Modell: Offshore Power Boat
Hersteller: Revell
Maßstab: 1:36
Material: Spritzguss
Art.Nr.: 05205
Preis: ca. 15,- €
Das Original
Die schnittige Form, der stufige Rumpf, sowie die dynamischen Linien deuten das enorme Leistungspotential bereits auf den ersten Blick an. Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von 103 km/h schneidet dieses etwa 12 m lange Power Boat durch die Brandung. Durch die rasante Beschleunigung der zwei V-8-Motoren (2x 575 PS) werden die Passagiere an ihre Sitze gefesselt. Schon Don Johnson griff in der bekannten Fernsehserie "Miami Vice" auf diese Art von Fortbewegungsmittel zurück. (Quelle: Karton-/Anleitungsaufdruck)
Der Bausatz
Nach dem Öffnen des Kartons findet man eine Bauanleitung, einen Decalbogen und die verschiedenen Gießäste vor.
Die Bauanleitung ist revelltypisch aufgebaut. Auf 8 Seiten befinden sich eine kurze Modellvorstellung (s.o.), die Bauhinweise und die Farbangaben. Ab Seite 5 beginnen dann die 28 Baustufen, die den Bau des Bootes schön übersichtlich dokumentieren.
Als Decals hat Revell einen Bogen mit bunten Ornamenten beigepackt, die vorne die Back und die seiten des Rumpfes verziehen sollen, ohne dass man eine große Mal- bzw. Abklebeorgie starten muss. Die großflächigen Decals sind ohne Versatz gedruckt, so dass man da von der Optik keine Probleme bekommt. Man wird nur beim Bau darauf achten müssen, dass man die Bilder ohne Beschädigungen auf das Modell bekommt. Ratsam ist es da sicher, diese an einigen Stellen zu zerteilen und in kleineren Stücken aufzubringen, so dass man die Elemente in Ruhe ausrichten kann und man später auf beiden Seiten ein gleichmäßiges Bild bekommt. Die "Klarsichtteile" sind bei diesem Modell in einem leicht gefärbten Material ausgeführt, so dass man den Eindruck von Sonnenschutzverglasung erhält.
Der Rumpf ist einteilig ausgeführt, so dass man späte beim Bau keine Probleme mit der Passung und dem Versäubern eventueller Ausbesserungsstellen bekommt. Er weißt an der Oberkannte an der Backbordseite ein paar kleine Grade auf, wo er bei der Produktion an den Führungen des Spritzmaterials befestigt war. Aber diese Stellen sind gut erreichbar, so dass man sie mit Schleifpapier gut versäubern kann. Am Heckspiegel sind die Positionen der Antrieben und weiteren Anbauteile schon mit leichten Linien angedeutet, so dass man beim Bau nicht schätzen bzw. erst groß Ausmessen muss. Das Einzige, was man negativ auslegen könnte, ist die fehlende Möglichkeit einfach ein Wasserlinien Modell zu bauen, indem man einer vorgegebenen Linie folgt. Will man ein Wasserlinienmodell, muss man selbst recherchieren und die Trennlinie sorgfältig vorbereiten. Andere Modellbauer könnten vllt. die beiden Löcher für die Montage des mitgelieferten Displayständers als Nachteil auslegen.
Auch das Deck mit dem Cockpit ist einteilig ausgeführt. Die Positionen für Klampen und Handläufe sind durch vorbereitete Löcher auch schon als Montagehilfe vorbereitet. Wie bereits beim Rumpf bleiben hier nur geringe Restarbeiten, um das Deck verbaufertig zu machen. Das Cockpit ist sehr schön detailiert und mit ein paar Vorbildfotos (aber auch mit eigener künstlerischer Freiheit) lässt sich ein ansehnliches Innenleben zaubern. Es finden sich keine Sinkstellen, nur ein paar kleine Kratzer die von den darauf kratzenden Gießästen aus der Verpackung stammen könnten. Anhand des Decks kann man auch erkennen, dass der Bausatz eine Wiederauflage eines früheren Modells ist, denn auf der Rückseite der Bodenplatte des Cockpits ist ein Copyright aus dem Jahre 1984 der Universal Studios zu finden.
Der erste Gießast, ist der mit den Handläufen, Klampen, Auspuffrohren und ein paar weiteren Anbauteilen für das Modell. Man kennt es ja aus dem Bereich der Fahrzeuge, dass Bauteile bereits in verchromter Ausführung geliefert werden. Diese Möglichkeit wäre bei den Handläufen und Klampen auch wünschenswert gewesen. Bei einigen Teilen sind noch ein paar Angüsse dabei, die dann bei Bau entfernt und versäubert werden müssen, aber ansonsten ist die Ausführung der Bauteile nicht zu bemängeln.
Der zweite (und letzte) Giesast beherbergt die Motoren, die Antriebsteile - welche dann an den Heckspiegel kommen - und die Einrichtung des Cockpits wie z.B. Armaturen, Lenkrad und Sitze. Abgerundet werden die Bauteile durch einen Displayständer, das Boot dann eher wie ein Raumschiff auf einem Standfuss trägt (eine sicher gewöhnungsbedürftige Art ein Schiffsmodell zu präsentieren).
Die oben erwähnten Motoren sind leider als ein großes Bauteil ausgeführt, dass mit ein paar Anbauteilen aufgewertet wird (dazu gehören Luftfilter und Keilriemen). Der Rest ist schon in dem wannenförmigen Bauteil angegossen. Auf dem zweiten Bild kann man noch einen Blick in das Cockpit des Bootes werfen und sich ein Bild von von einem Teil der Armaturen und der Sitzbank für weitere Passagiere machen.
Fazit
Mit dem Offshore Power Boat hat Revell einen Bausatz herausgebracht, der einfach zu bauen ist, aber auch eine schöne farbliche Abwechslung zwischen den ganzen grauen Militärschiffen ist, die sonst auf dem Markt sind. Die doch recht übersichtliche Anzahl von Bauteilen lässt erahnen, dass das Modell recht zügig zusammenzubauen sein wird und auch für Anfänger geeignet ist. Möchte ein fortgeschrittener Modellbauer das Modell aufwerten, so kann er sich sicher noch im Motorenraum und auch bei einer anderen Lackierung austoben. Trotz der Wiederauflage eines älteren Modells (siehe oben) ist die Qualität der Formen noch hervorragend, so dass keine Fischhäute etc. auftreten, wenn Bausätze aus älteren Formen stammen
Durch die Baumöglichkeit durch verschiedene Erfahrungsstufen bei den Modellbauern und der Beschaffenheit der Teile ist der Bausatz:
empfehlenswert.
Carsten
Wir danken der Firma Revell für das Bausatzmuster