gedruckt. Wartungshinweise sind in genügender Anzahl vorhanden. Es sind zwei verschiedene Sea Hurricanes darstellbar:

  • Eine Sea Hurricane der 760 Navy Squadron, die im Oktober 1944 auf der RNAS Inskipt resp. HMS Ravanger stationiert war. Die Bemalung ist in den typischen Navy-Farben, Extra Dark Sea Grey und Dark Slate Grey über Sky.

  • Eine Sea Hurricane der 835 Navy Squadron, Juli 1944 auf der HMS Nairana. Diese Version weist eine andere, interessantere Farbgebung auf; weiss über Sky, mit dem durchscheinenden Blendschutz vor dem Cockpit.




Die Anleitung


Zuerst wird die Geschichte der Sea Hurricane erläutert; allerdings ohne technische Daten. Danach folgen die üblichen Warnhinweise, die Symbole der Bauanleitung werden erläutert, und die Farbtabelle wird aufgeschlüsselt. Wie üblich weigert man sich bei Revell standhaft, die üblichen Farbbezeichnungen zu verwenden. Stattdessen muss man die Farben aus mehreren Revell-Farben in bestimmten Verhältnissen zusammenmischen. Aber es besteht ein kleiner Hoffnungsschimmer - bei der zweiten Version ist doch immerhin der Hinweis "Sky" vorhanden. Immerhin.
Die Montage des Bausatzes ist in 11 Baustufen beschrieben. Die Reihenfolge scheint teilweise etwas unlogisch - so ergibt es wenig Sinn, die Kanonenmündungen in einem so frühen Stadium anzubringen. Danach folgen die Hinweise für die Decals. Positiv ist, dass beide Versionen einen kompletten Vierseitenriss erhalten.




Fazit


Gut. Dieser Bausatz ist ziemlich unkompliziert, und wird meist zu vernünftigen Preisen gehandelt. Wer sich für Jäger der Royal Navy interessiert, wird kaum daran vorbeikommen.
EMPFEHLENSWERT


Alex

Quellen


http://www.fleetairarmarchive.net/Aircraft/seahurricane.htm
http://en.wikipedia.org/wiki/Hawker_Hurricane